P.o.V Elyssa
Die Stimme von Wanda durchschnitt die Dunkelheit wie ein scharfes Messer. Nach einem kurzen Zögern liess Natasha mich endlich los. Ich stolperte von ihr zurück und hörte wie Wanda näher kam. Ebenso nahm ich gerade noch wahr das Natasha mir den Rücken zuwendete und sich lachend aus dem Staub machte. Jedoch war das alles verschwommen, plötzlich fühlte ich mich... Unbeschreiblich. Unbeschreiblich leer. Irgendwas hatte sich gerade in mir verändert, da war ich mir sicher. Statt froh zu sein frei zu sein und dankbar gegenüber Wanda fühlte ich mich verlassen. Ich konnte keinen Funken Dankbarkeit aufbringen. Sollte ich das nicht? Sollte ich nicht vor Glück aus dieser Situation heil entkommen zu sein weinen? War ich das überhaupt? Warum konnte ich nichts mehr spüren, auch wenn ich mich so bemühte? Warum hatte ich das Gefühl keine Gefühle mehr zu empfinden? Was war passiert? Was sollte ich tun? Ich wusste, mein Verstand wusste, das ich normalerweise verzweifelt sein würde... Doch da war nichts. Nichts. Leere. Wanda drehte sich zu mir und sah mich besorgt an. Warum war sie besorgt? Dann überbrückte sie de letzten Meter zu mir und legte mir eine Hand an die Schulter. Bewegungslos blieb ich stehen. Ihre Berührung bedeutete mir nichts. Es war mir egal. So wie alles andere auch. Stumm wartete ich darauf bis sie etwas sagte.
«Elyssa? Hat sie dir was getan?», ohne eine Miene zu verziehen schüttelte ich den Kopf. Natürlich nicht. «Ist alles in Ordnung?», erkundigte sie sich nochmal. Wieder ohne einen Ausdruck nickte ich. Einmal. Zur Bestätigung, mehr brauchte sie nicht. Mir ging es körperlich perfekt.
Unsicher griff Wanda nach meinem Arm und begann in die Richtung des Hauses zu laufen. Mich zog sie mit sich, scheinbar machte sie sich sorgen das ich nicht imstande war alleine zu laufen. Ruhig löste ich meinen Arm aus ihrem Griff. Ich konnte das alleine. Prüfend sah Wanda mich von der Seite an. Ich erwiderte ihren Blick nicht. Mit mir war alles in Ordnung. Ich konzentrierte mich auf jeden Schritt den ich tat. Auf jeden Meter des kurzen Weges, auf jedes, noch so leise, Geräusch. Mir fielen Plastiktüten auf dem Boden auf die ich noch nie gesehen hatte. Russische schon verblasste Schrift war darauf gerade noch so zu erkennen. Etwas raschelte als ich darauf trat. Ich zuckte jedoch nicht zusammen, so wie ich es von mir gewohnt war. Und als ich schliesslich vor der Tür stand wartete ich darauf das Wanda diese öffnete. Sie liess den Schlüssel fallen, hob ihn auf und entschuldigte sich leise. Ich legte den Kopf leicht schief. Warum tat sie das? Warum entschuldigte man sich generell? Als ich nicht antwortete sah Wanda mich fragend an. Ich hob leicht eine Augenbraue und lief dann an ihr vorbei ins Haus.
«Elyssa?» Fragte sie scheinbarbesorgt. Ich blieb stehen, drehte meinen Kopf zu ihr und entgegnete ihrem Blick.Was war den jetzt schon wieder? «Ist wirklich alles gut?», erkundigte Wandasich. Wieder nickte ich. Natürlich. Dann drehte ich mich wortlos um und stiegdie Treppen nach oben.
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Love, Nat 2 (Black Widow FF)
FanfictionFORTSETZUNG zu Love, Nat. Elyssa hat immer noch nur eins im Kopf: Natasha.. Auch nicht als es mehr als zwei Jahre her ist das Natasha ihr einen Abschiedsbrief geschrieben hat. Elyssa hängt nach wie vor an ihr. Und möchte nichts mehr als Natasha endl...