Zwei Wochen sind, seit dem Markus sich uns offenbart hatte, vergangen.
Seither haben wir ihn nicht mehr gesehen.
Haben wir vielleicht nicht richtig reagiert? Na ja eigentlich hat keiner was dazu gesagt, so tief saß der Schock. Sarah hatte den Unbezwingbaren bezwungen.
Das letzte was ich von dem Tag noch weiß ist, wie er sein Motorrad startete und wegfuhr. Ein Nebelspur versperrte die Sicht und auf einmal war er weg.
Mittlerweile hat die Schule wieder begonnen und gespannt saßen wir auf unseren Schulplätzen und warteten auf Markus, um nochmal in Ruhe mit ihm zu reden.
„Wo bleibt er nur?" fragte Leon als die Uhr kurz vor acht zeigte.
„Er kommt nie so spät" fuhr er fort und wibbte mit dem Stuhl hin und her.
Der Schulgong begann den Unterricht und immer noch kein Markus in Sicht.
Die Kerle und ich schauten immer wieder während des Unterrichtes aus dem Fenster zu den Motorrädern, mit der Hoffnung, dass bald das fehlende Mitglied kommt, doch vergebens.
Der Tag zog sich wie Kaugummi und gefühlt 30 Stunden später erlöste uns der Schulgong.
Gemeinsam gingen wir zu unserem Klassenlehrer, um uns zu erkundigen, ob Markus sich krank gemeldet hat.
„Ihr wisst es nicht?" schaute uns der Lehrer verwirrt an.
„Was denn?" antwortete ihm Maxi.
„Seine Eltern haben ihn von der Schule abgemeldet"
„WAS?!" schrien wir alle.
Wie in Schock verließen wir das Gebäude. Wie kann das sein? Er ist weg und sagt uns nichts?
Hat ihn das alles so schlimm mitgenommen? Aber er muss ja trotzdem zur Schule gekommen – Schulpflicht.
Auf eine andere Schule kann er nicht. Grünwald ist nicht so groß, wir haben nur eine Gesamtschule und ansonsten nur Kindergärten und Grundschulen.
„Wir fahren zu seiner Werkstatt, er ist bestimmt da!" sprach Leon uns Mut zu.
Gemeinsam machten wir uns dann auf dem Weg, da ich kein Motorrad habe, fuhr ich bei Vanessa hinten mit.Es war wie, als wäre hier nie etwas gewesen. Ungläubig nahmen wir die Helme von uns, doch hier war nichts. Zwar stand hier ein verlassenes Gebäude, aber alles was Markus hier errichtet hat, war weg.
Der Innenraum war leer, kein Werkzeug, die alte Coach war weg, der Liegestuhl auf dem alten Wohnwagen war auch weg. Nicht mal eins seiner Ersatzoberteile war hier zu finden.
Alle stellten sich nur eine Frage – Wo ist Markus?