- Kapitel 8 -

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Bei der Therapeutin 

TJ pov. 

Es war niemand außer ich und meine Therapeutin im Raum. Wie immer setzte ich mich auf die Couch und dann fing sie schon an. "Also TJ, du wirst heute entlassen. Als du eingeliefert wurdest, hattest du auch mehrer Verletzungen...du hast dich selber Verletzt stimmt's?", begann sie. 

Das war das erste mal das mich jemand darauf ansprach, daher zögerte ich. "Ja hab ich! Und? Was ist daran so schlimm? Es sind keine Stimmen in meinem Kopf welche das möchten, nein...es sind Gefühle. Wenn ich dieses Gefühl habe das ich mich selbst verletzen muss und ich es nicht tue, wird das Gefühl immer schlimmer. Also hab ich es getan - mit einer Nagelzwicker habe ich es getan. Es ist vermutlich schmerzhafter, außerdem habe ich es auch nicht auf den Unterarmen gemacht sondern bei den Oberarmen, Buchbereich, einfach dort wo man es nicht sehen kann für gewöhnlich. Beim ersten mal tat es weh - aber beim zweiten mal. Beim zweiten mal, verspürte ich keinen Schmerz mehr. Ich schaffte es sogar mal 9 Tage mich nicht zu verletzen, jedoch konnte ich es dann nicht mehr schaffen!", erklärte ich ihr. 

Ich sah sie an und wartete auf ihrer Reaktion. "Aber Sie haben damit aufgehört - wieso?", fragte sie und ich sah auf den Boden hinab. "Ihr Name ist Grace...sie ist das Licht in meinem Leben und wegen ihr habe ich damit aufgehört. Ich will das alles nicht mehr, ich will keine Schmerzen mehr erleiden müssen - ich will einfach mit ihr zusammen sein. Tag für Tag versuche ich ein bessere Mensch zu werden, für sie!", erklärte ich ihr recht ausführlich. Das gesamte Gespräch dauerte mehr als eine Stunde, danach ging ich glücklich hinaus zum Wagen wo Grace schon auf mich wartete. 

Grace pov. 

Die ganze Zeit über wo TJ bei der Therapeutin war, wartete ich draußen auf ihn wie ich es ihm versprochen hatte. Als ich ihn sah, ging ich langsam zu ihm und nahm TJ in meine Arme. "Bereit?", fragte ich ihn mit einem lächeln und ging zum Auto. "Ich war noch nie so bereit!", antwortete er und gab mir einen küss. Wir beide stiegen ins Auto ein und fuhren gemeinsam zu meiner Wohnung. 

Müde setzten wir uns auf die Couch und schauen uns gegenseitig an. "Ich liebe dich Grace!", sagte er und kam näher zu mir. "Und ich liebe dich!", antwortete ich und gab ihm langsam einen Kuss. Er lächelte, aber diesmal war es sein echtes Lächeln welches er zeigte. Seit Wochen hatte ich ihn nun nicht mehr so ehrlich lächeln gesehen und das machte mich auch wieder glücklicher. Wir verbrachten den ganzen Abend damit von den Leben vom jeweils anderen zu erzählen und schnell stellte ich fest, dass er sich eigentlich immer sehr alleine gefühlt haben muss. 

Gefühlvoll nahm ich ihn in den Arm und schnell schlief ich auch so ein. Behutsam trug er mich ins Schlafzimmer und legte sich neben mich. Ich bemerkte erst am nächsten Morgen das ich mich die ganze Nacht an ihn gekuschelt hatte, ihm machte dies jedoch nichts aus. 

The Broken Boy and The Lovely Girl |Kurzgeschichte|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt