Harry p.o.v.
Schweißgebadet wachte ich auf und stellte erleichtert fest, dass es sich nur um einen Albtraum gehandelt hatte. Ich fuhr mir mit meinen Fingerspitzen durch meine nassen Locken, welche auf meiner Stirn klebten. Tief atmete ich durch und versuchte meinen Herzschlag zu regulieren.
Ein schrecklicher Albtraum hatte mich heimgesucht und mich um drei Uhr nachts aus dem Schlaf gerissen.
Ich sah mich im Zimmer um. Weil es war dunkel, konnte ich nur schwer die Umrisse der Möbel erkennen. Langsam schlug ich die Decke zurück. Als meine nackten Füße den kalten Boden berührten, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken und sofort durchzuckte mich die Erkenntnis, dass es Nacht war und somit alle vermutlich schliefen.
Leise huschte ich zur Tür und öffnete diese sachte. Draußen im Flur war es dunkel, jedoch schien ein wenig Mondlicht durch das Fenster. Nachdem meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, schlich ich den Flur entlang, durch welchen ich auch mit Liam zur Küche gelangt war. Ich konnte mich noch genau erinnern: neben der Küche war die Haustür.
In der Dunkelheit sah einfach alles ein Stück anders aus, als am Tag. In der Dunkelheit hörte man alles, doch sehen konnte man nichts. Es war angsteinflößend, wie ausgeliefert man in der Dunkelheit war.
Während ich versuchte mich nicht verrückt zu machen, verirrte ich mich einige Male, jedoch fand ich immer wieder zum 'Hauptkorridor' zurück.
Endlich hatte ich die Treppe nach unten gefunden und ging diese behutsam hinunter. Unten angekommen baute sich vor mir schon die große Küche auf, in welche ich schnell huschte, um mir einen Apfel zu klauen. Man weiß ja nie wie lang man durch den Wald irren würde, meinte meine innere Stimme sakastischerweise zu mir und ich verließ die Küche. Ich war nun im Flur angekommen.
Vor mir war eine große Glastür, durch welche man nach draußen und somit in den Wald sehen konnte.
Der Waldboden war in Bodennähe mit einem weiß milchigem Schleier versehen, was den Wald nur noch furchteinflößender und bedrohlicher wirken ließ.
Kurz blieb ich vor der Türe stehen und überlegte, ob ich das wirklich tun sollte, doch schnell hatte ich mich für die Freiheit entschieden. Also schnappte ich mir meine Schuhe, meine Jacke und öffnete die Tür. Mich verwunderte es, dass diese nicht abgeschlossen war. Aber naja, es war ja schließlich zu meinem Glück, wieso sollte ich mich also beschweren? Ein kalter Windstoß streifte mein Gesicht und ich freute mich , dass ich ohne Weiteres aus diesem Haus abhauen konnte. Ich konnte die Freiheit schon förmlich riechen. Jedoch hatte ich da die Rechnung ohne Louis gemacht, welcher mich, als ich den ersten Schritt nach draußen gewagt hatte, sofort wieder ins Haus zog und mich an die nächste Wand presste. „Was wird das, wenn es fertig ist?!", herrschte er mich wütend an.
Ich war so überrascht von seiner Aktion, dass ich keinen vollständigen Satz formen konnte und nur „ N-nichts", als Antwort stotterte.
Noch immer wütend über meinen versuchten Ausbruch sagte er: „ Wie 'Nichts' hat es aber nicht ausgesehen!"
Darauf hatte ich keine Antwort, da ich wusste, dass ich gerade abhauen wollte und das sicherlich nicht nach 'Nichts' ausgesehen hatte.
Also schaute ich einfach nur untergeben auf den Boden, jedoch wurde mein Kinn kurz darauf scherzhaft nach oben gerissen, sodass ich ihm in die Augen schauen musste.
In ihnen wütete ein schrecklicher Sturm, welcher alles nieder riss, was sich ihm in den Weg stellte. Ein Sturm mit solch einer Stärke. Ein Sturm erschaffen und gesteuert von Wut.
Und erst jetzt bemerkte ich, wie nah er mir war. Sein warmer und unregelmäßiger Atem prallte auf meine Lippen und ich verlor mich in seinem endlos tiefen Blau.
Jedoch dauerte meine Starre nicht lange an, da mein Kopf sogleich mit der Wand Bekanntschaft machte und ich kurz darauf schmerzerfüllte aufstöhnte.
„Antworte mir verdammt nochmal!", schrie er mich aggressiv an.
Doch ich sagte nichts, sondern schüttelte nur den Kopf. Ich senkte diesen so gut es ging und ließ stumme Tränen über meine Wangen laufen.
Leicht zitternd und stumm weinend sackte ich in mir zusammen, als er seine Hände von mir genommen hatte.
Kurz sah er auf mich hinunter und ich meinte einen kurzen Moment Mitleid in seinen Augen erkennen zu können, doch ich irrte mich sicher.
Er wendete mir den Rücken zu und raufte sich die Haare.
Dann plötzlich sagte er: „ Du musst bestraft werden."
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G O N E « l.s.
Fiksi Penggemarboyxboy Ich zappelte mit meinen Händen und versuchte denjenigen hinter mir zu treten, jedoch misslang mir beides. „Na, na. Prinzessin. Man beißt nicht", meinte eine raue Männerstimme hinter mir, als ich versucht hatte in seine Hand zu beißen. Schlus...