Einladung zum Ball

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Es war schrecklich nur bei Nacht rauszukommen und langsam drohten mich die Wände drinnen zu erdrücken. Ich hasste es den ganzen Tag im selben Haus wie Niklaus sein zu müssen und war jedes Mal erleichtert, wenn er weg war. Rebekah und ich waren mittlerweile gute Freunde geworden. Ich würde sogar sagen die besten. Und Elijah und ich. Nun ja...

Es war ein nebliger Tag draußen, weshalb ich das Haus verlassen konnte und mit Elijah einen Spaziergang unternahm. „Was ist damals in England geschehen?", fragte ich Elijah während wir durch den prachtvollen Garten des Mikaelson Anwesen gingen.

Diese Frage hatte ich noch gar nicht gestellt, da ich zu beschäftigt damit gewesen war was aus mir passiert war und mit der Trauer um meine Familie. Aber es interessierte mich sehr was damals geschehen war und ich wollte alles darüber erfahren.

Elijah schaute kurz in Erinnerungen schwelgend in die Ferne, dann fand er seine Stimme wieder und antwortete mir: „Niklaus wollte ihre Schwester für ein Ritual was seinen Werwolf Fluch wieder erweckt opfern."

Geschockt sah ich ihn an, als er weitersprach: „Ich wollte Katerina helfen, doch sie hat ihr Leben in die eigene Hand genommen und sich selbst durch das Blut eines anderen Vampires verwandelt, weshalb sie dann nutzlos für Niklaus war. Als Strafe für sie hat er eure ganze Familie umgebracht und seitdem ist eure Schwester vor ihm auf der Flucht."

„Das ist ja schrecklich", keuchte ich und musste diese ganzen Informationen erst einmal verarbeiten. Da war meine Schwester aus Bulgarien verbannt worden, da sie ein uneheliches Kind geboren hatte und dann passierte ihr so viel!

„Wieso genau meine Schwester?", fragte ich Elijah. Wieso konnte Niklaus nicht ein anderes Opfer für dieses Ritual nehmen? „Weil eure Schwester eine Doppelgängerin ist und der Zauber beim Ritual nur mit dem Blut einer solchen funktioniert. Es gibt nur alle hundert Jahre einen solche Doppelgänger und dies war Niklaus glorreiche Chance. Nun muss er weitere hundert Jahre auf eine neue Gelegenheit waren", erklärte mir Elijah während wir langsam weitergingen.

„Er hat es verdient!", erwiderte ich aufgebracht. „Wieso wollte er überhaupt seinen Werwolf Fluch auslösen? Seid ihr und Rebekah auch Werwölfe?", fragte ich ihn neugierig. Es klang immer noch verrückt in meinen Ohren. Ich hätte mir nie gedacht, dass es so etwas wie Vampire, Hexen und Werwölfe wirklich gab und jetzt war ich selbst ein Teil dieser verrückten Welt.

Elijah lachte kurz auf und erwiderte: „Erstens sind ich und meine Geschwister keine Werwölfe, sondern nur Niklaus. Er ist unser Halbbruder und unsere Mutter hat mit einem Zauber seine Werwolf Seite vor fünfhundert Jahren unterdrückt. Diese will er nun auflösen, damit er sich wieder komplett fühlt."

„Ich hoffe das er es nie schaffen wird", murmelte ich und meinte jedes Wort ernst. Ich wollte nicht das Niklaus ein Happy End bekam! Er sollte Leiden, so wie er mich leiden hat lassen.

Elijah blieb nun stehen und berührte mich leicht am Arm das ich auch stehen blieb. Ich schaute zu ihm auf, als er meinte: „Reden wir doch über etwas anders." Ich nickte. Er hatte Recht, wir sollten besser meinen Tag draußen genießen.

„Gab es irgendwelche Männer schon in ihrem Leben?", fragte mich Elijah und ich stöhnte. „Das ist gewiss kein besseres Thema als wenn wir über Niklaus reden", beschwerte ich mich und wir gingen wieder langsam weiter. „Wisst ihr, mein Leben war seit meiner Geburt durchgeplant. Ich wurde einem Mann einfach versprochen, so wie es die meisten Frauen werden. Ich musste ihn mit fünfzehn heiraten und hasste ihn jeden Tag mehr", erzählte ich ihm.

