Kapitel 24

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Ich lehnte mich an Dennis Schulter und sah zwischen den beiden vorderen Sitzen nach vorne. Tomas sagte nichts und schaute nur auf die Straße. Dennis blätterte in seinem Buch, schien sich aber nicht wirklich drauf zu konzentrieren. Schließlich packte er es weg.

„Wahrscheinlich muss ich dir erklären wer Marlene ist, nicht wahr?", fragte mich Dennis. Ich nickte und setzte mich aufrecht hin und sah ihn an.

„Du kannst dich ruhig weiter hinlegen." Ich war tatsächlich sehr müde und legte meinen Kopf auf seinen Schoß und sah an die Decke des Autos. Dennis strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und fing an zu erzählen. Er erzählte, dass Marlene, wie alle anderen Agenten, auf dem Campus wohnt. Kontakt mit Tomas hat sie nur während des Trainings am Wochenende gehabt, da Tomas neben mir wohnte, weil er schon von klein an einen Auftrag hatte. Dennis erzählte mir, dass sie die kleine Miss Perfect auf dem Campus ist und jeden Jungen um den Finger wickelt.

Das Bild was ich von Marlene während des ersten Treffens hatte, hat sich jetzt Bestätigt. Ich würde Dennis gerne Fragen, ob Marlene und Tomas was miteinander hatten, da sich Marlene ja gleich an Tomas gehängt hat und sie sehr vertraut schienen. Doch ich konnte schlecht fragen, da ich nicht wollte, dass Tomas denkt ich sei eifersüchtig. Er soll ruhig sehen dass ich sauer bin. Aber ich möchte nicht als die eifersüchtige Freundin rüberkommen.

„Amy wir sind da."

Ich öffnete meine Augen und setzte mich auf und sah direkt in das grinsende Gesicht von Dennis. „Wie lange habe ich geschlafen?", fragte ich.

„Ich weiß es nicht genau.", antwortete Dennis. Ich gähnte und versuchte mich zu strecken, so gut wie es in dem Auto ging. Tomas ist schon aufgestanden. Mein Blick schweifte wieder auf Dennis. Genauer auf einem Sabberfleck an seinem Knie. Ich konnte spüren wie rot ich im Gesicht wurde. Dennis sah mich an und lachte nur kurz. „Lass uns rausgehen."

„Tut mir leid wegen deiner Hose...", sagte ich verlegend.

„Kein Problem. Du sahst ganz süß aus während du geschlafen hast." Er öffnete die Tür. „Eigentlich siehst du immer süß aus."

Schon wieder konnte ich spüren wie das Blut in meinen Kopf stieg. „Danke.", sagte ich leise. Dennis schloss die Tür und öffnete kurz darauf meine. „Bitte aussteigen Madame.", sagte er charmant und reichte mir die Hand. Ich nahm sie und stieg aus dem Auto. Dennis schloss die Tür hinter mir und ich gähnte. „Wo sind wir?", fragte ich. „So ganze genau weiß ich es auch nicht.", antwortete Dennis und kratzte sich am Kopf.

Von der Umgebung konnte man nicht viel sehen, da es dunkel war. Und es war recht kühl.

Ich starrte noch ein wenig ins dunkle, bis mich Dennis packte und über die Schulter legte. "Hey, ich kann alleine gehen!", lachte ich.

„Es ist noch ein kleiner Weg zu Fuß. Und du bist wahrscheinlich noch etwas müde. Daher... warum sollte ein wunderschönes Mädchen zu Fuß gehen, wenn sie einen charmanten, starken Jungen neben sich hat."

Ich musste grinsen. Ich mag Dennis wirklich gerne.

Nach gefühlten zehn Minuten kamen wir an einer Holzhütte an und Bruce setzte mich ab. Sie war relativ klein und nicht so stark beleuchtet. Nur in einem Raum war das Licht an. Aus dem Schornstein stieg Rauch und ich freute mich schon sehr auf den warmen Kamin.

„Lass uns reingehen. Bruce wartet auf uns."

Bruce. Tja... eigentlich war er derjenige den ich diesen Abend nicht mehr sehen wollte.

„Was für eine Freude.", sagte ich ironisch und hörte Bruce lachen.

„Augen zu und durch!", sagte er in einem gespielten Militärs Ton.

Die Suche nach der Wahrheit.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt