Von Unglaube und Streit

243 6 2
                                    

(Lied Girls like us)


Chelsea

Völlig ungläubig und mit weit geöffneten Augen sass Chelsea auf ihrem Stuhl und blickte zwischen ihrer Mutter, die einen ihrer Zuckerblicke aufgesetzt hatte, und Jack, welcher sie liebevoll musterte, hin und her.

"Ich brauch noch n' Kaffee", murmelte sie und hob den Arm um eine Bedienung zu sich zu winken. "Das ist nicht gesund Kind", wandte ihre Mutter ein, doch Chelsea schüttelte nur den Kopf. "Halt du einfach mal den Mund Mum."

Genervt atmete ihre Mutter ein und blickte hilfesuchend zu Jack. Doch dieser würdigte sie nicht eines Blickes sondern hatte seine gesamte Aufmerksamkeit auf Chelsea gerichtet, was ihr ein kleines Lächeln entlockte. Das erste seit ihre Mutter das "grosse" Geheimnis enthüllt hatte.

"Eine Tasse Kaffee. Möglichst Stark", trug sie der ziemlich verunsichert aussehenden Bedienung mit. "Und am besten so schnell wie möglich. Ich will nicht schlafend oder total geschockt vom Stuhl fallen weil mein Kaffee zu spät kam."

Belustigt lachte Jack auf. Sofort schnellte ihr Kopf zu ihm hinüber und sie funkelte ihn wütend an. Sogleich verstummte er und presste die Lippen zusammen. "Das war kein Witz."

"Chelsea Kind jetzt beruhig dich doch mal ein wenig. Sei nicht immer so unhöflich zu andere Menschen. Besonders nicht zu deinem Bruder."

Kopfschüttelnd verschränkte Chelsea ihre Arme vor der Brust und sah ihre Mutter ironisch grinsend an. "Ich soll nicht immer so unhöflich sein? Das sagt die richtige."

"Chelsea." Mahnend hob ihre Mutter den Finger. "Du hörst jetzt mal auf dich wie eine bockige Ziege zu benehmen und denkst bitte an deine Erziehung. Jack soll doch nicht denken, dass wir nicht fähig waren ein Kind anständig gross zu ziehen."

"Ach soll das der gute Jack nicht? Soll der ach so perfekte Jack auch nicht merken was für ein Kind ich war? Wie unzufrieden du mit mir bist? Das ich mich nie wie eine richtige Lady benehme? Eine richtige Rebellin bin?"

Herausfordernd sah sie ihrer Mutter ins Gesicht. "Der wunderbare Jack soll also nicht wissen das du für mich nie auch nur ein bisschen Liebe übrig hattest, alle meine Hobbys und Leidenschaften immer nur verachtet hast und das ihr einer 21 Jährigen noch immer Hausarrests aufdonnert?"

Ihre Mutter sah aus, als ob sie etwas erwidern wollte, doch in diesem Moment tauchte die Bedienung auf und stellte mit zitternden Händen die Tasse vor Chelsea ab. "Wollen sie auch etwas Mr. Grealsih", fragte er, doch Jack schüttelte den Kopf.

Chelsea presste die Lippen zusammen und stierte ihre Mutter an. Aus ihren kalten Augen blickte diese zu ihr, bevor sie sich Jack zuwandte. Sofort sammelten sich in ihren Augen Tränen und ihre Lippen bebten.

"Bitte entschuldige Jack. Chelsea weiss einfach nicht wann genug ist. Sie kann ihre Zunge nicht im Zaum halten und ich weiss auch nicht wann sie zu einem solch unhöflichen Mädchen geworden ist. Wir haben alles in ihre Erziehung gesteckt."

"Zu viel", flüsterte Chelsea aufgebracht und lenkte damit Jacks Blick auf sich. Während er unsicher den Rücken ihrer Mutter tätschelte sah er sie fragend an.

"Ach Jack. Mein kleiner Jack. Ich bin so froh dich wieder zu haben." Feste zog ihre Mutter ihn in eine enge Umarmung und vergrub den Kopf in seinen Haaren.

"Ernsthaft jetzt." Voller Wut starrte Chelsea die beiden an. Sie konnte es nicht ganz fassen. Ihre Mum hatte nichts besseres zu tun als hier einfach die unschuldig, perfekte Mutter zu spielen und sie hinunter zu machen.

"Chelsea", flüsterte Jack und griff über den Tisch hinweg nach ihrer Hand. "Beruhig dich." Überrascht sah sie ihm in die Augen und entspannte automatisch ihre Muskeln, die sie aus Wut auf ihre Mutter verkrampft hatte.

Von Skandalen und RebellenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt