Kapitel 12 - Nägel mit Köpfen

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Nach dem Essen machten Ohm und Fluke gleich wie immer klarschiff. Ohm räumte gerade das letzte Glas in die Spülmaschine, als er Fluke neben sich an der Küchenzeile lehnen sah. "Bist du fertig?" Fragte Fluke und schwang sich mit einem Hops auf die Marmorplatte der Küchenzeile und ließ die Beine baumeln. Ohm schmunzelte. "Ja, genau jetzt." Sagte er und trat vor Fluke, zwischen seine Beine. "Wieso, brauchst du mich für irgendetwas?" Fragte er mit unschuldigem Blick, legte seine Arme um Flukes Hüften und zog ihn mit einem Ruck an sich heran. "Ja Daddy Bear. Aber nicht für das was DU gerade denkst, ungezogener Kerl." Mit diesen Worten drückte er dem, etwas enttäuscht blickenden, Ohm einen unschuldigen Kuss auf die Lippen. "Zu dem was DU denkst kommen wir später. Ich möchte mit dir über das Thema reden, das beim Essen aufkam. Kommst du mit?" Fluke streckte Ohm seine Hand entgegen, dieser ergriff sie sofort, verschränkte ihre Finger ineinander und zog Fluke von der Marmorplatte. Dann gingen sie ins Wohnzimmer und ließen sich auf der Couch nieder. Fluke setzte sich frech auf Ohms Schoß, verschränkte die Beine hinter ihm und schaute ihn an. Ihre Finger blieben ineinander verwoben. " Noo, was ist los? Wenn du so sehr meinen Körperkontakt suchst, und es geht nicht um Sex, dann geht es um etwas, was dich wirklich sehr beschäftigt. Nicht, dass es mir nicht gefallen würde, aber du scheinst dir um etwas Sorgen zu machen." Fluke war verblüfft wie gut Ohm ihn kannte. "Du hast Recht Daddy Bear. Und ich sitze nur auf Dir, damit Du mir nicht wegrennen kannst." Scherzte er, doch dann wurde sein Blick etwas ernster. In Ohm keimte die Befürchtung auf, das Thema "zusammenziehen" und alles bald öffentlich zu machen, wären für Fluke doch eventuell ein wenig viel und zu plötzlich. "Hast du nun doch bedenken, weil ich mit dir zusammenziehen möchte? Wir müssen das nicht t......" Fluke küsste Ohm zärtlich und brachte ihn damit sofort zum Schweigen. "Nein, Du Dummerchen. Darum geht es nicht. Ich habe mir etwas überlegt. Ich weiß, wir haben gesagt, dass wir das Thema erstmal nichtmehr ansprechen....erst wenn es soweit ist, aber mir kam da so ein Gedanke....Ich hätte einen Vorschlag wie wir einiges in nächster Zeit handhaben könnten. Es geht unter anderem um dein Stück Land." Ohm schaute Fluke überrascht an. "Was ist damit?" Fluke schaute schüchtern auf seine Finger. "Wollen wir anfangen dort zu bauen?" Ohm fiel die Klappe herunter. Hätte man versucht ihn in diesem Moment zu stechen, kein einziger Tropfen Blut wäre in der Lage gewesen seinen völlig erstarrten Körper zu verlassen. "Ohm?!? Alles ok mit dir!?!" Fluke nahm sein Gesicht in beide Hände und schüttelte ihn ein wenig. "Hallo?" Er drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Plötzlich erwachte Dornröschen aus seinem hunderjährigen Schlaf. Ohm konnte es nicht fassen. Erfüllten sich gerade alle seine Wünsche auf einmal? Irgendwo musste da ein Haken sein. Er fragte nochmal nach. "Ich dachte das wäre dir alles zu früh und du willst den richtigen Zeitpunkt abwarten und...was ist dann mit heira...?." Ohm stammelte und verschluckt sich fast am letzten Wort. "Eins nach dem anderen Daddy Bear." Sagte Fluke breit lächelnd und hoch emotional. Er wusste selbst nicht warum, aber seine Augen wurden feucht, als er weiter ausführte, was ihm auf dem Herzen lag. "Ja, ich habe gesagt, wir wissen, wenn der Zeitpunkt richtig ist, aber ich habe das Gefühl, dass nicht alles auf einmal den gleichen richtigen Zeitpunkt haben muss, verstehst du was ich meine? Wir müssen nicht aufeinmal Haus bauen, heiraten und Kinder adoptieren. Warum lassen wir uns damit nicht Zeit? Jetzt gerade denke ich ist der richtige Zeitpunkt zusammenzuziehen und bevor wir etwas neues suchen, lass uns in einer unserer Wohnungen zusammenziehen und die andere als Alibi behalten. Nebenbei bauen wir uns ein Haus, der Bau wird ja auch eine Weile brauchen. Wir investieren beide unser Geld und fügen nacheinander alles hinzu, was wir wollen. Wir haben damit ja keine Eile. Wenn das Haus fertig ist, können wir dort einziehen und dann weiter sehen. Ob und wann wir heiraten, das bleibt ja uns überlassen. So haben wir ein Ziel aus das wir beide zusammen hinarbeiten können, ohne alles von Jetzt auf Gleich übers Knie brechen zu müssen, oder dass eben alles aufeinmal ansteht. Ist das ein Plan für dich? " Während seiner kompletten Ausführungen lief Fluke leise eine dicke Träne die Wange hinunter. Er hätte nicht genau sagen können warum. Vielleicht weil er sich so freute den Menschen getroffen zu haben, mit dem er alt werden wollte, oder weil er sich so unwahrscheinlich geliebt fühlte, oder weil Ohm beim ersten Gespräch darüber, als sie den Bauplatz besucht hatten, auch so emotional gewesen war, oder weil er nun für sich erkannte, was er wollte im Leben und worauf es sich hinzuarbeiten lohnte. Vielleicht war es alles davon und nichts. Er wusste nur, dass ihn niemals jemand würde glücklicher machen können, als dieser Mensch vor ihm und dass er alles dafür tun wollte ihn festzuhalten und bei ihm zu bleiben. Als Fluke aufschaute bemerkte er, dass Ohms Gesicht ebenfalls feucht war. Er wischte sich gerade mit freudigem, verliebtem Blick eine Träne aus dem Gesicht. "Das ist der beste Plan, von dem ich in meinem Leben jemals gehört habe." Sagte er leise mit liebevoller Stimme. Fluke presste sich an Ohm und vergrub sein Gesicht zwischen Schulter und Hals. Ohm drückte ihn so fest an sich, dass er fast nach Luft ringen musste. "Warum sind wir immer solche Heulsusen?" Fragte Fluke mit gedämpfter Stimme, da sein Mund an Ohms Hals klebte. "Wir sind eben so. Das scheint unser Ding zu sein." Lachte Ohm und schluckte seine letzte Träne hinunter. "Dann werden wir, wenn wir alles mit Familie und Management besprochen haben, also tatsächlich einen Architekten und eine Baufirma engagieren?" Fragte Ohm völlig euphorisch, er konnte es noch garnicht glauben. "Ja Daddy Bear. Ich denke nur, dass wir das auch nicht einfach so wild drauflos entscheiden sollten. Wer auch immer das macht, muss diskret sein. Wir dürfen damit noch nicht in der Presse landen. Vielleicht sollten wir Moon und Sun fragen, ob sie uns jemanden empfehlen können." "Das ist eine super Idee." stimmte Ohm sofort zu. Doch dann brach Fluke plötzlich in ein helles Gelächter aus. Ohm sah ihn überrascht an. "Moon und Sun shipen uns doch auch so heftig. Kannst du dir die Frequenz von Suns spitzem Schrei vorstellen, den er loslassen wird, wenn wir erzählen, dass wir zusammen ein Haus bauen?" "Stimmt" Lachte Ohm. "Vielleicht sollten wir Moon Ohrstöpsel mitbringen, wenn wir Ihnen davon erzählen." Fluke nickte kichernd. Er hopste vor Freude auf Ohms Schoß auf und ab wie ein kleiner Flummi. " Fluke, wenn du nicht vor hast Runde 4 für heute zu starten, solltest du nicht so kräftig auf meinem Schritt rumhüpfen, ok Babe?" Fluke blieb dann still sitzen. Er überlegte einen Moment. Dann lehnte er sich nach vorne, setzte seinen erotischsten Blick auf und küsste Ohm mit derartiger Leidenschaft, dass ihm völlig die Luft wegblieb. Als er sich wieder von Ohm löste, atmete dieser schwer und betrachtete Fluke mit verklärtem Blick. "Heißt das jetzt Runde 4 steht tatsächlich zur Debatte?" Fluke lächelte verführerisch.
"Hmmm...Ich glaube darüber brauchen wir nicht debatieren. Es wird heute ganz sicher noch eine Runde geben....allerdings würde ich tatsächlich vorher etwas erledigen wollen." Ohm schluckte voller Vorfreude, wurde dann aber doch neugierig.
"Was meinst du Noo?"
"Morgen ist, die nächste Zeit, vermutlich der letzte Tag, den wir zur Verfügung haben, um komplett ungestört zu sein....Warum erledigen wir dann heute nicht noch alles, was wir uns vorgenommen haben. Also...ich meine, wir informieren die wichtigsten Leute über unsere Beziehung.Wir rufen unsere Eltern an, wir treffen uns kurz mit unseren Managern und besprechen das wichtigste, dann besuchen wir Moon und Sun, bedanken uns und sprechen sie direkt auf einen Architekten an. Wir müssten es sowieso spätestens morgen tun, da wir nur da noch frei haben...allerdings....habe ich morgen etwas anderes mit dir vor...."
