Prolog

1.5K 54 93
                                    

Bulgarien 1492

Mein Leben war seit meiner Geburt durch geplant und ich hatte kein Mitspracherecht. Ich wurde einem Mann versprochen, den ich über alles hasste. Ich wurde zu der Heirat mit elf Jahren gezwungen und lebte seitdem in einer unglücklichen Ehe.

Ich dachte nie wieder glücklich sein zu können, doch dann wurde ich schwanger. Zuerst war ich unglücklich, da dieses Kind als Vater einen grausamen Mann haben würde, der seine Frau nur ausnutzte und noch dazu würde es bestimmt auch Ähnlichkeiten mit ihm haben...

Ich freute mich also nicht, wie alle anderen, wenn dieses Kind auf die Welten kommen würde. Doch dann hielt ich meinen Sohn in meinen Armen und fühlte unendliches Glück. Solch ein Glücksgefühl hatte ich schon lange nicht mehr. Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich sah überglücklich zu meinem kleinen Sohn hinab, der in meinen Armen lag.

Ich verspürte Hoffnung und unendliche Mutter Liebe machte sich in mir breit. Ich wollte den Kleinen vor allen Gefahren der Welt beschützen und wusste das dieser mir Licht und Liebe in meinem Leben bringen würde.

Ich war glücklich, doch als mein Sohn gerade mal sechs Jahre alt war und mein Mann und ich das Haus meiner Eltern betraten veränderte sich alles, als wir Schreie von oben hörten...

Ich stürmte hinauf und kam gerade ins Zimmer, als ich meine Mutter blutend auf dem weißen Bettlacken sah und mein Vater mir entgegenkam und schrie: „Kathalena ihr müsst hier weg!" Benommen schüttelte ich den Kopf, als plötzlich ich das klirren eines Schwertes hörte und mein Vater gegen die Wand gespießt wurde. Ich schrie auf, als plötzlich ein blutverschmierter Mann vor mir stand. Ich sah erst jetzt das außer meiner Mutter auch andere Leichen im Raum lagen. Meine ganze Familie, war tot.

Der Fremde vor mir, der für die ganzen Morde verantwortlich war hielt inne als er mich erblickte. Ich hörte plötzlich Schreie im Gang und meinen Sohn der nach mir ängstlich rief. Ich eilte hinaus, als ich sah, wie ein Monster das Blut meines ungeliebten Ehemannes trank und da entdeckte ich am Boden eine kauernde Gestalt. Mein Sohn!

Ich lief auf ihn zu und hielt ihn. Er blutete beim Bauch stark und sah mich verzweifelt an. Ich streichelte sein Haar und murmelte weinend das alles gut werden würde. Als plötzlich der Vampir meinen Mann tot fallen ließ und sich an mich wandte.

Schützend verbarg ich meinen Sohn vor dem Vampir, der mir kaltblütig seine spitzen Zähne zeigte. Ich schaute kurz hinab zu meinem Kind, weil von ihm keine Regung mehr kam. Ich keuchte. Er war tot...

Ich wendete mich zu dem Vampir, während ich meinen Sohn behutsam auf dem Boden niederlegte. Ich stand zitternd auf und wusste das ich als nächstes sterben würde, als ich von hinten einen Ruf hörte. „Stopp!" Ich drehte mich um, es war der Mann von vorhin, der meine Eltern umgebracht hatte.

Mit schnellen Schritten kam dieser auf mich zu und ich wusste das nun er mich töten würde, als er meinte: „Ich glaube das diese meinem Bruder sehr gefallen würde." Ich schluckte, als er plötzlich hinter mir stand, ohne dass ich eine Bewegung gesehen hatte und er sich in seinen Arm biss. Er hielt mir die blutende Wunde, ohne das ich es wollte, gegen meinen Mund. Es rann gegen meinen Willen etwas von seinem süßlichen Blut in meinen Mund.

„Gut so", murmelte der Mann hinter mir, als er plötzlich ein Messer zog und es mir mit einer schnellen Bewegung über den Hals zog. Alles wurde vor mir schwarz und ich kippte um. Dies war das Ende meines Menschlichen Lebens....

Ich schlug meine Augen auf und setzte mich Luftschnappend auf. Ich griff mir augenblicklich an den Hals, wo mir der Fremde mit dem Messer drüber gefahren war. Aber ich spürte keine Wunde. Es war verheilt. Ich schaute mich geschockt in dem Zimmer um.

Es war ein edles Zimmer und ich lag auf einem weichen Bett. Meine Kleidung war Blutverschmiert und ich hatte ein unbeschreibliches brennen im Hals. Es war ein unstillbarer Durst den ich verspürte.

