Gespeicherte Erinnerungen

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„So viel zum Thema du wolltest mich nur auf einen Tee einladen" spottete Dalia am Küchentisch und sippte an ihrem warmen Kaffee. " Ein Mann muss tun was ein Mann tun muss" sagte Dean stolz und setzte sich zu Dalia.
„Du hast mir einfach das Kleid zerstört, es ist komplett durchgerissen" sagte sie, noch ungläubig von der vergangenen Nacht. „Das habe ich nur gemacht, um dich in meinen Kleidern zu sehen. Du siehst gut aus in dem Iron Maden Shirt!"
„Danke, sehr nett" grinste sie in sich hinein.
„Also, was sollen wir heute machen?" Dalia schluckte laut bei seiner Frage, sie hatte nicht damit gerechnet so viel Aufmerksamkeit von ihm zu bekommen. Schließlich war es doch nur ein One Night Stand, oder etwa nicht? Fragte sie sich und lächelte ihm sanft zu. Sie wollte ihm auch keine falschen Hoffnungen machen aber er wirkte so zufrieden in diesem Moment dass sie ihm jetzt nicht mit Ablehnung begegnen wollte. „Auf was hast du denn Lust?" Fragte sie erwartungsvoll.
„Gut das du fragst, meine Liebe. Ich dachte wir packen eine Kleinigkeit zu essen, einen guten Rotwein, eine Decke und verbringen den Sonntag Nachmittag gemeinsam auf einer Wiese." antwortete Dean voller Vorfreude.

„Ich mag aber keinen Rotwein" zischte Dalia. Er drehte seinen Kopf in ihre Richtung und leckte sich über die Lippen: „Hüte deine Zunge, kleines". Forderte er, den Blick nicht von ihr abwendend.
„Tut mir leid, Sir. Picknicken hört sich sehr gut an" nickte Dalia zustimmend und erhob sich von ihrem Stuhl, legte ihre Tasse in die Spüle, drückte Dean einen Kuss auf die Lippen bevor sie im Badezimmer verschwand. Sie zog sich das übergroße Shirt aus und sprang unter die Dusche. Das Wasser lies sie vorher bereits einige Minuten laufen damit es warm genug für sie sein würde. Sie streckte eine Hand aus um die Wassertemperatur zu testen bevor sie sich vollständig unter den Wasserstrahl stellte.
Sie waschte sich ihre Haare, die von ihrem hohen Zopf eine Delle an ihrem Kopf hinterlassen hatten, schäumte sich mit Dean's, nach Sandelholz und orange riechendem Duschgel ein und erschrak plötzlich als sie die dunkelroten Abdrücke an ihren Handgelenken anstarrte. Sie seufzte und schüttelte ihren Kopf um die Erinnerungen an John von ihr abzuschütteln und weg zu waschen.

Als sie fertig war, griff sie nach einem Handtuch, wickelte es um sich, wickelte ihre Haare in einem Turban und lief aus dem Badezimmer raus in Richtung Schlafzimmer wo sie auf einen halb nackten Dean traf. Er stand vor seinem Kleiderschrank und überlegte was er anziehen sollte. Er hatte bereits eine schwarze Jogginghose, Boxershorts und einen weißen Pulli auf das Bett bereit gelegt und zeigte mit seiner Hand darauf. „Ich schulde dir noch ein Outfit" sagte er lachend und blickte auf das zerfetzte, pinke Kleid welches auf dem Boden lag.

Dalia drückte ihm einen Kuss auf die Wange bevor sie sich umzog. Sie packten ein paar Äpfel, Bananen, Heidelbeeren und Minisalamis in ihren Picknickkorb. Dean klemmte eine Decke unter seinem Arm und holte eine Flasche Orangensaft aus dem Kühlschrank.
„Können wir?" Fragte er als er ihre Hand nahm und sie gemeinsam aus der Wohnungstür verschwanden.

An einem Park angekommen suchten sich Dalia und Dean ein gemütliches Plätzchen unter einem Baum, der genügend Schatten warf um sie von der Sonne zu schützen. Sie platzierten ihre Decke auf den Boden, legten den Picknickkorb ab, streiften ihre Schuhe von den Füßen und setzten sich auf die Decke. Den Griff in den Picknickkorb um die Flasche orangensaft und zwei Plastikbecher rauszuholen. Er schenkte ihnen ein und hielt Dalia einen Becher entgegen. Als sie nach dem Becher greifen wollte, rutschte der Pullover hoch und ihr Handgelenk, mit den rot blauen Striemen und Pünktchen war sichtbar. Dean starrte auf ihr Handgelenk und riss die Augen weit auf. Er legte ihren Becher zur Seite und griff nach ihrer Hand um sich das diabolische Werk ihres Ehemannes genau anzuschauen.
Dalia beobachtete jeden seiner Bewegungen und spürte wie die Scham in ihr wuchs. „Tut es sehr weh, Liebes?" Fragte Dean fürsorglich. „Nein, es geht schon." Antwortete Dalia mit gesenktem Blick. „Ich habe mich noch gar nicht bei dir bedankt" sagte sie während sie auf ihre Handgelenke zeigte. „Unsere Zeit gestern, war Dank genug" grinste er verschmitzt und zog Dalia näher zu sich um ihr einen Kuss auf die Schläfe zu drücken. Sie schmiegte sich an seine starke Brust und schloss die Augen um diesen Moment in sich aufzusaugen. „Was machst du nächsten Freitag?" Fragte Dean und schob sich eine Heidelbeere in den Mund.

Dalia wurde unsanft aus dem Moment gerissen. Sie schlug ihre Augen weit auf und drehte sich zu ihm, um ihn anzuschauen. Sie überkam das Gefühl von Traurigkeit, ihre Zeit nicht weiter mit Dean verbringen zu können. Er bemerkte den Stimmungswechsel und starrte sie fragend an. „Ich weiß gar nicht wie ich dir das sagen soll" sagte sie kopfschüttelnd „I-Ich, ich werde am Mittwoch in die USA fliegen." stotterte sie vor sich hin. „Wo genau?" fragte er interessiert. Sie schob sich mehrere Heidelbeeren in den Mund und antwortete mit vollem Mund „Brooklyn".
„Das freut mich für dich, Kleines. Du hast eine kleine Auszeit verdient." Bestärkte er sie und drückte sie fest an sich. Dalia wurde überrannt von ihren Emotionen. Sie freute sich auf Brooklyn, war aber traurig das sie mit Dean keine Zeit mehr verbringen konnte. Wieso musste er auch ausgerechnet jetzt in ihr Leben kommen? dachte sie sich. „So klein wird diese Auszeit leider nicht sein" sagte sie nur leise. „Wie meinst du das?" Dalias Atmung nahm zu und sie spürte wie ihre Hand Innenflächen feucht wurden. Jetzt gab es kein zurück mehr, sie musste es ihm sagen, so schmerzhaft wie es auch war. Sie wollte nicht dieses „etwas", was zwischen den beiden war, zerstören. Was auch immer es war, Es war besonders. Sie nahm einen tiefen Atemzug und schaute ihm direkt in die Augen: „Ich werde dort leben, Dean."

Kurze Stille.

Dean starrte sie an. Sie konnte keine Emotion in seinem Gesicht erkennen. Sie fragte sich, was er in diesem Moment wohl dachte. Panik stieg in ihr auf. Würde er sie danach hassen? Würde er womöglich einfach aufstehen und gehen? Dalias Gedanken schossen wie wild um her. Schließlich hörte sie ein sanftes räuspern und sah dabei zu, wie er tief Luft holte: „Dann müssen wir in den nächsten drei Tagen so viel Zeit miteinander verbringen, wie nur möglich." Sagte er mit einem liebevollen Lächeln im Gesicht.
Sie atmete auf. Mit dieser Reaktion hätte sie niemals gerechnet. Andererseits, wie sollte er denn sonst reagieren? Er hatte keine andere Wahl außer die Situation so zu akzeptieren, wie sie war. Das Ticket war gebucht, die Wohnung in Brooklyn wartete nur darauf, eingerichtet zu werden und Dalia war bereit einen Strich unter ihrem jetzigen Leben zu ziehen. Dachte sie zumindest.
Ihr Brustkorb füllte sich mit einem wohlig warmen, angenehmen Gefühl und sie wünschte sich, das dieser Moment niemals enden würde.
Er war toll. Dean war ein wunderbarer Mensch. „Ich hoffe du bist dir bewusst dass du mich mit Joyce teilen musst, mein Lieber." Sagte sie lachend und streichelte ihm über die Wange.
„Alles was nötig ist, um bei dir zu sein." sagte er mit sanfter Stimme und vergrub sein Gesicht in ihrem Hals.











Aaawww,
ich musste wirklich schmunzeln bei diesem Kapitel.
Ist er nicht ein Goldschatz? Nur leider zum falschen Zeitpunkt aufgetaucht. 😭

Compass ; (Sebastian Stan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt