One More Night

Kapitel 15

Der Anfang von diesem Kapitel gehört noch zu George, danach geht's mit Clay weiter.

Inzwischen war ein Monat vergangen.
Ich hatte mich wieder ziemlich gut in das Valley Dorfleben eingelebt und stand auch mittlerweile wieder voll und ganz auf den Beinen.
Ich hatte mir inzwischen auch ein kleines Haus, in der Nähe des Buchladens und meinen Eltern gekauft.

Ich war gerade im Laden und reparierte ein paar Regale, bis die neuen kommen würden.
Nebenbei lief das Radio.
,,Hier ist eine der brandneuen Single's von Clay Cotton, er selbst sagt, dass er diesen Song mit jemanden verbinden würde, wer das aber sein soll, wissen wir nicht. Viel Spaß mit: Obsessed'' hörte ich die Radiosprecherin sagen, als ich als nächstes seine Stimme zum ersten mal wieder hörte.

I'm obsessed
Everything that you do and love with every bit of you I confess
You're the only thing on my mind keep me up all night
I know, your momma says take it slow that boy is trouble
But you've got my heart pounding in my chest
I can't help it, I'm obsessed

If you can't tell
Don't want your body with nobody else
Most electric magnetic thing I've ever felt
Oh and I can't help myself

In diesem Song ging es definitiv um mich, dass merkte ich spätestens bei ,,I know, your momma says take it slow that boy is trouble.''
Das hatte seine Mutter, als wir jünger waren zu ihm einmal gesagt, weil sich Clay mit mir immer rausgeschlichen und Mist gebaut hatte.
Warum schrieb er aber einen Song über mich?
Er war derjenige, der mich verlassen hatte.
Auf den Rest des Songs konzentrierte ich mich nicht, da ein Kunde in den Laden kam.

Clay's PoV

Ein Monat war es bereits her, dass die Tour gestartet hatte.
Ich war schon in vier Städten und dort auch aufgetreten.
Das Gefühl, vor so vielen Menschen, die meine Musik und mich mochten, zu stehen, war atemberaubend.
Doch, sobald die Auftritte zu Ende waren und ich alleine in meinem großen Fahrzeug, womit überall hingefahren wurde, saß - überkam mich einfach nur Einsamkeit und Sehnsucht.
Sehnsucht, nach ihm.

Jedes mal, wenn ich versuchte einen neuen Song zu schreiben oder nur irgendetwas vor mich hin spielte, ging es um ihn.
Es war keine Absicht, meine Gedanken kreisten sich einfach nur um ihn.
Ich fragte mich, wie es ihm ginge, wo er war, was er gerade tat, mit wem er war und noch tausend andere Fragen.

Ich war im allgemeinen eigentlich ganz glücklich, da ich endlich das erreicht hatte, was ich immer erreichen wollte, doch gleichzeitig wusste ich auch nicht mehr, ob es das wirklich Wert war.
George war nicht nur meine erste Liebe, er sollte auch immer meine letzte werden.
Es gab für mich nie jemand anderen, außer ihn und das würde sich auch nicht ändern - auch, wenn ich derjenige war, der gegangen war.

Ich saß im Backstage Bereich und wartete die letzten Minuten eines weiteren Auftritts ab.
Es gab viele neue Songs, die während der Tour gespielt wurden.
Als erstes war heute Tired dran.
Ich lief auf die Bühne und schaute mich um, so viele Menschen waren dort.
So viele, doch niemand von ihnen, war diese eine Person, die ich gewünscht hätte, dass sie eine davon gewesen wäre.

And you whisper, I'm alright
But I see through your white lies
But these walls don't talk
And if they could, they'd say

Can't hide the secrets
You can't forget about this mess
I'm waiting on the sidelines
From the sidelines

I see those tears in your eyes
And I feel so helpless inside
Oh love, there's no need to hide
Just let me love you when your heart is tired

Während ich Tired sang, wurde ich emotional.
Das passierte mir leider öfters, gerade bei Songs, die um George gingen - auch, wenn eigentlich alle meine Songs um ihn gingen.

Der Auftritt fand nach einer Weile sein Ende, ich lief zurück zum Backstage Bereich.
,,Gut gemacht'' hörte ich John sagen, wie immer.
Am Ende des Tages, fand ich mich wieder alleine und einsam in meinem Bus vor.
So verlief so gut wie jeder Tag, seit dem wir auf Tour waren und ich wusste nicht, ob ich mir das ganze wirklich so vorgestellt hatte.

Ich saß dort und starrte auf mein Handy.
Dauernd fragte ich mich, ob ich versuchen sollte ihn mal zu erreichen.
Ich war mir jedoch ziemlich sicher, dass er wahrscheinlich sowieso nicht dran gehen würde - warum sollte er auch?

Statt George's Nummer, wählte ich Nick's.
Mit ihm hatte ich auch überhaupt nicht mehr gesprochen.
Er nahm dafür relativ schnell ab.

,,Der Popstar lebt also noch'' ertönte seine Stimme, die mir schon ein wenig fremd vor kam.
,,Hey...'' entgegnete ich.
,,Wie geht's dir so?'' fragte ich ihn.
,,Ganz gut, dir?''
,,Ganz ok'' ich wusste nicht, ob die Frage angemessen war, aber ich musste es einfach wissen.
,,Wie geht es George...?''

Es herrschte für kurze Zeit Stille.
,,Soweit ich das letzte mal gehört habe, auch ganz gut'' sagte er.
Was meinte er damit?
War George nicht mehr bei ihm?

,,Ist George nicht mehr bei dir?'' fragte ich ihn nun.
,,Nein, er ist zurück nach Valley, vor ein paar Wochen gezogen'' antwortete er.
George war zurück nach Valley gezogen?
Etwa wegen mir?