Eblis hörte Schritte. Schnell richtete er sich auf und setzte ein Lächeln auf. Rimmon kam herein. Er hielt, wie nicht anders erwartet ein Glas Wasser in der Hand. Er ging auf Eblis zu und drückte ihm das Glas in die Hand.
Eblis bedankte sich bei ihm. Er führte das Glas zu seinen Lippen und trank es bis zu Hälfte leer. Dann ließ er es auf seinen Schoß sinken. Sein Blick war starr auf das klare Wasser gerichtet.
Ein Tropfen fiel in das Glas. Er durch brach die oberste Wasserschicht. In dem sonst so ruhigen Wasser bildeten sich kleine Wellen kreisförmig um die Stelle, in die der Tropfen gefallen war. Diese Wellen wichen nach außen, sie flüchteten an den Rand des Glases, doch die Glaswand hielt sie auf. Sie waren in dem Glas gefangen. Langsam sahen die Wellen ein, dass sie nicht weiterkamen und gaben auf. Sie wurden kleiner.
Plötzlich fühlte Eblis etwas kaltes an seinem Arm. Vor Schreck ließ er das Glas fallen. Es landete auf dem Boden und zerbrach. Glassplitter flogen durch die Luft. Rimmon zog seine Hand von Eblis' Arm und legte sie an seine andere. Blut quoll darunter hervor.
Erschrocken riss Eblis die Augen auf. "Entschuldigung, es tut mir leid, ich wollte das nicht!", rief er panisch. "Es tut mir leid, tut mir leid, wirklich. I-ich kann das verartzten und ich... ich mach das alles hier sauber." Eblis kniete sich auf den Boden, möglichst nicht in die Scherben und hob die größeren auf.
"Steh wieder auf und lass die Scherben fallen, sonst tust du dir noch selbst weh." Kaum hatte es Rimmon ausgesprochen, Schnitt sich Eblis in den Finger. "Ah- es tut mir leid." Eblis begann zu weinen. Ob vom Schock, der Schuldgefühle oder der Schmerzen. "Tut mir leid", flüsterte er.
"Schon gut. Setz dich wieder, ich hole etwas zum verartzten und Putzzeug." "I-ich kann das auch machen. Sie sind verletzt." Rimmon stand auf. "Du bist auch verletzt und weißt nicht wo die Sachen sind" "Sie können es mir sagen" "Das stimmt, aber ich habe Hausschuhe an und du nicht." Somit schubste Rimmon Eblis mit dem Ellbogen sanft auf das Sofa und ging raus.
Erst jetzt realisierte Eblis das ganze Geschehen. Er begann an seiner Lippe zu nagen. Er hatte schonwieder jemanden verletzt. Jemandem, der ihm geholfen hat. Wie dumm war er eigentlich? Er hätte ihn nicht so verletzt gehen lassen sollen. Er hätte das Zeug selbst holen sollen. Es wäre doch egal, was mit ihm war, er hatte alles verdient was passierte, doch Rimmon war ein guter Mensch. Er sollte keine Schmerzen haben.
Bevor Eblis noch weiter darüber nachdenken konnte, kam Rimmon wieder herein. Seine Hand war verartztet und er hatte Putzzeug, einen Verbandskasten und Hausschuhe dabei. Er gab ihm die Hausschuhe und begann alles aufzuräumen. Schnell zog Eblis die Schuhe an und stand auf.
"Bitte lassen Sie mich das machen. Ich hab schließlich das Glas fallen lassen." Hoffnungsvoll sah Eblis zu Rimmon. "Wir müssen dich erst noch verartzten." "Das ist schon in Ordnung." Rimmon musterte ihn, nahm Eblis' Handgelenk fest in die eine Hand und griff mit der anderen Hand zum Verbandskasten. Er desinfizierte Eblis' Wunde und klebte ein Pflaster darauf. Dann gab er ihm das Putzzeug und setzte sich auf das Sofa.
"Danke" Sofort begann Eblis alles aufzuräumen und zu putzen.
Nachdem er fertig war, nahm Rimmon ihm das Zeug schneller ab, als er reagieren konnte und räumte es und den Verbandskasten auf.
Eblis fühlte sich nun etwas besser, nachdem er die Unordnung wieder aufgeräumt hatte und Rimmon verartztet war.
Rimmon kam wieder. Eblis senkte den Kopf, als er sich zu ihm auf das Sofa setzte. Kurzes Schweigen entstand. "Wieso hast du vorhin geweint?" "Weil ich Sie verletzt habe..." Eblis biss sich unsicher auf die Lippe. "Nein, davor. Als ich meine Hand auf deinen Arm gelegt habe. Du hast starr ins Wasser geschaut und geweint." Eblis sah ihn erschrocken an. "Ich hab geweint?" Rimmon nickte. "Tut mir leid" Eblis senkte seinen Blick wieder.
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The secret behind him
Teen FictionEblis, 17, muss mit einer Art Dämon in sich leben. In der Schule wird er gemobbt und auch Zuhause hat er niemanden mit dem er darüber sprechen kann. Doch durch einen Zwischenfall verändert sich Eblis' Leben. ________________________________________...