Harry p.o.v.
Meinem Gefühl nach waren einige Stunden vergangen, als plötzlich die Tür aufgeschlagen wurde. Ich machte mir nicht einmal mehr die Mühe den Kopf zu heben. Soll er mich doch zu Tode schlagen, dann war es wenigstens schneller vorbei!
Aber als ich eine warme Hand auf meiner Schulter spürte, wusste ich, dass es Liam war. Den Kopf hebend sah ich in seine Teddybär-Augen und fühlte mich sogleich sicherer, obwohl das idiotisch war.
Er musterte mein Gesicht und streichelte dann vorsichtig über meine Wange, jedoch zuckte ich zurück. „Shh, Kleiner. Ich mach dir nichts.", sagte er leise und sanft, doch die Tränen stiegen mir in die Augen, als die Erinnerungen zurück kamen, welche ich in den letzten Stunden erfolgreich verdrängt hatte. Eine Träne kullerte über meine rechte Wange, doch Liam wischte sie sofort weg. „Ich mach dich jetzt los und dann kriegst du was zu Essen und zu Trinken. Ich mach dir auch noch eine heiße Schokolade.", versprach er mir sanft, worauf ich schwach nickte und ihn mich losmachen ließ.
Zuerst machte er meine Fessel um den Hals los, dann die Hände und Füße. Mit meinen Fingerspitzen fuhr ich vorsichtig über die Striemen an meinem Hals und zischte schmerzerfüllt auf. Fürsorglich meinte er: „Ich kann dir eine Creme dafür geben." Dankend nahm ich sein Angebot an und versuchte mühevoll aufzustehen, doch als ich gerade einmal wenige Sekunden auf den Beinen stand, gaben diese auch schon nach und ich sank zu Boden. Jedoch schlangen sich kurze Zeit später schon zwei muskulöse Arme um mich, um mich zu stützen.
So liefen wir dann raus in die Küche und er setzte mich auf einen Stuhl neben der Küchentheke.
Dann suchte er alles zusammen, um mir meine versprochene heiße Schokolade zu kochen.
Während die Milch in einem Kochtopf auf dem Herd kochte, brachte er mir noch eine Creme und ich trug diese auf die geröteten Stellen an meinen Hals sowie an meinen Handgelenken auf.
Wir sprachen kein Wort, sondern verbrachten die Zeit in Stille.
Ich zuckte zusammen, als ich ein leises Räuspern aus der Richtung des Türrahmen vernahm. Zögerlich drehte ich meinen Kopf in die Richtung, aus der das Geräusch kam und wollte sogleich die Flucht ergreifen.
Dort stand er, angelehnt an den Türrahmen. Er trug eine Adidas-Jogginghose, welche ziemlich locker saß. Seine Haare hingen ihm feucht ins Gesicht, woraus ich schloss, dass er soeben Duschen gewesen war. Als ich seinen Oberkörper betrachtete, blieb mir die Luft kurz weg.
Er hatte es scheinbar nicht für nötig gehalten, sich ein Shirt anzuziehen. So lagen nun all seine Tattoos frei und ich prägte mir jedes einzelne ein.
So sah er schon verboten heiß aus, jedoch zwang ich mich wieder wegzuschauen und senkte den Kopf. Was war nur los mit mir? Dieser Mann war krank!
„Hey Louis, willst du dich nicht auch hinsetzen und mit Harry und mir was trinken?", fragte Liam eindringlich und deutete Louis an, dass es sich an den Tisch zu mir setzen sollte.
Ich seufzte innerlich genervt auf, als ich aus dem Augenwinkel sah, wie der Stuhl neben mir zurückgezogen wurde und kurz darauf Louis neben mir saß.
Wie konnte ein Mensch so viele Gesichter haben?! Zuerst ist es süß und nett, doch plötzlich wird er zu einem Monster. Ein Monster, das dich zerstört. Jedoch wusste niemand wann er wieder zum Monster werden würde. Doch was war der Auslöser für ein solches Verhalten?
Meine Gedanken von mir schiebend schüttelte ich den Kopf und ärgerte mich kurz wie ähnlich ich doch meiner Mutter war. Da diese immer solche Frage stellte. Psychologen halt.
„Wie geht es dir?", kam es plötzlich aus dem Mund des Mannes neben mir und ich erstarrte.

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G O N E « l.s.
Fanfictionboyxboy Ich zappelte mit meinen Händen und versuchte denjenigen hinter mir zu treten, jedoch misslang mir beides. „Na, na. Prinzessin. Man beißt nicht", meinte eine raue Männerstimme hinter mir, als ich versucht hatte in seine Hand zu beißen. Schlus...