» Kapitel 4 «

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Mit einem Handtuch umwickelt, stand ich nun vor meinem Bett und war am überlegen, was ich anziehen sollte, da ich auch absolut keinen Plan hatte wie der restliche Tag aussehen würde. Als es an der Tür klopfte, zuckte ich kurz zusammen, da ich so in Gedanken vertieft war.

»Wer ist da?«

»Ich bin's, darf ich reinkommen?«

»Ja, sicher, moment«, beantwortete ich die Frage von Natasha und lief zur Tür.

Ich drehte den Schlüssel um und ließ meine Freundin rein. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen sah sie mich an, kam herein und schloss die Tür hinter sich.

»Alles klar bei dir? Steve sagte, dass du gerade regelrecht aus dem Trainingsraum gerannt bist.«

»Oh man. Ehrlich jetzt? Das hat er mitbekommen?«

Sie lachte kurz und setzte sich dann auf die Bettkante.

»Ich hab' dir doch gesagt, dass er seine Augen nur auf dich hat. Also, was ist los?«

Seufzend lief ich im Zimmer auf und ab, da ich ja selbst nicht wusste, was mit mir los war.

»Keine Ahnung, Nat. Ich habe den Sandsack bearbeitet und dabei an Nathan gedacht, bis Steve plötzlich in der Tür aufgetaucht ist. Ich meine .. ich war völlig verschwitzt und außer Atem, doch das schreckte ihn gar nicht ab. Er kam zu mir und wollte nur den Sandsack austauschen, weil er wohl defekt war .. Dabei stieg mir sein Duft in die Nase und ... scheiße Nat, ich wäre ihn am liebsten angesprungen, aber ich bin dann doch eher rausgerannt.«

Das Grinsen von ihr wurde immer breiter, bis sie schließlich lachte und dann aufstand.

»Ich hab' doch gewusst, dass du auf ihn stehst. Du musst wissen, Steve war nicht immer so. Als ich ihn damals kennengelernt habe, war er wirklich ein Mauerblümchen und extrem schüchtern gegenüber Frauen. Das lag aber auch daran, dass er vor seiner Zeit im Eis nur eine Freundin hatte, mit der er aber nie intim werden konnte. Aber .. jetzt kann er gar nicht genug davon bekommen«, erzählte sie, was mich nun auch nicht wirklich überraschte.

Nachdenklich setzte ich mich auf mein Bett und vergrub mein Gesicht in den Händen.

»Ehrlich Nat, ich weiß nicht, warum es mir so schwerfällt mich einfach fallen zu lassen. Selbst wenn ich an ihn denke, habe ich schon ein schlechtes Gewissen gegenüber Nathan, weil ich so einfach nicht bin. Ich bin nicht so eine, die ihren Freund mit einem anderen betrügt.«

»Süße, hast du gesehen, dass Nathan aufs Schiff gegangen ist oder hat er dir das nur gesagt?«

Ich zog eine Augenbraue hoch und sah sie fragend an.

»Wir haben Stress, da bin ich nicht noch mit zum Schiff gegangen .. warum?«

»Wie sicher bist du dir denn, dass er dann auch wirklich bei einem Einsatz ist und nicht bei irgendeiner anderen Frau?«

Entgeistert sah ich sie an, denn ich konnte nicht glauben, was sie mich da gefragt hatte – doch hatte sie vielleicht recht damit? War das vielleicht der Grund, weshalb er sich nicht bei mir meldete?

»Denk über meine Worte nach und entscheide dann, was du machst. Ich muss jetzt los, wir haben noch eine Mission, aber stell dich schon mal darauf ein, dass wir heute Abend wieder alle zusammensitzen und einen trinken«, lächelte sie und verließ dann mein Zimmer.

Ich dachte noch eine ganze Zeit über ihre Worte nach und im Prinzip hatte sie ja sogar recht – mit allem was sie sagte.

Nach ein paar Minuten, schnappte ich mir mein Handy und suchte in der Kontaktliste nach Nathan. Dann drückte ich auf seinen Namen, woraufhin ein paar Freizeichen folgten und schließlich die Mailbox ran ging. Da ich ihm aber nicht auf dieses blöde Ding sprechen wollte, schrieb ich ihm eine Nachricht – und ich war wirklich gespannt darauf, ob er diese auch lesen würde.

Lianne Stark » Steve Rogers FF ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt