Kapitel 17 - Gebrochene Herzen

76 3 3
                                    




Bettys Sicht:

Die letzten Tage waren einfach nur die Hölle. Seit Archie am Mittwoch bei Jughead und mir in die Blue&Gold reingeplatzt ist, hat Jug mich ignoriert und kein Wort mit mir gesprochen. Auch die anderen kommen nicht an ihn ran. Meine Cousine ist sogar einmal zu seinem Trailer gefahren, aber er wollte mit ihr nicht darüber reden. Meine Anrufe und Nachrichten an ihn bleiben unbeantwortet und in der Schule würdigt er mich keines Blickes. Ich fühle mich ohne ihn einfach nur leer und verloren. Immer wieder gehe ich den Moment im Büro der Schülerzeitung innerlich durch. Zuerst waren wir uns so nah und im nächsten so fern wie noch nie. Ja, wir wurden mal wieder unterbrochen, aber Archie konnte doch nicht wissen was dort gerade passiert. Ich sitze mit angewinkelten Beinen auf meinem Bett und weine hemmungslos, als ich einen Anruf bekomme. Voller Hoffnung, dass es vielleicht Jug ist, schaue ich auf mein Telefon. Meine Enttäuschung schwemmt die nächste Flut an Tränen über meine Wangen. Veronicas Name steht auf dem Display. Mit tränenerstickter Stimme melde ich mich. "Hey V..." "Immer noch nichts von ihm gehört?" Ein tiefer Schluchzer beantwortet ihre Frage. "Vielleicht könnt ihr es ja später klären." Heute Abend ist Tonys Geburtstag im White Whyrm. "Ich werde nicht hingehen." wispere ich. "Doch, das wirst du und wir werden dich alle begleiten. Ich komme jetzt zu dir rüber, damit wir uns zusammen fertig machen können und später kommen die anderen uns abholen. Wir haben das schon alles geklärt." Bevor ich überhaupt protestieren kann, hat meine beste Freundin auch schon aufgelegt. Meine Freunde haben sich bereits am Mittwoch für ihr Verhalten entschuldigt. "Wenn selbst die brave Betty sich mit den Serpents versteht, dann sollten wir ihnen auch eine Chance geben." erklärte Kevin mir.

Eine halbe Stunde später platzt Vronnie in mein Zimmer, zieht mich von meinem Bett und zerrt mich Richtung Bad. "Duschen! Jetzt!" weist sie mich an. "Ich werde in der Zeit ein Outfit für dich aussuchen." Mit diesen Worten verschwindet sie und lässt mich allein. Ich schaue in den Spiegel und sehe meine verquollenen, roten Augen. "Das wird auch keine Dusche retten können." murmele ich vor mich hin. In meinem Bademantel und mit nassen Haaren komme ich zurück ins Schlafzimmer. "Sehr gut. Da bist du ja wieder. Setz dich!" Sie führt mich zu meinem Schminktisch und drückt mich sanft in den Stuhl davor. Veronica schnappt sich meinen Föhn und trocknet meine blonden Haare. "So und jetzt widmen wir uns deinem wunderschönen Gesicht B." Gekonnt deckt sie mit einer leichten Foundation und einem Concealer meine tiefen Augenringe ab. Im Anschluss verpasst sie mir ein Augen-MakeUp aus verschiedenen Grautönen. "Jetzt noch etwas Mascara und Lipgloss..." V nickt zufrieden, ehe sie sich nun wieder meinen Haaren zuwendet und dort mit meinem Lockenstab herumhantiert. "Jetzt fehlt nur noch das passende Kleid." Sie dreht sich zu meinem Bett und hält ein schwarzes, knielanges Kleid hoch. Es hat kurze Ärmel und einen tiefen Rückenausschnitt. Vorne ist es hochgeschnitten. "Das ist doch von dir oder?" "Jepp B, aber ich denke, dir steht es besser als mir." Ich ziehe das Kleid an und es passt wie angegossen. Am Oberkörper liegt es eng an, wogegen es ab der Taille durch verschiedene Stofflagen ausgestellt ist. Vronnie funkelt mich begeistert an. "Du siehst unglaublich aus B! Jughead wird tot umfallen wenn er dich sieht." Allein seinen Namen zu hören, lässt mein Herz sich schmerzhaft zusammenziehen. Erneut füllen Tränen meine Augen. "Oh Gott! Nicht weinen Betty. Das würde mein Meisterwerk zerstören." Trotz all meiner Traurigkeit bringen mich die Worte meiner besten Freundin ein wenig zum Lachen. "Hey ihr zwei, der Rest ist da." hören wir meinen Dad rufen. "Keine Sekunde zu früh. Komm B! Jetzt zeigen wir dem Beanie-Boy was er verpasst."

Jugheads Sicht:

"Kommst du mit ins Whyrm?" mein Vater steht in meiner Zimmertür. Ich liege auf dem Bett und starre die Decke an. "Später." "Was ist los mein Sohn?" "Was soll sein?" Kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen? "Jug, seit Tagen sprichst du kaum und jetzt willst du nicht mal mit zu Tonys Geburtstag kommen?" Ich setze mich frustriert auf und sehe ihn an. "Ich habe nicht gesagt, dass ich nicht hingehen werde. Ich komme lediglich später nach." Er öffnet den Mund, überlegt es sich jedoch anders und schließt ihn wieder, bevor er mein Zimmer verlässt. "Dann bis später Junge." Ich habe so gar keine Lust auf diesen Geburtstag, aber Tony ist eine meiner besten Freundinnen. Vielleicht habe ich ja auch Glück und Betty wird dort gar nicht erscheinen. Es würde mir das Herz zerreißen, sie zu sehen und ihr nicht so nah sein zu können, wie ich es eigentlich will. Sie will Archie...nicht mich. Ich ziehe mir mit einer Hand die Beanie vom Kopf und fahre mir mit der anderen durch die Haare. Ich vermisse Betty so sehr. Die letzten Tage ohne mit ihr zu reden, waren kaum zu ertragen, aber ich brauche Zeit um heilen zu können. Wieso habe ich mich nur von Cheryl bequatschen lassen, ihr meine Gefühle gestehen zu wollen? Ich hab es noch nicht mal ganz geschafft und trotzdem ist es dadurch schlimmer als je zuvor geworden. Ich sehe auf die Uhr und stelle fest, dass ich langsam duschen gehen sollte. Eventuell hilft mir ja auch etwas kaltes Wasser dabei einen klaren Kopf zu bekommen. Nachdem ich fertig bin, ziehe ich mich an. Mein Outfit besteht aus einer schwarzen Jeans mit herunterhängenden Hosenträgen und meinem blaugrauen Lieblings-Tshirt mit einem S darauf. Es ist das Selbe, welches Betty in der Nacht hier im Trailer getragen hat. Die Erinnerung daran, wie sie in meinem Bett mit ihrem Kopf auf meiner Brust lag, lässt mich hart schlucken. Wie gern hätte ich sie öfter hier neben mir gehabt. Ich versuche den Gedanken zu vertreiben. Ich setze meine Beanie auf, schnappe meine Serpent-Jacke und gehe raus zu meinem Motorrad.

Bughead - Woher weißt du, dass es Liebe ist?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt