Heaven & Hell

13 Geständnisse

13

Geständnisse

 

 

Jon war für die House Shows in Colorado nicht gebucht und checkte erst am Sonntagabend im Hotel in Denver ein, wo am nächsten Abend Monday Night Raw stattfinden sollte. Er hatte ein paar wirklich miese Tage hinter sich, hatte keine Zeit gehabt das zu tun, was er wollte. Seine Laune war mal wieder auf dem Tiefpunkt.

„Wo seid ihr alle?“, fragte er in sein Handy, als Colby am anderen Ende das Gespräch annahm.

„Mox!“, rief dieser. „Wo bist du, Mann?“

„Im Hotel. Gerade angekommen.“

„Wir sind hier in einer Bar.“

Jon verdrehte die Augen. „Wo?“

„Irgendwo außerhalb. Wart mal.“

Jon hörte seinen Kumpel mit jemandem im Hintergrund sprechen.

„Dirty Deeds?“, lachte Colby und kam dem Mikro wieder näher. „Alter, die Bar heißt wie dein Finisher, Jon! Was?“, entfernte sich seine Stimme wieder ein wenig. „Ach, so. Dirty Feet“, verbesserte er. „Leute, ihr schleppt mich in eine Bar, die ’Dreckige Füße’ heißt? Was ist los mit euch?“

„Col?“, versuchte Jon die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. „Colby!“

„Ja?“

„Sagst du mir jetzt die Adresse? Ich brauche dringend einen Drink.“

Als Jon die Bar eine halbe Stunde später betrat, hatte er das Gefühl die komplette WWE hätte sich in der kleinen Kneipe versammelt. Er hatte gehofft, dass sich das ’Wir’ von Colby auf einen kleinen Kreis beschränken würde.

Jon entdeckte Jade am Ende des Tresens und ging direkt zu ihr. „Hey.“ Er setzte sich auf den freien Platz neben ihr.

Aus glasigen Augen sah sie ihn an. „Hey“, zog sie die Begrüßung in die Länge.

Jon runzelte die Stirn. „Bist du betrunken?“ Er hatte Jade in den letzten beiden Jahren nie mehr als zwei Drinks trinken sehen.

„Das hoffe ich doch.“ Sie prostete ihm mit ihrem Glas zu.

Jon lachte und winkte den Barkeeper heran. „Dasselbe wie sie“, bestellte er und fügte ein „Zwei!“ hinzu, als Jade ihr leeres Glas zurück auf den Tresen stellte. Er drehte sich mit seinem Drink in der Hand mit dem Rücken zum Tresen und ließ seinen Blick schweifen. „Warum sitzt du hier alleine?“

„Weil ich es so will.“

Jon drehte sich wieder zurück. „Was ist los, Silverstone? Du trinkst doch eigentlich gar nicht.“

Jade biss von einer Salzbrezel ab und sah ihn an. „Du willst wissen, was los ist?“ Sie wandte sich ihm mit ihrem ganzen Körper zu, sodass ihre Knie zwischen seinen waren. „Du bist los. Hunter ist los. Oder besser Hunter ist mich los.“

Jon zog die Augenbrauen zusammen. „Was soll das heißen?“

Jade trank einen großen Schluck ihres Whiskey-Cola-Mischgetränks. „Das soll heißen, dass er mir heute Mittag mitgeteilt hat, dass er und seine geliebte Frau Stephanie an ihrer Ehe arbeiten wollen. Tja“, Jade schnalzte mit der Zunge, „und da ist das Betthäschen natürlich im Wege.“

„Oh, das...“

Jade gebot ihm mit erhobener Hand Einhalt. „Wenn du jetzt sagst, dass es dir leid tut, feuere ich dir eine.“