Heaven & Hell

3 Bates Motel

3

Bates Motel

 

 

Hunters Rückmeldung am Abend war durchweg positiv. Sie hatten Dean Ambroses Segment von einem unbekannten Ort gut verkaufen können, welches sie zum Ende von Bray Wyatts Match eingespielt hatten.

Zufrieden mit dem Ergebnis, legte Jade sich in voller Montur auf die Matratze. Nicht im Traum wäre ihr eingefallen, nur in Unterwäsche in dieses wanzenverseuchte Bett zu steigen. Sie schloss die Augen, als ihr Magen anfing zu knurren. Sie hoffte, dass sie schnell einschlafen würde, obwohl es erst acht Uhr am Abend war. Sie sehnte den nächsten Morgen herbei, der hoffentlich freie Straßen mit sich bringen würde.

Jade stellte leise Musik auf ihrem Handy ein und erwartete, sie würde bei den Klängen ihrer Lieblingslieder schneller einschlafen können. Doch ein Geräusch am Fenster neben der Tür ließ sie ihre Augen wieder aufreißen. War dort gerade jemand vorbeigehuscht? Sie wagte nicht zu atmen und starrte auf die hellen Vorhänge vor der Scheibe.

„Du siehst Gespenster“, versuchte Jade sich selbst zu beruhigen und schloss ihre Augen wieder.

Ein Kratzen aus dem angrenzenden Badezimmer brachte Jade schließlich dazu sich aufzusetzen und ihre Stiefel anzuziehen, die neben dem Bett standen.

„Keine Sekunde bleibe ich länger in diesem Zimmer“, murmelte sie vor sich hin, schlüpfte in ihre Jacke und schnappte sich den Rucksack.

Vorsichtig sah sie aus dem Fenster neben der Tür. Es hatte aufgehört zu schneien. Außerdem war draußen niemand zu sehen. Leise entriegelte Jade die Zimmertür und öffnete sie einen Spalt. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie im Dunkeln die wenigen Schritte zu Jons Zimmer ging. Sie konnte seine Stimme aus dem Innern vernehmen. Er lachte. Wahrscheinlich telefonierte er mit Renee Young.

„Sekunde mal“, hörte Jade ihn sagen, nachdem sie geklopft hatte.

„Lass mich sofort rein!“ Ohne eine Antwort abzuwarten, schob Jade sich an Jon vorbei in sein Zimmer, nachdem er geöffnet und sie mit einem entnervten Blick bedacht hatte.

Er nahm sein Handy wieder ans Ohr. „Ich rufe dich gleich zurück. Die PR Tante macht schon wieder Stress.“

Jade funkelte ihn ob seines Ausdrucks wütend an. „PR Tante?“, wiederholte sie, nachdem er aufgelegt und das Handy aufs Bett geworfen hatte.

Er grinste unverschämt. „Bist du das nicht?“

„Und was ist Renee dann? Die Interview Tussi?“

Jon ignorierte ihre Bemerkung. „Was willst du schon wieder? Warum schläfst du nicht?“

„Schlafen? Da drüben?“ Jade deutete in die Richtung, in der das Zimmer Nummer 12 lag. „Kein Auge werde ich da drin zu machen können.“

Er musterte ihren Aufzug und den Rucksack in ihren Armen. „Und was hast du jetzt vor?“

„Ich werde hier bei dir schlafen“, sagte sie mit fester Stimme.

„Vergiss es, Silverstone! Ich werde nicht das Zimmer mit dir teilen, geschweige denn das Bett.“

„Mir gefällt die Idee auch nicht, glaube mir, aber das ist mir immer noch lieber, als dort drüben abgemurkst zu werden.“

Jon lachte auf. „Du guckst zu viele Horrorfilme.“

Jades Blick fiel auf das Bett. „Wo hast du das Sandwich her?“ Wie auf Kommando knurrte ihr Magen erneut.