7 Schwanger?

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Schwanger?

Jade hatte so früh das Hotel verlassen, dass sie niemandem der WWE über den Weg lief. Sie stieg in ein Taxi und ließ sich zum Flughafen fahren. Ihr Handy hatte sie abgestellt und würde es erst wieder einschalten, wenn sie zwölf Stunden Schlaf am Stück gehabt hatte. Keine Mitteilungen, keine Anrufe, keine E-Mails, nur Ruhe und Frieden, ein heißes Bad und viel Schlaf. Das war alles was sie wollte, bis sie am Freitag wieder los müsste.

Jon kam gerade aus dem Flughafengebäude, als Jade aus dem ankommenden Taxi stieg. Der Fahrer half ihr noch mit dem Gepäck, ehe er mit dem nächsten Fahrgast weiterfuhr.

„Hey!", grüßte Jon und lächelte Jade breit an.

„Hey", murmelte sie und schulterte ihre Handtasche.

„Warte doch mal", hielt Jon sie zurück, als sie mit dem Gepäckwagen an ihm vorbei wollte.

„Was willst du?", seufzte Jade und blickte in seine glasigen Augen. Er hatte getrunken.

„Ich muss mich bei dir ent... Hey", unterbrach er sich selbst, „du schuldest mir noch Geld."

„Nicht jetzt, Jon, ich muss los." Jade fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. Sie war so unsagbar müde und erschöpft. Sie fühlte sich ihm jetzt nicht gewachsen.

„Doch, jetzt. Ich habe letzte Nacht eine Menge Geld verloren und", er grinste, „versoffen."

„Ich gebe es dir am Freitag, okay?", sagte Jade ruhig und startete einen neuen Versuch, an ihm vorbei zu kommen.

Doch Jon hielt sie wieder auf. „Warum ignorierst du mich?"

Er hätte nie gedacht, dass es ihn einmal stören könnte, wenn Jade ihn derart mied. Auch wenn sie sich nicht immer etwas Nettes zu sagen hatten, so hatten sie zumindest miteinander kommuniziert. Zuerst war es ihm recht gewesen, dass Jade ihm aus dem Weg gegangen war und nicht mit ihm gesprochen hatte und auch, dass Daphne ihn wieder zu einem Termin hatte begleiten dürfen. Doch bereits nach wenigen Tagen fand Jon es nicht mehr so gut, wie er anfangs geglaubt hatte. Ihm hatten die Wortgefechte regelrecht gefehlt. Ihr strafender Blick, wenn er in ihren Augen etwas Dummes sagte oder tat, ihr genervtes Augenrollen, wenn er mit den Frauen flirtete, das verzweifelte Kopfschütteln, wenn er einen schlechten Witz machte.

„Warum ich dich ignoriere? Fragst du das wirklich? Du hast..." Jade brach ab und riss sich das Tuch vom Hals. „Du hast vor Joe und Colby..." Hektisch öffnete sie die Knöpfe ihrer leichten Jacke.

„Alles in Ordnung, Silverstone?", fragte Jon besorgt, als Jade langsam alle Farbe aus dem Gesicht wich.

„Ja." Jade atmete tief durch. „Nein", sagte sie dann leise und ihre Beine gaben unter ihr nach.

Jon konnte sie rechtzeitig auffangen, ehe sie auf dem Boden aufschlug. Mit dem linken Arm hielt er ihren schlaffen Oberkörper, mit der rechten Hand schlug er ihr sanft ins Gesicht. „Hey, Jade!"

„Brauchen Sie Hilfe?", erkundigte sich ein älterer Herr.

„Nein. Danke. Sie verträgt nur die Sonne nicht. Zu wenig getrunken."

„Oder zu viel", erwiderte der Mann, als er Jons nach Alkohol riechenden Atem wahrnahm und ging weiter.

„Shit", fluchte Jon und tätschelte wieder Jades Wangen. „Silverstone?"

Als sie noch immer nicht reagierte, winkte Jon ein Taxi heran und verfrachtete sie auf den Rücksitz.

„Was...", murmelte Jade, als sie langsam wieder zu sich kam. Erschrocken fuhr sie hoch und riss die Augen auf, als sie erkannte, dass sie neben Jon in einem Taxi saß. „Was soll das? Wo bringst du mich hin?"

Heaven & HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt