[chapter 11]

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Harry p.o.v.

Dann plötzlich sagte er: „ Du musst bestraft werden."

Mein Kopf schoss zu ihm hoch und ich schüttelte wehrend meinen Kopf.

„B-bitte, bitte tu das n-nicht!", schluchzte ich immer lauter werdend. Er schüttelte nur tadelnd den Kopf und kam auf mich zu. Ich wehrte mich mit Händen und Füßen, schrie immer und immer wieder, doch alles brachte nichts. Er nahm mich auf den Arm und lief los, zu einer mir unbekannten Tür. Je näher wir der Tür kamen, desto heftiger strampelte und wehrte ich mich.

Vor der Tür angekommen, stieß er diese ohne Weiteres auf und trat, mit mir auf dem Arm, ein.

Es war ein kalter Raum. Die Wände waren aus Beton und farblos.

In dem Raum befand sich nur ein Stuhl, an dem fünf Metallfesseln angebracht waren.

Aber warte...Metallfesseln?! Sofort waren alle Alarmglocken bei mir an und ich fing wieder unaufhörlich zu strampeln, sowie zu schreien.

Doch ehe ich mich versah, saß ich schon auf dem Stuhl und Louis legte mir die Fesseln um. Eine am Hals, zwei um die Hände und zwei Weitere um die Füße.

Aus verweinten Augen blickte ich zu ihm hinauf und wimmerte immer und immer wieder, dass er aufhören solle. Jedoch hinderte es ihn nicht daran, weiter zu machen.

Nun hatte er alle Fesseln verschlossen und sah mir in die vom Weinen geröteten Augen.

„Ich will das nicht tun, aber du musst hier bleiben! Vergib mir.", sagte er und wurde zum Ende hin immer leiser. Den letzten Satz flüsterte er.

„Ich muss nicht-", erwiderte ich schwach, aber dennoch trotzig. Jedoch konnte ich meinen Satz nicht vervollständigen, da in lauter Knall ertönte und mein Kopf auf die Seite flog.

Das Metall-Halsband schnitt sich unangenehm in meinen Hals. Doch das interessierte mich nicht im Geringsten, da ich geschockt war, dass er mich so eben geschlagen hatte.

Ich wollte meine Hände nach oben ziehen, um diese an meine rechte Wange zu legen.

Doch nichts würde helfen, ich konnte so lang ziehen oder schreien. Niemand würde mir helfen können.

Also gab ich auf und ließ meine Schultern sinken.

Unterwürfig senkte ich meinen Kopf und ließ meinen Tränen freien Lauf. Sie liefen mir sturzbachartig über die Wangen und tropften auf meine Jeans, jedoch verließ kein einziger Laut meine Lippen. Es folgten weitere Schläge, die schwer zu ertragen waren.

Am Ende näherte sich seine Hand zögerlich und langsam meinem Gesicht, so als ob er mich streicheln wollte, doch zuckte ich zurück bevor er überhaupt meine Wange berühren hätte können.

Also ging er einige Schritte zurück, nahm seinen Blick nicht von mir.

Dann wand er sich ab und öffnete die Tür, ich meinte noch ein flüsterndes 'Vergib mir' seinerseits zu hören, doch wahrscheinlich irrte ich mich.

Und als er die Tür schloss, war es dunkel. Einfach dunkel.

Liam p.o.v.

Müde öffnete ich meine Augen und schaute mich kurz im Zimmer um, um mir wieder ins Gedächtnis zu rufen, wo ich überhaupt war. Doch dann fiel es mir ein, dass ich in einer Waldhütte in Schweden war.

Müde machte ich mich auf den Weg in die Küche, um meinen morgendlichen Kaffee zu mir zu nehmen, sodass ich ansprechbar war.

Unten angekommen, sah ich Louis, welcher zerknirscht auf sein Handy starrte. „Morgen, Sonnenschein.", meinte ich sarkastisch zu ihm, doch ich erntete nur ein abfälliges Schnauben seinerseits.

Als ich mich dann einige Minuten später mit meinem Kaffee in der Hand zu ihm an den Tisch setzte, ergriff ich erneut das Wort: „Willst du mir sagen, was oder wer dir diese miese Laune verpasst hat oder willst du weiterhin, wie gestört auf dein Handy starren?"

Daraufhin sah er mich zuerst verwirrt an, doch entschied sich dann für die erste Variante.

„Die Nacht war einfach stressig.", fing er dann an, woraufhin ich nur eine Braue hob, um ihm zu signalisieren, dass ich nicht verstand, was er damit meinte.

Er seufzte nur und begann, zu erzählen.

„Ich war spät noch wach und hab noch mit Paul geschrieben, welcher übrigens heute noch hier ankommen wird. Dann kam aber plötzlich ein Geräusch aus dem Flur und da ich wusste, dass du schon längst am Schlafen warst, konnte es nur Harry sein. Also bin ich aus dem Bett und ihm hinterher. Im Flur wollte er gerade aus der Tür, aber ich hab ihn rein gezogen!", zum Ende hin wurde er immer lauter, was mich vermuten ließ, dass das nur die Hälfte des Geschehenen war. Ich hatte jetzt schon Mitleid mit dem Jungen.

„Und natürlich musste ich ihn bestrafen, weil wenn er seine verdammte Lektion jetzt nicht lernt, wird er wieder abhauen!"

G O N E « l.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt