"Willst du wirklich schon gehen?" Eblis versuchte sich seine Angst nicht anmerken zu lassen und nickte.
"Hör zu, dass ich dich eingesperrt habe hatte einen Grund."
Eblis schwieg.
"Willst du ihn gar nicht wissen?"
Eblis schwieg.
"Hörst du mir zu?"
Eblis schwieg.
"Was ist los?"
Eblis schwieg.
Der Mann fasste ihm mit der Hand an die Stirn. "Du glühst ja richtig. Leg dich ins Bett." Eblis lief wackelnd zum Bett und legte sich hin. "Ich hol dir etwas zu trinken." Der Mann verschwand.
Obwohl Eblis vor Hitze glühte, war ihm kalt. Er griff mit seiner leicht zitternden Hand nach der Bettdecke und deckte sich zu. Er rollte sich ein, schloss die Augen und wartete, bis der Mann wieder kommen würde.
Nach einer Zeit hörte er ihn kommen. Eblis öffnete seine Augen. Der Mann trat ein, schloss die Tür und setzte sich an den Bettrand. Langsam richtete sich Eblis auf. Der Mann gab ihm eine Tasse. "Trink", forderte er ihn auf. Eblis setzte sie an die Lippen an. Der Inhalt duftete nach Kräutern. Er trank vorsichtig einen Schluck. Es war heiß, zu heiß, doch Eblis trank trotzdem weiter. Ihm tat die Flüssigkeit gut, das hatte er beim ersten Schluck gemerkt.
Während Eblis den Kräutertee trank, beobachtete ihn der Mann. Schüchtern schaute Eblis zurück. Der Mann lächelte freundlich und meinte fürsorglich: "Schlaf ruhig ein bisschen. Du musst wieder gesund werden." Dann stand er auf und ging aus dem Zimmer.
Eblis trank die Tasse Tee leer. Er stellte sie auf das Nachtkästchen und kuschelte sich in die warme Decke. Er schloss die Augen und nicht später fiel er in einen Schlaf. Einen unruhigen Schlaf, der von fiebrigen Träumen geprägt wurde.
"Hey, wach auf." Die tiefe Stimme drang in Eblis' Ohr. Langsam wachte er auf. Er öffnete seine Augen und sah in das lächelnde Gesicht vom Mann. Eblis merkte, dass es ihm wieder besser ging und er lächelte zurück. "Gut. Es geht dir besser. Du hast bestimmt Hunger, gehen wir in die Küche." Der Mann stand auf. Eblis schlug die wärmende Decke weg. Etwas fröstelnd folgte er dem Mann, der nun aus dem Zimmer ging.
Sie gingen einen Gang entlang. Der Mann bog ab. Eblis folgte ihm um die Ecke. Dahinter war eine Treppe. Kurz blieb er stehen und ging sie dann hinunter. Er sah sich nach dem Mann um. Gerade sah er ihn noch um eine Ecke biegen. Schnell folgte er ihm. Hinter der Ecke waren 3 Türen. Durch welche war der Mann gegangen? Eblis blieb stehen.
Kurz überlegte er und öffnete dann einfach die Türe, die ihm am nächsten war. Er sah hinein. Es war ein Bad; groß und in schwarz weiß gestaltet. Eblis Schloss die Tür wieder und ging zur nächsten.
Er öffnete sie. Dahinter war die Küche. Eblis trat ein. Sie war in dunklem braun gehalten. In der Mitte stand eine Kücheninsel mit vier Hockern. An der Wand dahinter war die Küche, an der der Mann stand und Brote schmierte. Vom Fenster aus könnte man in den Garten sehen. Unsicher blieb Eblis stehen. Er sah zu dem Mann, doch dieser beachtete ihn nicht. Konnte sich Eblis einfach so hinsetzen? Zur Sicherheit blieb er dort stehen, wo er war.
Als der Mann fertig war, stellte er die Brote auf die Kücheninsel und setzte sich auf einen Hocker. Er sah zu Eblis. "Setz dich" Schnell kam Eblis der Aufforderung nach. Jedoch setzte er sich nicht direkt neben den Mann. Er setzte sich einen Stuhl weiter. Dann sah er wieder zu dem Mann. Dieser starrte ihn nur an. Eblis könnte nicht aus seinen Augen lesen. Keinen Gedanken, nicht mal eine Emotion. Es beängstigte ihn, jedoch war er auch fasziniert davon.
Der Mann schob den Teller mit den Broten zu Eblis. Dieser nahm sich eins und begann zu essen. Es herrschte für Eblis unangenehme Stille, welche jedoch vom Mann unterbrochen wurde.
"Du würdest zusammengeschlagen", stellte er fest. Eblis hörte abrupt auf zu essen. Langsam nickte er. "Warum?" Eblis blickte zu Boden. Er sagte nichts dazu, was dem Mann nichts auszumachen schien. Er schaute Eblis wieder in die Augen und fragte weiter: "Was ist dein Name?" "Ich heiße Eblis Azaziel" Der Mann nickte. "Eine Frage habe ich noch. Warum hast du aufgehört zu essen?" Eblis blinzelte überrascht. Was sollte diese Frage? Er hätte keine Antwort darauf. "Ich weiß es nicht." Dass er darauf keine Antwort hatte, schien denn Mann wieder nichts auszumachen.
Eblis sah sich ihn genauer an. Er war fasziniert von dem Mann. Er war so anders als die Menschen, die er kannte. Eblis wollte ihn besser kennenlernen. Er wollte mehr über ihn wissen, doch er hatte keine Ahnung warum.
"Wie heißen sie?" Ungewollt kam diese Frage über Eblis' Lippen. Er spannte sich an. Der Mann legte jedoch beruhigend seine Hand auf Eblis' Schulter. "Ich heiße Rimmon Baal." Eblis lächelte unsicher. Er wollte mehr fragen, doch er traute sich nicht.
"Frag ruhig, ich sehe dir an, dass du mehr wissen willst." Rimmon beugte sich zu dem Teller mit dem Broten vor. Er kam Eblis näher, sodass dieser seinen Duft wahrnehmen konnte. Er roch nach Minze und hatte einen leichten Hauch Herrenparfum; nicht zu viel. Rimmon nahm sich ein Brot und lehnte sich wieder zurück. Er biss ab und sah Eblis dabei auffordernd an.
"Wa-" Kurz versagte Eblis' Stimme. Er räusperte sich. "Warum haben Sie mich mitgenommen; Ich meine, Sie hätten mich auch einfach auf der Straße liegen lassen können." Wieder sah er Eblis mit seinen unlesbaren, geheimnisvollen Augen an. "Ich bin kein Unmensch. Jeder hätte das getan", beantwortete er die Frage schlicht. Eblis nickte. "Und warum... haben Sie mich eingesperrt?" "Zur Sicherheit. Was wäre denn, wenn du ein Dieb gewesen wärst?" Eblis kam die Zigarettenschachtel in den Kopf. Nervös schaute er zur Seite. Er war ein Dieb, ein schlechter Mensch. Daran zweifelte er nicht.
"Kann ich wieder nachhause?" Schüchtern blickte Eblis auf den Boden. "Es steht dir frei jederzeit zu gehen, das Hemd kannst du behalten." Eblis nickte. "Danke" Er aß sein Brot noch fertig und stand dann auf. "Dann... werde ich jetzt gehen. Danke für alles."
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Hallo ihr Wasserratten
Wie geht's?
Byee
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The secret behind him
Novela JuvenilEblis, 17, muss mit einer Art Dämon in sich leben. In der Schule wird er gemobbt und auch Zuhause hat er niemanden mit dem er darüber sprechen kann. Doch durch einen Zwischenfall verändert sich Eblis' Leben. ________________________________________...