Verrat

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Dalias Zustand war eine einzige Katastrophe. Sie hatten wiederkehrende Rückblenden von den Geschehnissen und die tiefen Stimmen der ihr fremden Männer lagen ihr immer noch im Ohr. Sebastian wich ihr nicht von der Seite und beschloss erstmal in seiner Wohnung zu bleiben. Er empfand es als nicht sicher, sich mit aufgebrochener Tür in einer Wohnung aufzuhalten die gerade von fremden, aggressiven Männern betreten worden ist, also packte er ihr eine Tasche voller Klamotten und nahm Tunas Katzenklo und Futter mit, damit sie nach dieser Nacht nicht von einander getrennt sein müssen. Die gesamte Autofahrt saß sie zitternd und zusammengekauert in ihrem Sitz. Den Kopf hatte sie gesenkt, ihre Augen immer noch feucht von den sich immer wieder neu formenden Tränen die sie nicht zurückhalten konnten. Zu groß war ihr Schock. Tuna hatte noch keine Transportbox, deswegen saß er auf ihrem Schoß und schaute aufgeregt um sich. Es war seine erste Autofahrt und sie konnte es nicht richtig wahrnehmen. Für sie zählte nur noch der großen Abstand zwischen ihr und ihrer Wohnung.

Bei Sebastian angekommen parkte er in der Garage seines Hauses und drehte den Zündschlüssel um so dass das Auto ausging. Er streckte seine Hand vorsichtig nach ihr aus um sie nicht zu erschrecken und sprach in einem leisen und behutsamen Ton. "Wir sind da" sagte er sanft und schaute sie an. Sie schaute langsam in sein Gesicht und schaute dann um sich auf die Straße. Diese Gegend kannte sie noch nicht. Es sah schick aus. Nobel und preiswert, aber das wunderte sie nicht. Bei dem Vermögen, welches er mit seinen Filmrollen verdiente, konnte er sich ohne Probleme ein Haus in einer solchen Gegend leisten. "Sollen wir rein gehen?" fragte er nach und wartete geduldig ihre Antwort ab. Er wusste das sie in diesem Moment sein absolutes Verständnis und seine Geduld benötigte, und war umso vorsichtiger mit ihr.

Panikattacken waren leider kein Fremdwort für ihn. Er litt selbst vor Jahren an solchen Körperreaktionen und wusste nur zu gut wie es für einen Menschen war. Umso mehr Verständnis hatte er für sie. Er wiederholte seine Frage und sie schaffte es zu nicken. Schwach und fast kaum zu erkennen, aber sie schaffte es. "Warte, ich mache dir die Tür auf" sagte er beim aussteigen und lief um das Auto zu ihrer Tür. Sie hielt Tuna fest im Arm und stellte sicher, das er nicht aus ihrem Griff flüchten konnte. Sebastian schloss seine Haustür auf und lief mit Dalia in den Flur. Er stellte die Tasche ab und näherte sich ihr. "Kann ich?" sagte sie mit zitternder Stimme und blickte auf einen strampelnden Kater in ihren Armen. Er wollte unbedingt abgesetzt werden. Sebastian nickte und schloss die Tür hinter ihr ab.

Der orangene Kater schnupperte aufgeregt an sämtlichen Stellen des fremden Hauses und arbeitete sich stück für stück vor. Dalia stand noch immer wie angewurzelt im Flur und starrte auf den Boden. Er wollte sie so gerne anfassen und in den Arm nehmen, aber er wusste das er es womöglich nur noch schlimmer machen könnte. "Möchtest du etwas trinken?" fragte er und stand nun vor ihr. Sie nickte und hob ihren Kopf um sein Gesicht zu sehen. Er kümmert sich so fürsorglich um sie. Sie fühlte sich, trotz der Umstände, Geborgen und Sicher. Er strahlte eine Leichtigkeit aus die sie beruhigte. Unter Anderen Umständen hätte sie sein Haus besser betrachten können und vor allem auch realisieren können, das er seine privaten Vier Wände mit ihr teilte. Sein Intimster Ort. Sein Zuhause.

Sie lief mit ihm in die Küche und er streckte ihr ein Glas Wasser entgegen welches sie dankend annahm. Ihr Hals brannte wie Feuer und konnte nach nur einem Glas noch immer nicht gestillt werden. Sie trank 4 Gläser hintereinander und fühlte sich schon minimal besser. Sie versuchte seine Küche zu begutachten und benannte in ihrem Kopf alles was sie um sich sah um sich auf andere Sachen zu fokussieren. Sie entdeckte ein Kochbuch und blätterte wahllos darin herum. Sebastian näherte sich ihr und lächelte schwach. "Hast du Hunger? Soll ich dir etwas kochen?" sagte er liebevoll. Sie lehnte dankend ab und begab sich weiter auf Erkundungstour durch seine Haus. Im Wohnzimmer angekommen erblickte sie viele künstlerische Bilder an seiner Wand über der Couch. Sie war überrascht von all den verschiedenen Stilen und wie gut sie miteinander harmonierten. Sie hätte nicht gedacht das er ein Kunstliebhaber war.

Compass ; (Sebastian Stan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt