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Cassy P.o.v

Mein Wecker, der meint er müsste mich quälen, konnte seine Arbeit jetzt im Garten verichten. Ich war einfach zu müde um den Aus-Knopf zu finden, dass ich ihn aus dem Fenster geschmissen habe. Passiert...

Jetzt ging ich frisch gestylt die Treppe runter in unsere Küche. „Du trägst kein Top oder bauchfreies T-Shirt?", empfing mich ein überraschter Lion. „1.Es ist Winter. 2. Es gibt neue Regeln an der Schule. Und sowieso, was machst du hier?", erwiderte ich und ging auf die Terasse um eine zu rauchen. „Wollte mal bei meiner liebsten Schwester vorbei gucken. Außerdem-" Erschrocken fuhr er zu mir herum. „Sag mal spinnst du? Du kannst doch nicht einfach rauchen!", schrie er wütend und stampfte auf die Terasse. Sofort nahm er mir die Kippe weg und zertrat sie auf dem Boden. „Was ist eigentlich los mit dir? Und seit wann trägst du High Heels?" Ich verdrehte nur die Augen und ging Richtung Haustür. „Das hat dich nicht zu interessieren!", antwortete ich schnippisch und stolzierte zur Tür hinaus. Aber nicht ohne mir eine Jacke zu schnappen. Es war arschkalt draußen.

Genervt ging ich zur Bushaltestelle, da ich noch kein Auto fahren durfte. Richtig scheiße. Vorallem, weil der Bus noch 20 Minuten brauchte. Natürlich zündete ich mir erstmal eine Kippe an, da Lion ja meine zerstört hatte. Ich wusste, dass das ungesund ist und meine Lunge zerstört, aber Shay hatte recht. Wir leben wahrscheinlich nur einmal und dann sollten man so leben, wie es einem gefällt. Sie hat alles richtig gemacht. Hat sich einen guten Ruf erarbeitet und ist in vielen Ländern bekannt. Warum auch nicht? Sie ist hübsch, gefährlich und stark. Zwar gibt es welche die eine schlimmere Jugend oder Kindheit hatten, aber es ist schon hart, von dem eigenen Vater geschlagen zu werden.

Kopfschüttelnd zertrat ich die Kippe und checkte mein Handy. Gerade, nachdem ich ein neues Bild bei Insta rein gestellt hatte, kam der Bus. Und bei meinem Glück, war er rappel voll. Mühsam quetschte ich mich hinein, was jedoch einen Vorteil hatte. Der Busfahrer kontrollierte die Fahrkarten nicht. Es war klar, dass ich keinen Sitzplatz bekam, deshalb blieb ich im mittleren Teil stehen und versuchte einfach nicht um zu kippen. Es war nämlich so voll, dass ich mich nicht mal festhalten konnte. Richtig beschissen, vor allem hasse ich große Menschenmassen. Da krieg ich richtig Platzangst. Also versuchte ich mich so weit weg wie möglich von den Leuten aufzuhalten und dabei mich fest zu halten. Als der Bus jedoch einmal eine Vollbremsung machte, keine Ahnung warum, stolperte ich und stürtzte gerade wegs auf den Boden. Währe ich wahrscheilich, hätten mich nicht zwei kräftige Arme aufgefangen. Aus Angst vor dem Aufprall hatte ich meine Augen zu gemacht und meinen Körper versteift. Erst einige Sekunden danach, schaffte ich es, meine Auge zu öffnen und siehe da. Mein Blick viel auf eine schwarze Hose, nicht auf den dreckigen Boden. Peinlich berührt befreite ich mich aus dem Griff und richtete eilig meine Haare, danach sah ich meinen Retter an. ,,Ähm... danke?!", stammelte ich verwirrt. Ich hatte anscheinend noch nicht ganz begriffen, dass mich ein richtig heißer Schnuckel gerettet hatte. Warum muss er auch nur so heiß sein. Seine bernsteinbraunen Augen fixierten meine und seine tollen Lippen hatten sich zu einem Grinsen verzogen. ,,Kein Problem. Ich bin Dylan und du?", fragte er und streckte mir die Hand entgegen. Jetzt musste auch ich lächeln. ,,Cassy. Sorry nochmal wegen eben", sagte ich leise und er schmunzelte. ,,Wirklich kein Problem. Einer hübschen Frau helfe ich immer gerne", zwinkerte er und strich sich durch seine schwarzen Haare. In dem Moment fiel es mir wie Schuppen von den Augen. ,,Schön und jetzt geh mir aus dem Weg!", antwortete ich kalt und drängelte mich an ihm vorbei. Immer haben sie die gleiche Masche. Scheiß Wichser. Und ich fiel auch noch drauf rein. Allein dafür könnte ich mir eine klatschen.

Mies gelaunt stieg ich an der Haltestelle aus und musste mit bedauern feststellen, dass mir der Typ folgte. ,,Hey, warte doch mal!", rief er und holte ziemlich schnell auf. ,,Was?", fragte ich genervt, blieb stehen, da es eh keinen Sinn machte weg zu laufen und kramte in meiner Tasche nach einer Kippe. Ich glaube ich bin jetzt schon süchtig. ,,Was habe ich dir gehtan, dass du plötzlich so kalt zu mir bist?" Genervt stöhnte ich auf und zündete mir die Zigarette an. ,,Versteh doch Junge. Ihr habt immer die selben Sprüche, von wegen hübsches Mädel und so. Lass mich einfach, denn ich habe genug Freunde und brauche deshalb keine Neuen", erklärte ich barsch und wand mich ab. ,,Ach komm schon Cassy", erwiderte er und packte mich am Handgelenk. ,,Sag mal spinnst du?", fauchte ich wütend und entriss ihm meine Hand. ,,Ich sage es dir jetzt noch einmal. Verschwinde!" ,,Ey, gibt's hier ein Problem?", fragte plötzlich ein großer, breitschultriger Kerl. ,,Ich hab doch nur mit ihr geredet und sie ist gleich so kalt", sagte Dylan nur und murmelte noch irgendwas. ,,Sie gehört zu den Hunters und wenn jemand den Hunters etwas tut, sehe ich rot!", knurrte der Typ. Als er das sagte fuhr ich zu ihm herum und starrte ihn mit großen Augen an. Aber nicht vor Angst oder Verwunderung, sonder vor Wut. Ich hasste es, wenn die Leute sagten, dass ich zu den Hunters gehöre. Lion gehört zu ihnen, nicht ich! ,,Jetzt hör mir mal zu, du aufgeblasener Angeber. Mein Bruder gehört zu den Hunters, nicht ich! Außerdem, woher kennst du ihn oder mich? Scheiß drauf, mich interessierts nicht. Lasst mich einfach in Ruhe!", schrie ich beinahe und tippte bei jedem neuem Satz auf seine Brust um ihm zu zeigen, was ich mit aufgeblasener Angeber meinte, denn er war ein verdammter Schrank. Dylan zog nur scharf die Luft ein und sah gespannt von ihm zu mir und wieder zu ihm. Die Augen von dem Typ verengten sich und er spannte sich komplett an. Es ist immer wieder lustig zu sehen, wie sehr es das Ego des männlichen Geschlechts verletzt, wenn ihnen eine Frau widerspricht. Bevor es jedoch ausaten konnte, legte sich eine düne Hand, mit blutroten Nägeln auf die Schulter des Typen. ,,Lass gut sein Vinc, die Kleine ist gerade in der anfangs Phase. Ich kümmer mich um sie", erklang Shay's sammte Stimme. Verdammt, ich wollte so werden wie sie, denn ich sah, wie sich dieser Vinc bei ihren Worten entspannte. Sie konnte Typen allein mit ihrer Stimme besänftigen. Und das muss man erst mal schaffen, bei so einem Schrank. Sanft lächelnd drehte er sich zu ihr um. ,,Gut, ich geh dann mal. Mit dem Milchbrötchen da drüben wirst du schließlich auch fertig", hörte ich ihn sagen und sah aus dem Augenwikel, wie sich Dylan anspannte. Der Schrank drückte Shay einmal und gab ihr einen Kuss auf den Kopf, bevor er verschwand. Das sah eben so aus, als würde er sie zerquetschen. Jedoch sollte man Shay nicht unterschätzen. Ich hatte mich gründlich über sie informiert und wusste, dass sie jemanden mit zwei geziehlten Schlägen ausschalten konnte. So etwas lernte man leider nur bei den Maters. Noch ein Grund, warum ich nichts mit den Hunters zu tun haben wollte. ,,Sie mal einer an. Die kleine Cassy verärgert einen König", sagte sie lachend und schüttelte den Kopf. Fassungslos sah ich sie an. ,,Ei-ei-einen König?", fragte ich ängstlich und schluckte schwer. ,,Hunter König", erklärte sie breit grinsen und nahm mich in die Arme. ,,Keine Sorge", sagte sie gespielt besorgt. ,,Er wird dir nichts tun... Außer ich sage es ihm" ,,Du Schlange!", rief ich und schubste sie von mir. Das führte jedoch dazu, dass wir beide lachen mussten. ,,Ich hab dich im Moment echt lieber, als gewisse andere Persoen", sagte sie zwischen zusammen gebissenen Zähnen und fixierte einen Punkt. ,,Soll ich das jetzt als Kompliment sehen?", fragte ich und folgte ihrem Blick. Am Haupteingang standen ein paar Mädels und Jungs, aber ich hatte keine Ahnung im welchen Bezug sie zu Shay standen. Sie schüttelte nur den Kopf und wand sich wieder mir zu. ,,Sieh es als Aussage. Und wo ist jetzt der Grund, dass du mir Vincent verärgert hast?", fragte sie und sah sich um. ,,Dyl-..." Meine Stimme brach ab, als ich feststellte, dass er weg war. ,,War es dieses Milchbrötchen von dem Vinc gesprochen hatte?" ,,Ja", sagte ich noch immer verwundert. ,,Wahrscheinlich hat er bei unserem Anblick angst bekommen", grinste sie, jedoch verflog dies, als sie erneut zum Eingang sah. ,,Heutige Lektion. Setzt deine Meinung durch!", sagte sie und ihre Stimme schien mir bedrohlicher. Meine Augen folgten ihr, als sie auf den Eingang zu ging. Sie hatte eine High Waist Jeans an, dadrüber ein blutrotes Top, passend zu den Fingernägeln, einen schwarzen Blazer und schwarze High Heels. Kurz gesagt, sie war dünn angezogen, für den Winter zumindest. Ich hatte ja schon unter meiner dicken Winterjacke eine Gänsehaut. Ein leichter Windhauch zog über mein Gesicht und wehte auch Shay's Blazer etwas bei seite. Als ich sah, was sie hinten im Hosenbund stecken hatte, verschluckte ich mich an meiner eigenen Spucke. Hastig lief ich ihr hinter her und versuchte nicht auf dem Boden aus zu rutschen, denn dieser war etwas glatt. Zum Glück erreichte ich sie, bevor sie die Gruppe Schüler erreichte. ,,Was ist das hinten in deiner Hose?", flüsterte ich und ging ganz normal weiter, nicht so, als hätte ich gerade einen halben Herzinfakt gehabt. Ich wustte ja, dass sie kriminell war, aber dass sie eine Knarre mit in die Schule bringt, finde ich etwas übertrieben. ,,Beruhig dich. Diese Lektion kommt für dich erst später. Was habe ich dir zu heute gesagt?", fragte sie emotionslos. „Meinung durch setzten", antwortet ich schwach. ,,Genau und jetzt sieh zu und lerne. Merk dir alles. Alles!" Zum ende hin wurde sie lauter und ich zuckte kurz zusammen.

New BadgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt