Harry p.o.v.
Das war meine Chance und ich ergriff diese!
Auf Zehenspitzen schlich ich aus meinem Zimmer und schlich durch die Flure des endlos großen Hauses, um zu sehen, ob wirklich alle weg waren.
Als ich den Flur entlang lief, kam ich an einer Tür vorbei, welche meine ganze Aufmerksamkeit auf sich zog. Ich wusste, dass das Zimmer Louis gehörte, weshalb mich die Neugier, was sich wohl dahinter verstecken könnte, packte. Doch so groß die Neugier auch war, größer war die Angst vor Louis, wenn er erfahren würde, dass ich herum schnüffelte. Bei dem Gedanken an ihn, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken und ich erzitterte. Schnell verdrängte ich die Gedanken an Louis und machte mich schnellen Schrittes auf den Weg nach unten. Wer weiß schon, wie viel Zeit mir blieb.
Schnell streifte ich mir meine Jacke über und zog meine Schuhe an.
Ich legte meine Hand auf das kalte Metall der Türklinke und all die Erinnerungen kamen auf mich hinunter geprasselt aus der Nacht, als ich es das letzte Mal versucht hatte, von hier zu fliehen. Doch ich sprach mir Mut zu, dieses Mal würde es klappen. Dieses Mal musste es klappen. Ich versuchte hoffnungsvoll, die Tür zu öffnen. Vergeblich, wie mir bald bewusst wurde, nachdem ich die Klinke verzweifelt mehrere Male versucht hatte, stärker hinunter zu drücken. Das wäre aber auch zu einfach gewesen, wies mich meine innere Stimme sarkastisch zurecht. Frustriert stöhnte ich auf und verließ den Flur.
Als ich schon fast aufgeben wollte und an der Fensterfront des Wohnzimmers vorbei lief, kam mir eine Idee.
Man musste dazu sagen, dass eines der riesigen Fenster gekippt war, woraus ich dann schloss, dass es irgendwo einen Fenstergriff geben musste, mit welchem ich das Fenster öffnen konnte.
Und ich fand diesen schon nach kurzer Zeit, was mich grinsen ließ.
Ich öffnete das Fenster mühevoll.
Als ich den ersten Fuß in die neu gewonnene Freiheit setzte, rannte ich sofort los. Ich rannte und rannte. Wohin? Das wusste ich selbst nicht. Doch ich rannte und rannte, einfach hinaus in den dunklen Wald.
Meine Beine schmerzten und mein Atem ging flach. Doch ans Aufgeben wollte ich nicht denken, sondern legte noch einmal an Tempo zu. Der Gedanke an Louis trieb mich an.
Nach weiteren entkräftenden Minuten des Rennens, verlangsamte ich mein Tempo langsam und hielt an einer großen Eiche an und setzte mich an den Fuß des Baums.
Ich atmete schwer, jedoch gab ich mein Bestes, meinen Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen.
Kurz schloss ich meine Augen und dachte nach. Wie sollte es weiter gehen? Wo war ich? Werden sie mich finden? Werde ich meine Familie jemals wieder sehen?
Ich spürte wie eine kleine Träne aus meinem Augenwinkel entwich und sich schnell ihren Weg über meine durch das Rennen gerötete Wange bahnte. Schnell wischte ich sie weg, obwohl mir bewusst war, dass mich hier niemand sehen konnte. Die Angst, wieder erwischt zu werden und wieder in dieses Höllenloch zurück zu müssen, verbreitete sich schneller in meinem Körper, als ein Feuer in einer ausgetrockneten Landschaft.
Keuchend richtete ich mich auf und lief langsam weiter. Es war schon kälter geworden und ich zog meine Jacke enger um mich, in der Hoffnung, dass mir wärmer werden würde. Vergeblich, weshalb ich mein Tempo ein weiteres Mal beschleunigte. Zwischendurch sah ich nach oben an den nur schwer erkennbaren Himmel, der durch die dichten Baumkronen fast gänzlich verdeckt wurde.
Durch den leicht rötliche Ton des Himmels wusste ich, dass es so langsam dämmerte und ich mich somit beeilen sollte, aus dem Wald hinaus zu finden, da ich nur ungern in der Nacht in einem Wald herum irrte.
Die Anderen waren sicher schon wieder an dem Haus angekommen und hatten meine Abwesenheit bestimmt schon bemerkt. Vielleicht würden sie es ja aufgeben nach mir zu suchen, weil ich vermutlich schon zu weit in den Wald gelaufen war, als dass man mich finden könnte.
Jedoch war ich mir mit dieser Vermutung nicht sehr sicher, da ich Louis als sehr ehrgeizig kennengelernt hatte. Wann immer er etwas wollte, dann bekam er es auch, das war klar. Aber was würde er dieses Mal wollen?

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G O N E « l.s.
Fanficboyxboy Ich zappelte mit meinen Händen und versuchte denjenigen hinter mir zu treten, jedoch misslang mir beides. „Na, na. Prinzessin. Man beißt nicht", meinte eine raue Männerstimme hinter mir, als ich versucht hatte in seine Hand zu beißen. Schlus...