"Das ist eine sehr gute Idee mein Herz, dann ist es auch erledigt, aber....was hast du morgen denn mit mir vor?" Ohm lächelte, natürlich hatte er eine Vermutung...oder eher Hoffnung, was Fluke vor hatte, aber er tat möglichst unwissend. Fluke konnte sich ein schmutziges Grinsen nicht verkneifen. "Tu nicht so unschuldig. Wenn wir nurnoch so wenig Zeit für uns haben, dann müssen wir das ausnutzen....Ich habe vor morgen alles dafür zu tun, dass keiner von uns beiden übermorgen noch ohne Probleme laufen kann." Diese Antwort war ein Garant dafür, dass Ohm direkt näher in die Materie einsteigen wollte. "Oh, und wie denkst du wird das dann ablaufen? Hast du etwas bestimmtes vor?" Er legte seinen Zeigefinger unter Flukes Kinn und fuhr grinsend damit abwärts, bis zu Flukes Hosenbund, nur um dann über dessen Schritt zu streichen." Fluke schnappte kurz nach Luft. "Nunja, ich hätte da schon etwas vor, aber das soll eine kleine Überraschung werden und eigentlich hätte ich auch gerne gewusst, was DU noch in deiner Coj Tüte hast." Ohm schluckte. Erstens war ihm klar, dass Flukes Ideen bis jetzt immer der absolute Hammer im Bett gewesen waren und zweitens fiel ihm nun die Idee wieder ein, die ihm beim stöbern gekommen war. Im Nachhinein hatte er wegen letzterem nun aber etwas Bedenken. In diesem Moment, als er voller aufkeimender Lust mit seinem heißen Freund mitten im Sexshop gestanden hatte, mit den Gedanken bei wilden, schweinischen Aktivitäten, da erschien es ihm perfekt, doch jetzt hatte er etwas Angst Fluke könnte seine Idee lächerlich oder pervers finden. Fluke war überrascht. Nach dem ersten lüsternen glitzern in Ohms Augen, als Fluke angefangen hatte zu sprechen, wich dieses plötzlich gegen einen unsicheren Blick. "Was ist los Daddy Bear. Möchtest du keine Überraschungen mehr?" Er schaute Ohm unsicher an und legte seine Hand auf dessen Wange. Ohm hob überrascht den Kopf. " NEIIIN...natürlich möchte ich das. Egal was du dir für uns einfallen lässt, es ist absolut heiß. Ich liebe deine erotischen Ideen, es macht mich jetzt schon ganz verrückt darüber nachzudenken, was du mir vielleicht gutes tun möchtest. " Er schmiegte seine Wange in Flukes Handfläche und legte seine Hand noch darüber. "Aber...?" Fragte Fluke, denn er merkte, dass es noch mehr zu sagen gab. "Aber....Ich bin mir nicht mehr so sicher, was den Inhalt meiner Tüte betrifft. Ich weiß nicht, ob dir das vielleicht zuviel wäre bzw, vielleicht magst du es nicht, oder findest es perv..." "OHM!" Fluke unterbrach ihn sofort. "Geht es dabei um eine Fantasie die du schon länger hast? Etwas, das mich in deinem Kopf genauso heiß macht, wie dich? Vielleicht etwas unkonventionell?" Ohm überlegte, er kratzte sich verlegen im Genick und wurde rot. "Ja...eigentlich alles, bis auf den letzten Punkt...Ich denke zu unkonventionell ist es garnicht, vielleicht nur in der Beziehung zwischen zwei Männern, aber damit kenne ich mich ja auch nicht so gut aus."
Fluke küsste Ohm erneut. Diesmal sehr zärtlich und vorsichtig. "Dann werde ich es sicherlich mögen...und selbst wenn nicht, dann sage ich es dir und wir werden einen anderen Weg finden es uns schön zu machen. Hab bitte keine Angst mir Dinge vorzuschlagen, die du gern tun möchtest." Ohm nickte, er war jetzt etwas beruhigter. Dann schaute er auf die Uhr. Wenn sie noch ein paar Sachen erledigen wollten, dann mussten sie jetzt loslegen.
"Noo, ich würde gerne noch sehr viel länger mit dir über diese Dinge sprechen und auch wirklich gerne in die Praxis wechseln, aber wenn wir noch erledigen wollen, was wir vor haben, dann müssen wir es tun, bevor es zu spät wird." Fluke stimmte ihm dabei vollstens zu. "Was tun wir zuerst?" "Ich texte P'News und Moon, du textest P'Note. Unsere Manager bestellen wir am Besten an EINEN Platz. Hmmm....nehmen wir doch P'Notes Büro. Das ist nicht weit von hier....Moon frage ich wann wir mal kurz vorbeischauen dürfen...danach Videoanruf bei unseren Eltern?" Fragte Ohm. So war es dann also beschlossen.
Beide Manager waren etwas überrascht einen Tag zu früh von ihren Schützlinge zu hören und noch etwas mehr davon, um ein sofortiges Treffen gebeten zu werden. Sie sagten aber beide zu. News wollte in einer Stunde in Notes Büro sein. Moon textete garnicht erst zurück, als Ohm ihn um ein Treffen bat, er rief direkt an.
"Hallo Ohm, ist alles ok bei euch?" Er klang etwas besorgt.
"Ja Moon, keine Panik...warte...Ich lege dich auf Lautsprecher." Antwortete Ohm
"Gute Idee, ich lege euch auch auf Lautsprecher." Schlug Moon vor
"Hallo Moon, Hallo Sun." Grüßte Fluke aus dem Hintergrund.
"Hallo Sweetheart" Grüßte Moon
"Hallo ihr Süßen." Flötete Sun, "Ich habe gehört, bei euch ist es wie im Paradies. Ich hoffe ihr seid nicht wund, wenn doch, ich kann da etwas empfehlen."
"BABE!!!" Lachte Moon. "Du weißt doch sie sind da nicht ganz so offen wie wir. Normalerweise werfe ICH den Leuten solche Sachen an den Kopf. Was ist nur in dich gefahren. Mach sie nicht verlegen."
"Ach du alter Miesepeter, ich möchte doch nur behilflich sein, ich freue mich so für die zwei."
Ohm und Flukes Gesichtsfarbe war innerhalb von 2 Sekunden von normal nach pink gewechselt. Fluke schlug Ohm strafend auf den Oberarm "Was hast du bloß erzählt und wann?" Zischte er. "Autsch...nichts Noo.....naja.....nicht viel.....das war einmal als du noch geschlafen hast....Moon war so neugierig...aber er hat mir auch weitergeholfen....aber es ist doch auch egal, bei ihnen ist es ja sicher aufgehoben." Fluke seufzte und rollte mit den Augen. "Stimmt ja...ok." Fluke nickte. Er überlegte, dann schmunzelte er und schließlich kam das kleine Sexmonster in ihm hoch. Es gab nichts, was er dagegen hätte machen können. Er beschloss jetzt auch endlich mal ein wenig mehr ins Detail zu gehen, was ihr Sexleben betraf, und wenn es nur war, um zu beweisen, dass er garnicht so verklemmt war, wie jeder immer von ihm dachte.
"Sun...Schätzchen, bis jetzt ist noch keiner wund...Ich bin mir allerdings nicht sicher, wie das übermorgen sein wird, vielleicht textest du mir doch mal später, was du uns empfehlen kannst. Ich habe vor morgen ein wenig intensiver mit meinem Daddy Bear zu spielen." Ohm war in diesem Moment verstorben, unbekannt verzogen, oder was auch immer dafür gesorgt hätte nicht mehr Teil dieser Konversation zu sein. Sein Kopf platzte fast. Er war knallrot und starrte sein ungezogenes Mäuschen entsetzt an.
Am anderen Ende der Leitung herrschte zunächst Stille. Dann euphorisches Gelächter. "Respekt Fluke...das nenne ich Courage....davon musst du Ohm mal was abgeben...na dann viel Spaß morgen..."
Plötzlich war extrem leise, hinter Moon, ein liebliches Flüstern zu hören. "Tsuki, ich glaube ich will auch ein wenig spielen...Ich komme gerade auf ganz nette Ideen."
"Ich gehöre....ganz dir Babe.....ahrrghhh...Taiyo." Antwortete Moon leise mit ungewöhnlich zitternder Stimme, dann hörte man plötzlich Kussgeräusche. Ohm war sich sicher, Sun hatte seine Hände gerade an Stellen, die ihn und Fluke überhaupt nichts angingen. Wenn sie nicht gleich Zeuge werden wollten, wie Moon und Sun, es noch am Telefon miteinander trieben, mussten sie jetzt unterbrechen und das Thema wechseln. Ohm räusperte sich lautstark. "Erstens, wir hören alles und zweitens, je früher wir etwas ausgemacht haben, desto eher könnt ihr tun, was auch immer ihr gerade noch vor hattet." Moon schnaufte etwas schneller, stimmte aber zu. "Ähm...Ja...natürlich....sorry Sweethearts. Wann wollt ihr vorbeikommen?"
"Wir müssen noch ein paar Dinge erledigen, danach kurz zu unseren Managern, wenn das erledigt ist kämen wir vorbei...vielleicht so in 2 1/2 Stunden?"
"Gern." Stöhnte Moon ungewohnt laut ins Telefon. "Bis....dann..." wieder war kurz ein, diesmal viel gedämpfteres, Stöhnen zu vernehmen, als hätte Moon eine Hand vor dem Mund gehabt . "Sag bye, Babe." "Bye" Sagte Sun etwas eigenartig.
"Bye." sagten Ohm und Fluke.
Ohm legte auf. Er schüttelte den Kopf und lachte sich kaputt. "Diese zwei sind der Knaller." Fluke wunderte sich. "Sie haben garnicht gefragt, warum wir vorbeikommen wollen, obwohl Moon doch immer so neugierig ist...außerdem, was war denn mit Sun? Diese Verabschiedung eben. Es hörte sich an, als hätte er etwas im Mund, ob sie gerade beim Essen waren?"
Ohm schaute Fluke mit großen Augen an. War das sein Ernst? Fluke, der gerade noch am Telefon frivol herausposaunt hatte, dass sie es morgen den ganzen Tag miteinander treiben würden, hatte nicht kapiert, dass Sun am Telefon eben offensichtlich dabei war Moon mit dem Mund zu befriedigen. Das war so fürchterlich süß, unschuldig und gleichzeitig so komisch, dass Ohm lachend auf der Couch zusammenbrach. Es kamen ihm vor Lachen schon die Tränen und Flukes verwirrter Blick machte ihn dabei erstrecht fertig. "Ohm...was zum Teufel ist so lustig? Ich will auch lachen!" Schmollte Fluke. Ohm sammelte sich etwas, kicherte aber immernoch. Dann griff er Flukes Arm und zog ihn neben sich auf die Couch. "Mein süßer, kleiner, in allen Belangen, unschuldiger Engel, außer wenn es um Sex geht, sitzt gerade auf der Leitung." Ohm nahm Fluke in den Arm. "Ich erkläre es dir...es gab da...Indizien...hast du schonmal gehört, dass Moon mit gedämpfter oder zittriger Stimme spricht?" Fluke überlegte. "Nein....hmmm....dann hat ihn etwas so abgelenkt, dass er nicht richtig reden konnte?" "Genau....und was hat er für Geräusche gemacht?" "Er hat schwer geatmet, aber er hat zuvor vermutlich Sun geküsst, vielleicht hat er ihm nicht viel Luft gelassen?" Ohm amüsierte sich königlich über dieses Ratespiel. "OK, gut, aber wie hat sich Sun, denn angehört? Du sagtes, als wäre sein Mund voll." Ohm fixierte Flukes Blick, er wartete voller Vorfreude auf die Glühbirne, die ihm gleich aufgehen würde. "Hä? Moon ist abgelenkt, zittert, stöhnt ...Sun hat etwas in seinem Mund, aber so wie du es sagst ist es wohl nix zum e..." Da plötzlich wurde die Laterne angeknipst. Er riss die Augen auf. "Er bläst ihm einen, während wir am Telefon sind?!?!" Schoss es unkontrolliert aus Flukes Mund. Dieser Blick und sein Satz waren zuviel für Ohm. Er lag erneut lachend auf der Couch. Ihm tat schon der Bauch weh. Fluke musste jetzt auch lachen. Allerdings fand er es schon etwas fies, wie Ohm sich über ihn lustig machte. "Ohm...!?" Flukes Stimme klang herrlich dominant. Ohm hörte sofort auf zu lachen. Dieser Tonfall schoss sofort in seinen Schritt. "Ja Noo?" Fragte er kleinlaut. "Du bist frech. Ziemlich frech sogar....Ich glaube du brauchst noch eine angemessene Bestrafung." Ohm wusste nicht, ob er sich jetzt Sorgen machen, oder sich darauf freuen sollte. "Bestrafung? So schlimm? An was hast du gedacht?" Er war schonwieder so erregt und neugierig. "Das verrate ich dir nicht. Du wirst es schon sehen, genau dann, wenn du nicht mehr daran denkst." "Ok ,Noo." Damit fügte er sich in sein Schicksal. Er wusste, dass das am Ende wahrscheinlich weniger Bestrafung als ein Kick sein würde, aber allein die unbefriedigte Neugier ärgerte ihn schon.
"So, weiter im Text. Wir informieren jetzt unsere Familien, wir müssen in 45 Minuten bei P'Note sein und haben noch 15 Min Weg." Ohm nickte. Er rief per Videocall direkt auf dem Handy seines Vaters an. Fluke und Ohm waren beide sehr nervös. Eigentlich wussten sie, dass Ohms Eltern nicht negativ reagieren würden, aber es war doch recht viel neues, und aus heiterem Himmel, und Ohm hatte gelogen wegen dem Kloster. Sie hofften auf das Beste. Ihre Herzen klopften dennoch wie wild.
Ohms Vater war sehr überrascht Ohm und Fluke zusammen vor sich zu sehen, als er an sein Handy ging und den Videocall annahm. Ihm war vor Schreck die Lesebrille von der Nase gerutscht. Ohm bat ihn erst seine Mutter dazu zu rufen, bevor sie erklärten, was der Grund des Anrufs war.
"Ohm mein Schatz, Hallo und da ist ja auch mein zweiter lieblings Sohn. Was ist passiert? Seid ihr nicht mehr im Kloster? Habt ihr euch erholt?" Ohms Mutter war ganz aufgeregt. Sie vermutete schon es wäre etwas passiert. "Hallo Ma." Sagten beide im Chor. Fluke durfte Ohms Mutter schon lange auch Mutter nennen, denn sie liebte ihn wie einen eigenen Sohn und hatte es ihm vor langer Zeit angeboten. "Es ist alles gut. Wir möchten euch aber etwas mitteilen. Bitte hört erst zu und seid nicht böse, ok. Ich habe nämlich etwas geflunkert, aber Fluke wusste nichts davon." "Na schieß los mein Sohn." Verlangte Ohms Vater. "Das wird heftig und viel auf einmal für euch schätze ich, aber ich mache es kurz und schmerzlos. Es ist sowieso beschlossene Sache." Er atmete nochmal tief durch, schaute kurz zu Fluke und dann mit festem Blick in die Augen seiner Eltern. "Wir waren nie im Kloster. Wir sind seit ein paar Tagen zu Hause bei mir. Wir brauchten etwas Zeit nur für uns, denn Fluke und ich...wir....wir lieben uns und wir sind ab sofort in einer festen Beziehung. Außerdem haben wir beschlossen sobald wie möglich die Bauarbeiten auf eurem ehemaligen Grundstück fortzuführen und dort ein Haus zu bauen. Für euch übrigens auch, wenn ihr das wollt. Fluke und ich werden sehr bald in einer unserer aktuellen Wohnungen zusammenziehen. Sobald das Haus fertig ist, werden wir das neue Haus beziehen und tragen uns mit dem Gedanken in etwas ferner Zukunft eventuell zu heiraten." Ohm hatte nicht gemerkt, dass er die Luft angehalten hatte. Alles schleuderte er mit einem einzigen Atemzug seinen Eltern entgegen. Danach fing er wieder an zu atmen. Fluke streichelte über seinen Rücken und schaute ihn besorgt an. "Alles ok?" Flüsterte er. Ohm nickte. "Du hast das super gemacht." Stellte Fluke leise fest. Ohm lächelte und fühlte sich etwa 2 Tonnen leichter.
Erst jetzt waren beide in der Lage die Reaktion von Ohms Eltern aufzunehmen. Doch was sie da sahen schockiert beide zutiefst. Ohms Vater liefen ein paar Tränen herunter, er blickte nicht mehr direkt in die Kamera. Er hatte Ohms Mutter im Arm, die herzerweichend schluchtste. "Ma...was ist los? Ist das so schlimm für euch?" Fragte Ohm verzweifelt und am Rande des Nervenzusammenbruchs. Er griff nach Flukes Hand und drückte sie so fest er konnte. Fluke schluckte. "Oh Gott nein mein Sohn." Rief Ohms Vater entsetzt. "Wir weinen nicht, weil wir entsetzt sind, ganz im Gegenteil. Wir freuen uns so sehr, dass ihr es endlich verstanden habt!" Ohm und Fluke starrten völlig perplex auf das Handydisplay. "Aber woher wusstet ihr...Ich habe doch nie irgendjemandem irgenetwas gesagt, nichtmal Fluke." Ohms Mutter trocknete ihre Freudentränen mit der Schürze, die sie gerade noch an hatte. "Mein Schatz, ich bin deine Mutter. Ich kenne dich seit du 9 Monate unter meinem Herzen gewachsen bist. Ich bin mit dir durch alle kleinen und großen Lebenskrisen gegangen. Vom Verlust deines wichtigsten Kuscheltieres, bis zum ersten Liebeskummer. Niemals habe ich gesehen, dass du eine Person angeschaut hast wie deinen Noo, nichtmal deine große Liebe Thida, mit 16 Jahren, die nach der du dich niewieder verlieben wolltest....niemals habe ich dich trauriger gesehen als in den 2 Tagen vor eurem Fanmeeting, als du mit Noo so wenig Umgang hattest, außer auf der Bühne...Ich wollte dich sowieso deswegen noch fragen, ob du verrückt geworden bist meinem Fluke so weh zu tun...aber das scheint ja jetzt geklärt zu sein." Ohm war völlig baff. Seine Mutter hatte wirklich ALLES mitbekommen. Sie konnte anscheinend Gedanken lesen. "Aber keiner von euch hat jemals etwas gesagt." Stellte Ohm fest. Nun meldete sich Ohms Vater zu Wort. " Mein Sohn, wir lieben dich, wir kennen dich, wir vertrauen deinen Entscheidungen. Wir haben dich deinen Weg immer selbst gehen lassen und waren nur da, um dich aufzufangen, solltest du auf deinem Weg einmal fallen. Uns ist schon sehr bald aufgefallen, dass Fluke dich glücklich macht, du warst offener, herzlicher, erwachsener, seit du ihn kennst. Uns war klar, dass das nicht nur eine Freundschaft sein kann und es war ok für uns. Wir haben so darauf gewartet ihn endlich nicht mehr nur als besten Freund vorgestellt zu bekommen, doch es kam nichts. Nachdem mir deine Mutter dann erzählte, wie traurig deine Augen wirkten vor eurem Event und, dass Fluke auch so durcheinander aussah, anders, als es der Stress bei euch verursacht, da hatte ich den Entschluss gefasst dich darauf anzusprechen. Wir sind sehr froh, dass sich das jetzt erledigt hat.....und bevor du fragst...Ihr beide habt unseren Segen für alles, was ihr zusammen tun möchtet. Wir lieben Nong Fluke wie einen weiteren Sohn und sind unendlich dankbar, dass ihr uns auch im Alter noch bei euch haben wollt." Schon war es passiert. Dicke Tränen rollten erneut. Nun auf beiden Seiten. Aber es waren Freudentränen. Ohms Eltern versicherten dann noch, dass sie erstmal niemandem etwas sagen würden und bestanden auf ein gemeinsames Familienessen, auch mit Flukes Eltern, sobald es der Terminkalender der beiden wieder zuließ. Sie verabschiedeten sich herzlichst voneinander und freuten sich auf das geplante Treffen. Als der Bildschirm dunkel wurde nahm Ohm Fluke fest in seine Arme. "Es ist wohl für jeden offensichtlich gewesen, wie sehr ich dich liebe mein Herz. Und ich dachte ich wäre ein guter Schauspieler." Sie küssten sich zärtlich. "Du bist ein guter Schauspieler, aber Ma und Pa sind einfach unschlagbar im Durchschauen unserer Fassaden....mal sehen, was meine Eltern dazu sagen...und meine Schwester." Jetzt wurde Fluke wieder etwas nervös. Ohm merkte das sofort und ihm fiel genau das richtige Beispiel ein um Fluke seine Angst zu nehmen. "Ich habe so ein Gefühl, dass das auch ganz gut laufen wird. Du weißt, deine Schwester liebt mich und deine Mutter nennt mich schon seit dem feuchtfröhlichen Geburtstagsessen vor 1 1/2 Jahren ihr "großes Kind", nachdem ich ihr geholfen habe deinen angesäuselten Dad die Treppe hoch ins Bett zu schleppen." Fluke verzog das Gesicht. "Oh erinnere mich nicht DARAN. Du musst meine Familie damals für unmöglich gehalten haben, du hast sie da ja zum erstenmal getroffen und meine Schwester hing an dir, als wärst du ihr neuer Schwager, während mein Vater sich mit dir betrinken wollte, aber zuerst aufgeben musste, weil er nichts verträgt. Dann noch meine Mutter, die dich als 'zweit Sohn' zur Rettung meines Vaters auserkoren hat." Er stützte die Hände ins Gesicht und schüttelte peinlich berührt den Kopf. "Eigentlich nicht. Ich fand sie sehr natürlich und herzlich und ich dachte mir damals schon, dass man bei so herzlichen Menschen, die jeden gleich so offen in ihre Familie aufnehmen, ganz 100% selbst auch ein wunderbarer Mensch wird." Antwortete Ohm schmunzelnd und entlockte Fluke damit ebenfalls ein süßes Schmunzeln. "Los Noo, ruf an...Vielleicht ist deine Schwester ja auch zufällig gerade da, ich möchte Nin in ihrer Schwagertheorie bestärken." Endlich lächelte Fluke wieder richtig.
Zuerst versuchte Fluke die Nummer seines Vaters, kein Erfolg. Dann die seiner Mutter, ebenfalls erfolglos. "Was tun die nur, normalerweise sind sie immer erreichbar...es sei denn..." Fluke hatte eine Idee. Fluke wählte die Nummer seiner Schwester. Eine völlig zerzauste Vogelscheuche nahm den Videoanruf entgegen. In ihrem Gesicht klebte Mehl und so etwas wie ein Stück Eierschale zierte ihren Kopf. "Brüderchen, hi, schön dich zu sehen, ich...." In diesem Moment sah sie Ohm. Ihr war bewusst wie unmöglich sie gerade aussehen musste. Vor Schreck ließ sie ihr Handy fallen. "Ahhh...Fluke, warum sagst du nicht dass Ohm bei dir ist, ich sehe aus wie ein Ungeheuer." Ohm versuchte sich krampfhaft ein fettes Grinsen zu verkneifen. Fluke lachte leise mit beiden Händen vor den Augen. Dann räusperte er sich, um sich zu sammeln. Im Handy Display war zu diesem Zeitpunkt nur der Deckenventilator und Mehlstaub zu erkennen, der wohl auf das Handy seiner Schwester gerieselt war. "Nin Schatz, du bist auch mit Eierschale im Haar wunderschön." Flötete Fluke. Seine Schwester hatte sich inzwischen mit einem Tuch etwas abgewischt und die Schale aus ihren Haaren gepflückt. Sie überprüfte sich im Spiegel. Nun sah sie wieder etwas vorzeigbarer aus, zumindest gut genug, um weiter zu telefonieren. Sie war Fluke wie aus dem Gesicht geschnitten. Ohm und Fluke sahen nun, wie das Handy wieder hochgehoben wurde und konnten kurz einen Blick auf das Küchenchaos erhaschen, dass dort wohl gerade herrschen musste. "Danke mein süßer Lieblingsbruder.....So, jetzt ist es besser....was gibt es? Müsstet ihr nicht eigentlich noch in gelbe Lappen gewickelt im Kloster sitzen und meditieren?" Nin spielte damit auf die Gewänder an, die man normalerweise für den Auffenthalt in einem Kloster zur Verfügung gestellt bekam, um alles weltliche hinter sich zu lassen. "Nunja, dazu werde ich dir gleich noch etwas erklären, aber sag mir bitte erst, ob du weißt wo Mum und Dad sind. Lass mich raten, in deiner Sauna?" Nin rollte mit den Augen "Du kennst unsere Erzeuger wirklich gut. Seit wir hier die Sauna eingebaut haben und darüber gesprochen haben, ob sie sich unser neu renoviertes Hinterhaus als Alterswohnsitz vorstellen könnten, wenn es einmal irgendwann erforderlich sein sollte, sitzen sie ständig hier. Es ist nicht so, dass ich es nicht schön fände meine Eltern endlich wieder öfter zu sehen, vor allem weil ich oft alleine bin, weil mein Mann ja viel geschäftlich unterwegs ist, aber irgendwie ist die Sauna interessanter als ich. Eigentlich wollte Mom mir heute beim backen helfen, ich bin morgen auf dieser blöden Babyparty einer Kollegin eingeladen und ausgerechnet ICH soll Kuchen mitbringen. Aber es darf nicht irgendetwas sein, es muss ohne Dies und Das und mit Diesem und Jenem sein, aber kein Sonstiges und auf keinen Fall Jenes Welches. Mit anderen Worten Kuchen kaufen, kann ich vergessen und Mom legte mir nur ein Rezept auf die Theke. Ich glaube sie wollte bloß mit Dad wie immer ihren Lieblingsort besuchen, aber ihre verzweifelte Tochter war ihr völlig egal." Nin war heute wirklich extrem redebedürftig und ihre Stimme veränderte plötzlich, mitten in ihren Ausführungen, ihre Frequenz. Sie täuschte theatralisch ein paar Tränen und einen trauernden Gesichtsausdruck vor. Warum sie das tat erschloss sich, als hinter ihr plötzlich 2 weitere Stimmen zu hören waren. "Nin jetzt übertreib nicht, hier bin ich doch. Dein Vater und ich wollten doch nur 15 Minuten Entspannung....sag mal...telefonierst du? Wer ist das?" Plötzlich erschien das verschwitzte rote Gesicht von Flukes Mutter im Display, direkt neben Nins. Sie trug einen Bademantel, das ließ zumindest der weiße Frottee Stoff an ihren Hals erahnen. Bevor sie erkannte, wer da am Telefon war, musste sie erst kurz ihre Brille angeln. "Oh, Fluke mein Schatz...und da ist ja auch mein großer Sohn. Seid ihr noch im Kloster? Wie geht es euch? Euer Fanmeeting war ja sooo toll, habt ihr euch erholt?..." "Lass die Jungs doch auch mal zu Wort kommen und frag nicht so viel." Mischte sich plötzlich Flukes Vater aus dem Hintergrund ein, der nun ebenfalls verschwitzt und mit rotem Kopf auf dem Handydisplay auftauchte. Alle 3 stritten sich um den Platz, um gesehen zu werden. Dieser Anblick war dermaßen lustig. Nie hatte man herzlichere, lustigere Menschen beim Streiten erleben können. Ohm und Fluke schauten sich an. Irgendwie hörte gerade keiner der 3 mehr zu. Nun reichte es Fluke. Er hielt die Handykamera direkt vor Ohm und sich, nahm 2 Finger in den Mund, pfiff so laut, dass sogar Ohm erschrak und dann packte er seinen Freund völlig unerwartet und küsste ihn so leidenschaftlich, dass es Ohm völlig aus den Socken warf. Etwa eine Sekunde später flog das Handy auf der anderen Seite erneut durch die Luft. Die schrillen Freudenschreie zweier Frauen waren zu hören. Das Handy wurde plötzlich angehoben. Flukes Vater erschien nun alleine im Display, mit einem Finger im Ohr. "Autsch, na danke mein Sohn, musste das jetzt sein. Ich hab jetzt einen Hörschaden und deine Mutter und deine Schwester drehen völlig durch....schaut euch das an." Mit diesen Worten drehte er die Handykamera zu den Frauen. Man sah sie in Schürze und Bademantel im Wohnzimmer Arm in Arm auf und ab hüpfen. "Endlich!!!" Brüllte Nin...."Mom, du schuldest mir 100 Bath. Ich wusste nach dem Event würde etwas passieren, so komisch wie die 2 sich aufgeführt haben." Mit dieser Reaktion hatten jetzt weder Ohm noch Fluke gerechnet. Jedenfalls war klar, wo Fluke sein flattriges Temprament her hatte und seine süße Euphorie, die er in manchen Situationen zeigen konnte, dachte Ohm. "Mädels jetzt kommt wieder runter. Lasst die Jungs bitte reden. Ich freue mich genauso wie ihr, aber sie haben uns anscheinend etwas zu sagen." Mit diesen Worten nahm Flukes Vater das Handy, lehnte es wohl gegen den Fernseher oder an eine ähnlich erhöhte Stelle, sammelte seine Frauen ein und alle setzten sich der Kamera gegenüber auf die Couch. Nun waren alle im Bild. "Also los mein Sohn, sie werden jetzt ruhig sein, wir können uns denken, was ihr uns sagen wollt, aber wir hören jetzt ganz brav trotzdem zu." Versicherte Flukes Vater mit ruhiger Stimme und strafendem Blick für Frau und Tochter. Die beiden setzten sich nun ruhig hin, hielten sich an den Händen und bemühten sich nicht allzu sehr zu grinsen. Fluke kam nun endlich zu Wort.
"Mom, Dad, Nin...Das wird vielleicht gleich etwas viel für euch, aber wir müssen es loswerden...Ohm ist jetzt nicht mehr länger mein Kollege und bester Freund, wir sind seit ein paar Tagen fest zusammen und werden so bald wie möglich zusammenziehen. Wir werden zusammen auf Ohms Land ein Haus bauen und überlegen unsere Beziehung in fernerer Zukunft auch vor dem Staat rechtskräftig zu machen, aber das ist noch nicht fest, wir werden uns alle Zeit der Welt lassen....außerdem müssen uns auch noch entschuldigen...Ohm hat geschwindelt, was das Kloster betrifft...wir..." Ohm drückte Flukes Hand. Er hatte seine Stimme wiedergefunden und übernahm die Entschuldigung. "Wir waren nie im Kloster, wir waren bei mir zu Hause und haben unter anderem ein paar Ausflüge unternommen. Wir brauchten etwas Zeit nur für uns nach dem Event, es gab so viel zu klären. Es tut mir leid, dass ich gelogen habe, Fluke wusste nichts davon. Bitte seid auf MICH sauer deswegen. "
Nin lachte los. "Lieber SCHWAGER, hier ist niemand sauer, wir freuen uns so sehr, dass ihr endlich kapiert habt, dass ihr zusammen gehört. Ich wollte mir dich schon zur Brust nehmen Brüderchen, aber das ist ja jetzt nicht mehr nötig." Flukes Mutter lächelte plötzlich verklärt und ließ ein Tränchen im Augenwinkel erscheinen. "Meine beiden Jungs, zusammen, endlich. Ihr seid so ein tolles Paar, wir freuen uns für euch." Dann nahm sie die Hand ihres Mannes, der ebenfalls etwas sentimental zu werden schien. "Wir haben schon lange gemerkt, wie gut ihr euch tut und immer gehofft, dass ihr es auch bald versteht. Wir geben euch unseren Segen ihr beiden....und du Schwiegersohn musst bald vorbeikommen und mit mir etwas trinken, ich habe da noch diesen Schnaps für besondere Gelegenheiten." Ohm nickte. "Gern." Er konnte nicht aufhören zu schmunzeln. Dann erklärten Ohm und Fluke genau das Gleiche, was sie Ohms Eltern gesagt hatten. Zunächst war Stillschweigen zu bewahren. Das Management bestimmte den Zeitpunkt der Bekanntmachung und da stand das Gespräch erst noch an. Sie luden auch zum gemeinsamen Essen ein, sobald sich ein Termin finden ließ, um dann über die Einzelheiten zu sprechen. Nachdem sich alle verabschiedet und aufgelegt hatten, glitten Ohm und Fluke gleichzeitig mit dem Rücken zurück auf die Couch. Sie lagen nebeneinander. "Können Menschen peinlicher sein?" Fragte Fluke und schlug sich die flache Hand an die Stirn. "War ja klar, dass meine Eltern nichtmal ordentlich angezogen sind beim telefonieren und meine Schwester und meine Mutter uns schlimmer shipen, als unsere kompletten Fanclubs zusammen...dann noch mein Vater, der wieder nur mit dir trinken will..." Fluke seufzte aus tiefstem Herzen. Ohm stützte sich neben ihm auf seinen Arm, dann schob er mit dem anderen Arm Flukes Hand von dessen Gesicht. "Ich liebe deine Eltern und deine Schwester. Sie sind einfach herzlich, liebevoll und echt, dazu noch quirlig und lustig, genau wie du." Fluke freute sich über Ohms Aussage, fand sich aber eigentlich nicht ganz so durchgeknallt wie seine Familie und wollte erst protestieren. Doch dann setzte Ohm noch einen Satz nach. "Aber du mein Herz bist DU und so viel mehr, als deine Familie oder deine Herkunft. Du bist mein Gegenstück und ich liebe dich mehr als mein eigenes Leben." Flukes Herz schmolz bei diesen wunderschönen Worten, wie ein Eis in der Wüste. Er zog Ohm zu sich und küsste ihn immerwieder so liebevoll er nur konnte. "Ich liebe dich genauso." Flüsterte er zwischen ihren Küssen. Am liebsten hätte er garnicht mehr damit aufgehört.
Nun war es allerdings Zeit das Haus zu verlassen. Sie hatten noch 10 Minuten sich umzuziehen und Richtung Notes Büro aufzubrechen. Sie sprangen schwungvoll von der Couch, vertagten alle Zärtlichkeiten auf später und zogen sich ruckzuck um. Kurze Zeit später saßen sie Händchen haltend im Auto und waren bereit sich der letzten Hyrde zu stellen, der, die ihr Arbeitsleben betreffen würde.

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