„Also seid ihr froh über seinen Tod?", fragte mich Elijah und ich antwortete: „Ich weiß es nicht genau. Ich bin nicht kaltblütig. Niemand hat den Tod verdient. Auch wenn ich ihn hasste habe ich gesehen wie er unseren Sohn geliebt hat. Mein Sohn war ein Geschenk des Himmels. Ich sah das mein Mann doch lieben konnte und ich liebte unseren Sohn ebenso unendlich."

Ich versuchte die Tränen und die aufkommende Trauer zu unterdrücken, als ich mich auf eine Bank setzte, die vor der Gartenhecke stand. Ich konnte ein paar Tränen nicht unterdrücken, die mir über meine Wangen rollten. „Verzeiht mir", entschuldigte ich und wischte mir die Tränen weg. Es gehörte sich nicht vor anderen zu weinen.

„Wir sollten besser über etwas fröhliches reden", meinte Elijah und überlegte kurz. Es blieb kurz still bis ihm etwas einfiel: „Kommenden Samstag findet ein Ball hier statt. Rebekah hat schon alles dazu geplant. Es würde mich sehr erfreuen, wenn sie mir einen Tanz dort schenken würden." Ich lächelte leicht, dass hellte meine Stimmung auf.

„Es wäre mir eine Freude, Mr Mikaelson", erwiderte ich freudig und Elijah lächelte mich ebenso freudig an. „Ich freue mich schon", meinte Elijah und ich erwiderte sein Lächeln. Ich freute mich auch schon.

Wir lächelten uns beide einfach nur an und schauten uns tief in die Augen, dann kam er mir immer näher. Ich wusste was er vor hatte und näherte mich ihm ebenfalls. Zart legte er seine Lippen auf meine und küsste mich. Glücklich erwiderte ich den Kuss.

Dies war unser erster Kuss und für mich war es der erste der mir etwas bedeutete, den ich gerne erwiderte. Die Küsse bei meinem früheren Mann hatten nie eine Bedeutung für mich, aber dieser war nun anders. Ich fühlte mich wohl und geborgen bei Elijah, so musste sich wohl Liebe anfühlen.

Wir standen immer noch küssend da, als wir plötzlich Regentropfen spürten. Wir lösten uns von einander und sahen nach oben. Das Wetter hatte sich verdunkelt und schwarze Wolken waren aufgezogen. Es war eine trübe Atmosphäre um uns herum, aber doch waren wir glücklich.

Ein paar Tropfen fielen mir ins Gesicht während ich nach oben sah, doch trotzdem lächelte ich. Nichts konnte meine Freude jetzt zerstören. Ich hatte endlich jemanden gefunden der mir etwas bedeutete. War er meine wahre Liebe? Ich hatte nicht viel Erfahrung in der Liebe und konnte es deshalb nicht richtig deuten.

Es fing immer mehr zu tröpfeln an. Anfangs genoss ich den leichten Regen auf meiner Haut. Er war so kühl und zart, aber plötzlich veränderte sich der leichte Niesel Regen und es fing an das Wasser regelrecht vom Himmel zu schütten.

Elijah und ich beeilten uns rein zu kommen und liefen durch den Garten zurück. Ich hielt meine Hände über meinen Kopf um nicht ganz so nass zu werden und Elijah führte mich schnell durch den Garten zurück zum Haus.

Als wir drinnen ankamen lachten wir beide. Elijahs und meine Sachen waren klatschenass, doch trotzdem störte es mich im Moment nicht. Rebekah kam um die Ecke und war sofort geschockt über unser Aussehen.

„Was habt ihr mit eurer Kleidung gemacht?", fragte sie uns und ich lachte. „Wir waren draußen und es begann zu regnen", erklärte ich ihr. „Eure schönen Gewänder. Ihr tropft den ganzen Boden damit voll", meinte Rebekah und ich verdrehte die Augen.

„Ich gehe mir was frisches Anziehen", meinte ich und wollte schon los gehen, als ich mich noch einmal zu Elijah umdrehte und an ihn gewandt meinte: „Es war ein herrlicher Spaziergang mit Ihnen, Mr Mikaelson." „Nenn mich doch Elijah", erwiderte er und ich lächelte.

„Wie sie wünschen, Elijah", meinte ich und genoss es seinen Namen schön lang gezogen auszusprechen. Mit diesen Worten drehte ich mich um und machte mich auf in mein Zimmer um mir frische Gewänder anzuziehen.

Will You Love Me Forever? / Kol FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt