25
Schwarz auf weiß
„Was ist mit dir?“, wollte Jade wissen, sobald sie und Jon auf seinem Zimmer waren.
„Nichts. Was soll sein?“ Jon sah sie nicht an und legte das durchgeschwitzte Shirt, das er bei seinem Match getragen hatte, über den Badewannenrand.
Jade drehte ihn am Arm zu sich um. „Wenn das mit uns funktionieren soll, dann sollten wir keine Geheimnisse voreinander haben, Jonathan. Du bist schon den ganzen Abend so komisch. Was ist los? Wenn es um Hunter geht, dann...“
„Ja, es geht um ihn.“ Jon ging an ihr vorbei ins Zimmer und zog seine Schuhe aus.
„Ich sagte dir doch bereits, dass...“
„Darum geht es doch gar nicht“, unterbrach er sie. „Er hat angedeutet, dass er denkt, er könne Jeremys Vater sein.“ Seine Kiefermuskeln arbeiteten, während er darauf wartete, was Jade dazu zu sagen hatte.
Doch sie lachte nur. „So ein Quatsch!“ Sie legte ihre Hände an seine Hüften und sah zu ihm auf. „Ich war mir von Anfang an sicher, dass nur du sein Vater sein kannst. Und der Test hat es schließlich bestätigt.“
Jon schürzte die Lippen und wich ihrem Blick aus.
Jades Lächeln erstarb. „Der Test hat es doch bestätigt, oder?“
Er machte sich los und bückte sich, um die Minibar zu öffnen.
Jade packte ihn unsanft am Arm und sah ihn aus unruhigen Augen an. „Jon! Was stand in dem Brief?“
Er zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht.“
„Was... was soll das heißen, du weißt es nicht? Hast du diesen verdammten Brief nun bekommen oder nicht?“ Jades Stimme überschlug sich fast.
„Ja, habe ich!“, wurde nun auch Jon laut.
„Und? – Oh, mein Gott!“ Sie schlug die Hände vor den Mund. „Du bist nicht Jeremys Vater“, flüsterte sie und ihr Magen drehte sich um.
Jon erwiderte nichts.
„Sag endlich was!“, brüllte sie ihn an und stieß ihm mit beiden Händen vor die Brust.
Jon hielt ihre Handgelenkte fest. „Ich weiß es nicht“, sagte er leise.
„Was soll das heißen, du weißt es nicht?“ Sie riss ihre Hände los. „Könntest du jetzt endlich sagen was los ist?“, rief Jade verzweifelt und den Tränen nahe.
„Ich habe den Brief nicht gelesen“, gab er schließlich zu.
„Du... du hast ihn nicht gelesen? Aber... aber du hast mich angerufen und gesagt, dass du Jeremys Vater bist. Du hast behauptet, dass kein Zweifel bestünde!“
„Ich weiß, was ich gesagt habe, verdammt!“, fuhr er sie an. „Du wolltest diesen scheiß Test nicht einmal machen lassen, Jade! Du behauptest doch, dass du genau wüsstest, dass nur ich als Vater in Frage komme!“
Jade liefen die Tränen über die Wangen. „Und das glaube ich auch immer noch, Jon“, erwiderte sie leise.
Er schürzte die Lippen. „Hunter aber nicht.“
„Was meinst du damit?“
„Er hat mir gegenüber angedeutet, dass er einen Beweis dafür will, dass Jeremy von mir ist.“
„Dann müssen wir ihm den Brief geben.“
„Ich habe ihn nicht mehr. Ich...“ Jon fuhr sich verzweifelt mit beiden Händen durch die Haare. „Ich habe ihn geöffnet, aber dann ungelesen vernichtet.“
DU LIEST GERADE
Heaven & Hell
FanfictionJade und Jon müssen tagtäglich zusammenarbeiten und können sich nicht wirklich leiden. Eine eingeschneite Nacht in Buffalo und ein Rucksack, falsche Frauen und eine Affäre lenken die beiden immer wieder in Richtung Himmel oder Hölle.