Die Vorhänge waren offen und die Sonne blendete mich. Meine Augen waren gegenüber dem Licht empfindlich und mein Gehör war besser. Ich hörte das Ticken der Uhr laut. Das Zwitschern der Vögel und von unten hörte ich Stimmen herauf.

Ich konzentrierte mich auf die Stimmen und verstand plötzlich über was sie redeten: „...ich sag dir sie ist bestimmt die Schwester von Katerina." Dies war die Stimme meines Mörders, dann erklang noch eine andere: „Also willst du sie gegen sie verwenden?" „Nein, ich wollte sie dir vorstellen. Ich dachte mir sie würde dir vielleicht gefallen, nachdem du so von Katerina angetan warst."

Woher kannten sie meine Schwester? Ich drehte mich zur Tür und stand langsam auf. Ich berührte mit meinen Füßen leicht den Holzboden und ging langsame Schritte, also plötzlich eine Holzdiele knarzte. Erschrocken hielt ich die Luft an, als ich plötzlich von unten wieder die Stimme meines Mörders hörte: „Sie ist wach, Elijah."

Ich schluckte. Die Tür öffnete sich mit einem Schwung und ich lief ängstlich ans andere Ende des Zimmers. Ich nahm die Lampe von einer Kommode in die Hand und meinte warnend: „Kommt mir nicht näher." Mein Mörder lachte und erwiderte: „Taffes Mädchen, aber auch dumm. Ihr wollt euch mit nur einer Lampe gegen zwei Ur-Vampire stellen?"

Er lachte und wandte sich an den anderen Mann der mit ihm zusammen das Zimmer betreten hatte. Der Mann hatte etwas dunkleres Haar und lächelte mir freundlich zu. „Was mein Bruder Niklaus sagen will, wir sind nicht deine Feinde", meinte der Mann und fügte dann hinzu: „Ich bin Elijah Mikaelson. Ihr braucht keine Angst vor mir zu haben."

Ich deutete auf Niklaus, meinen Mörder und erwiderte mit zusammengebissenen Zähnen: „Er... er hat meine ganze Familie umgebracht!" Niklaus schmunzelte und meinte: „Nun ja, nicht deine Ganze. Deine Schwester Katerina ist mir entkommen. Es war ein schlauer Trick von deiner Schwester sich selbst in einen Vampir zu verwandeln damit sie nutzlos für mich ist. Sie hat es verdient das ich ihr als Strafe dafür ihre ganze Familie nehme."

Ich schluckte und unterdrückte Tränen. „Sie haben sie alle grausam ermordet", brachte ich wütend hervor und Niklaus meinte darauf: „Ja, das habe ich, aber euch habe ich am Leben gelassen." „Wieso?", erwiderte ich und fügte dann hinzu: „Was seid ihr? Und was habt ihr aus mir gemacht?"

Niklaus schmunzelte und wollte etwas erwidern, als Elijah das Wort vor ihm ergriff: „Niklaus, lass mich alleine mit ihr reden. Sie hat allen Grund dich zu hassen." Elijahs Bruder wollte etwas erwidern, beließ es aber dann und verließ das Zimmer.

Immer noch ängstlich hielt ich die Lampe vor mir und stand den Tränen nahe. Ich war doch selber gestorben. Was war ich und wieso war dieser Niklaus nur so grausam?

„Ich will euch nichts tun, also vielleicht stellt ihr die Lampe wieder zurück", fing Elijah an und ich schüttelte trotzig den Kopf. „Wenn ich wollte könnte ich euch innerhalb von einer Millisekunde umbringen und die Lampe würde euch dabei nichts helfen, aber wenn ihr euch so sicherer fühlt", fügte Elijah hinzu und zuckte kurz mit den Schultern.

Ich schaute ihn stumm an. Ich wollte die Lampe nicht wegstellen. Ich wollte irgendwas in meinen Händen halten, auch wenn es mir vielleicht nicht viel bringen würde.

„Es ist eine lange Geschichte, wie wir zu dem wurden was wir jetzt sind. Unsere Mutter war eine Hexe und hat uns in Vampire verwandelt, da sie uns so beschützen wollte. Jedenfalls können wir mit unserem Blut heilen und wenn jemand mit unserem Blut im Kreislauf stirbt, wird er ebenfalls zu einem Vampir."

Geschockt sah ich ihn an. Ich war gestorben, mit Klaus Blut im Kreislauf. Ich war nun einer von ihnen. Er hatte mich in eine grausame Bestie verwandelt. Ich war jetzt ein Vampir!

Will You Love Me Forever? / Kol FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt