[chapter 17]

2K 96 5
                                        


Harry p.o.v.

Durch das grelle Licht, welches trotz der Vorhänge der Fensterfront in mein Zimmer schien, wurde ich sanft geweckt. Doch etwas war anders. Nicht wie jeden Morgen war mir kalt, da niemand bei mir war. Nicht wie jeden Morgen war ich allein, da ich deutlich zwei starke Arme um mich spüren konnte. Ich fühlte mich geschützt, als könnte nichts an mich heran kommen. Ich fühlte mich geliebt und verstanden. Doch all das nur, weil ich diese starken Arme um mich spüren konnte. Und da spürte ich es wieder. Die kleinen Schmetterlinge, welche aufgeregt in meinem Bauch auf und ab flatterten. Mein Herz konnte ich in meinem ganzen Körper pochen fühlen und beinahe vergaß ich, zu atmen.

Doch wieso fühlte ich so?

'Weil du dich in das Arschloch verliebt hast!', antwortete meine innere Stimme genervt. 'Nenn ihn nicht Arschloch! Und nein hab ich nicht!',meinte ich ebenso genervt. Doch bevor ich noch weiter eine Diskussion mit meinem inneren Ich führen konnte, wurde ich unterbrochen von zuckersüßen Küssen, welche auf meinen Nacken platziert wurden. Es waren leichte und kaum spürbare Küsse, dennoch beschleunigten sie meinen Herzschlag. Ich konnte jeden einzelnen spüren und von der von ihm geküssten Stelle ging ein Kribbeln aus.

Lange Zeit küsste er mich, immer und immer wieder. Beinahe wäre mir ein wohliges Seufzten entflohen, doch ich konnte mich noch beherrschen. Doch dann stoppte er plötzlich und ich wollte schon protestieren, da es sich unendlich gut an gefühlt hatte. Doch dann fiel mir ein, dass er wahrscheinlich glaubte, dass ich noch immer schlief. Weshalb ich mich für 'aufwachen' entschied.

Also drehte ich mich in seinen Armen, drückte mich enger an ihn und schlug langsam meine Augen auf. Ich sah nach oben und mir stockte der Atem. Seine unordentlichen Haare standen in alle Richtungen ab und seine blauen Augen strahlten heller als ein Stern es je könnte. Auf seinen Lippen lag ein sanftes Lächeln, was mich selbst auch lächeln ließ. „Guten Morgen, Prinzessin.", flüsterte er. Seine Stimme war rau und jagte mir, wie sooft, einen Schauer über den Rücken. Der Spitzname ließ mich wie ein verliebter Teenager kichern und ich drückte mein Gesicht in seine Halsbeuge. Ein genuscheltes 'Morgen' von mir und er setzte einen federleichten Kuss auf mein Haargestrüpp. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich womöglich schrecklich aussehe. Und als könnte er meine Gedanken lesen, sagte er sanft: „Du siehst bezaubernd aus!"

Wie auf ein Stichwort errötete ich und bedankte mich.



Lange lagen wir noch in meinem Bett und unterhielten uns über dies und jenes. Er war auf einmal ganz anders, so lieb. Es war als wären er und der Louis, vor dem ich mich fürchtete, zwei völlig andere Personen. Zudem ging eine Vertrautheit von ihm aus, die ich noch nie gespürt hatte und mich daher liebend gerne in seiner Gesellschaft aufhielt. In diesem Moment war alles egal, es zählte nur der Moment.

Doch Louis zwang mich aus dem Bett, als mein Magen wiederholt knurrte, obwohl ich ihm versichert hatte, keinen Hunger zu haben. Er glaubte mir einfach nicht und scheuchte mich aus dem Bett. Im Badezimmer putzte ich mir schnell meine Zähne und sprang schnell unter die Dusche. Doch ich hatte nicht daran gedacht, dass ich außer meinen dreckigen Klamotten Nichts zum Anziehen hatte. Das fiel mir aber erst nach dem Duschen auf, weshalb ich mir ein Handtuch um die Hüften band und mit hoch rotem Kopf aus dem Badezimmer trat. Ich schämte mich einfach zu sehr für meinen Körper. Ich hatte keine Muskeln, war blass wie sonst was und eine maskuline Figur wurde mir natürlich auch nicht gegönnt. „U-um, Louis?", brachte ich mit viel Überwindung über die Lippen und senkte meinen Kopf. Er öffnete seine Augen und sah mich an. Ich konnte seinen hungrigen Blick auf mir spüren, was mich sehr verunsicherte, sowie verwirrte. Ein kratziges „Hm?", kam über seine Lippen. Ich sah zu ihm hinauf und erschrak, da er plötzlich direkt vor mir stand. Ich musterte sein Gesicht und mein Blick blieb an seinen Lippen hängen. Kurz leckte er über diese und ich sah ihm schon fast sehnsüchtig dabei zu. „Was ist?", seine raue Stimme riss mich aus meiner Tagträumerei. Ich sammelte mich und stammelte langsam: „I-ich hab keine Klamotten."

„Dann lauf ohne Klamotten rum.", raunte er anzüglich. Dann lachte er aber und fügte schnell hinzu: „Mich würde es nicht stören. Da hast du aber sicher was dagegen, weshalb ich dir was von meinen Klamotten leihen werde." Er zwinkerte mir zu, machte auf dem Absatz kehrt und trottete aus dem Zimmer, um mir Klamotten zu holen. Kurz darauf stand er auch schon wieder vor mir und überreichte mir eine Pantie und einen seiner Pullover. Eine Pantie?! Er sah mir meine Verwirrung womöglich an, weshalb er sagte: „Die gehört natürlich nicht mir, sondern ich hab sie extra für dich gekauft!" Er sah dabei so stolz aus, dass ich mir ein Kichern nicht verkneifen konnte. Daraufhin nahm ich die Pantie und einen seiner Pullis peinlich berührt entgegen. Schnell verschwand ich dann im Badezimmer und zog alles an. Als ich seinen Pullover anzog, umgab mich sofort sein Geruch. Und die Schmetterlinge in meinem Bauch ließ das natürlich nicht kalt und ich atmete nochmal genießerisch seinen Duft ein, bevor ich aus dem Badezimmer trat.

Ich lehnte mich am Türrahmen an, um Louis besser begutachten zu können, welcher auf meinem Bett lag und die Augen geschlossen hielt. Wenn ich ihn so sah, konnte ich nicht glauben, dass das DER Louis Tomlinson sein sollte! Natürlich sah er aus wie er selbst, doch gleichzeitig sah er so himmlisch aus. Seine Gesichtszüge waren entspannt, sein Atem ging ruhig. Ich traute meinen Augen nicht, stand ich vor einem Engel, der niemandem etwas tun konnte? Dass dies nicht stimmte, wusste ich, jedoch verdrängte ich diesen Fakt gekonnt.

Ich stieß mich vom Türrahmen ab und kam langsam auf ihn zu. Doch wahrscheinlich hatte er mich kommen gehört und schlug nun seine Augen auf. „Und? Bist du fertig?", fragte er mich und sogleich spürte ich erneut seinen lüsternen Blick auf mir. Mit einem Nicken bejahte ich seine Frage und zog den Pullover weiter runter, da ich mich ziemlich nackt ohne eine Hose fühlte. Dann löste er seinen Blick, doch ich konnte es ihm ansehen, wie schwer ihm das fiel.

Er stand auf, sagte sanft „Komm, jetzt gehen wir frühstücken.", und schenkte mir ein umwerfendes Lächeln. Dann ergriff er zärtlich meine Hand und zog mich aus meinem Zimmer.

G O N E « l.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt