Kapitel 17

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George's PoV

Ich war im Laden und baute die neuen Regale, für die Bücher, auf.
Ich möchte ja nicht eingebildet klingen, aber der Laden hatte schon ganz schön an Peps bekommen, seit dem ich dort arbeitete.

Ich mochte die Arbeit im Laden, keine Frage.
An einzelnen Tagen vermisste ich aber auch das schreiben.
Manchmal schrieb ich an meinem Laptop einfach so irgendwelche Artikel oder Sachen, die mir durch den Kopf gingen.

,,Clay Cotton's Welttournee ist seit heute offiziel zu Ende. In seinem Abschluss Interview, erzählt er, dass er für eine Weile in sein Heimatdorf zurück kehren wird - welchen Grund das wohl haben mag?'' hörte ich aus dem Radio, woraufhin ich mir den Kopf am Regal stieß, da ich aufschreckte.
Warum zum Teufel kam er hier her?
Wusste er, dass ich hier war?

Ich spürte Norman's Hand auf meiner Schulter.
,,Mach eine Pause'' sagte er und schenkte mir ein Lächeln.
,,Mir geht's gut'' versuchte ich ihm zu versichern.
Auch, wenn mein Kopf etwas pochte, durch den Stoß.
Da er aber darauf bestand, lief ich hinter die Theke und setzte mich dort hin.

,,In seinem Abschluss Interview, erzählt er, dass er für eine Weile in sein Heimatdorf zurück kehren wird'' wiederholte sich in meinem Kopf.
Seine Tour war also zu Ende, nach acht Monaten.
Es war kaum zu glauben, dass es überhaupt schon acht Monate waren, dass ich ihn zuletzt gesehen hatte.

Ich versuchte nicht weiter darüber nachzudenken.
Ich hatte es die letzte Zeit endlich geschafft nicht mehr so oft an ihn oder unsere gemeinsame vergangene Zeit zu denken.
Ich hatte mir in Valley quasi wieder ein neues Leben aufgebaut, dass würde ich mir nicht ruinieren lassen.

Als ich hörte, wie die Ladentüre aufgemacht wurde und ich sah, wer hinein kam, bildete sich ein kleines Lächeln auf meinen Lippen.
,,Na, hübscher Kerl'' ertönte Nora's Stimme, die zur Theke kam und sich darauf anlehnte.

Wer Nora war?
Sie war die Nachbarstochter, meiner Eltern.
Meine Mutter hatte mir schon vieles über sie erzählt, die schwärmte quasi schon von ihr.
Nora half meiner Mutter viel bei ihrem Garten, auf dem sie ihr eigenes Gemüse anpflanzte.
Mit Nora hatte ich mich die letzten Monate ziemlich gut angefreundet.
Auch, wenn ich manchmal das Gefühl hatte, dass ich mehr für sie, als nur ein normaler Freund war.

,,Na'' entgegnete ich ihr.
,,Wann hast du Feierabend?'' fragte sie mich.
,,Von mir aus kann er abhauen. Er hängt sowieso viel zu viel in diesem Laden rum'' hörten wir Norman rufen, woraufhin wir lachten.

Ich schaute Nora an.
,,Ich muss da noch ein paar Regale aufbauen, danach hätte ich Zeit'' sagte ich.
,,Dann lass uns mal an die Arbeit'' rief sie.
,,Du musst mir nicht helfen'' lachte ich.
,,So geht es schneller'' entgegnete sie mit einem zwinkern.
So bauten wir die Regale auf und es ging tatsächlich schneller.

Nach dem wir den Laden verließen, liefen wir die Straßen entlang und kamen an einem kleinen See an, wo wir uns über die Brücke lehnten.
,,Wirst du eigentlich auch auf dem Alljährlichem Valley Fest sein?'' fragte sie mich.
,,Ich bin mir noch nicht sicher'' entgegnete ich ihr.
,,Ach komm schon, George! Das kannst du doch nicht verpassen, es ist wie eine Tradition hier!'' rief sie.
,,Ich weiß'' antwortete ich ihr mit einem Grinsen.
Ich fand es niedlich, dass sie dieses Fest so ernst nahm.
Naja, eigentlich taten das alle hier.

Das Valley Fest veranstalteten alle zusammen hier, es fand auf dem großen Henkel's Platz, mit aufgebauten großen Zelten und allem drum und dran, statt.
Als ich noch jünger war, hatte ich dieses Fest geliebt.
Ich hatte dieses Fest immer ausgenutzt, um Clay zu beobachten, als wir noch nicht zusammen waren.
Ich hatte auf eins dieser Feste sogar meinen ersten Kuss mit ihm.

,,Weshalb bist du eigentlich wieder nach Valley gekommen?'' fragte sie aus dem nichts, da ich ihr nie den wahren Grund erzählt hatte.
Ich wollte einfach so wenig, wie möglich, über Clay sprechen - eigentlich überhaupt nicht.
,,Neuanfang'' antwortete ich ihr kurz und knapp.
,,Und, hast du den gefunden?'' fragte sie mich nun und schaute mich an.
Ich schaute sie ebenfalls an und dachte nach.
Ich konnte nicht den Rest meines Lebens alleine verbringen oder damit, Clay hinterher zu trauern.
Nora war vielleicht mein nächster guter Neuanfang.
,,Ich denke schon'' antwortete ich ihr, woraufhin sich ein Lächeln auf ihren Lippen bildete, dass ich erwiderte.


Fun Fact: Der Charakter Nora ist tatsächlich total random in diesem Kapitel erst enstanden, aber ihr kennt mich, ich bin immer spontan haha.
(Zum Beispiel auch mitten in der Nacht Kapitel zu veröffentlichen😂)

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