12 Missverständnisse und Geheimnisse

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Y/N POV

Es waren nun schon sein paar Tage vergangen seitdem ich wieder bei den Avengers lebte. Insgesamt war die Atmosphäre ziemlich friedlich gewesen. 

Tagsüber hatten wir hier und da mal eine kleine Mission an denen ich natürlich teilnahm. Immer wieder war das Team von meinen neuen ,,Fähigkeiten" fasziniert und sie wahren tatsächlich auch ganz hilfreich.

Abends saßen wir oft zusammen im Gemeinschaftsraum und tauschten Geschichten über die letzten Monate, die wir getrennt voneinander verbracht hatten, aus. 

So erfuhr ich einige Dinge die sich geändert hatten, wobei ganz grundlegend alles gleich geblieben war und ich erzählte von meinen Erlebnissen mit Raven.

Doch besonders das schien Natasha irgendwie zu stören. Eigentlich war alles gut zwischen uns und wir stritten auch nicht oder so, aber man bemerkte deutlich, dass irgendetwas zwischen uns stand. 

Etwas unausgesprochenes was vorher nicht dort gewesen war. Aber eben auch etwas, dass niemand ansprechen wollte, weshalb es einfach weiterhin in der Luft schwebte, wie ein unsichtbarer Ballon der jeden Moment zu platzen drohte. 

Auch Wanda schien diese unangenehme Spannung zwischen uns gespürt zu haben, was bei ihren Kräften ja auch nur allzu logisch war, denn nachdem Mittagessen bestand sie darauf mit mir unter vier Augen zu reden. 

Das sie das ausgerechnet jetzt tun wollte lag vermutlich daran, dass Natasha und ich beim Essen, nicht wie sonst immer nebeneinander sondern am jeweils anderen Tischende saßen. Als ich sie dann auch noch gefragt hatte, ob sie mir das Salz reichen könnte und sie es mit einem genervten Gesichtsausdruck zu mir rüber geschliddert hatte war es Wanda wohl zu viel geworden.

Nun liefen wir gemeinsam durch die Außenanlage der Facility, welche ich vom ersten Tag an geliebt hatte. Es war ein ungewöhnlich warmer Tag für Oktober und die Sonne verwöhnte meinen Körper mit einer angenehmen Wärme.

,,Also worüber wolltest du reden ?" fragte ich während ich meine Füße durch das Laub schob, welches sich aus den bereits gefallenen Blättern auf dem Boden gebildet hatte.

Wanda die neben mir lief und etwas nervös an dem Zipfel ihrer roten Lederjacke rumzupfte atmete tief ein.

Dann aber meinte sie ,,Naja du und Natasha..." Natürlich wusste ich worauf sie hinaus wollte, doch lieber wollte ich es von ihr hören.

Ansonsten würde es den Anschein erwecken, dass wirklich gar nichts mehr zwischen uns zwei klar war. Was es ja vielleicht auch war aber das musste Wanda ja nicht wissen.

,,Ja ?" forderte ich sie deshalb auf weiter zu reden. ,,Ich habe irgendwie das Gefühl, dass es in letzter Zeit ein wenig hakt zwischen euch. Also ich meine seit du wieder hier bist."

,,Hm." gab ich ein überlegendes Summen mir. ,,Versteh mich nicht falsch ich freu mich, dass du wieder hier bist und so, ich dachte nur, dass Natasha sich auch freuen würde."

,,Tut sie nicht ?" wollte ich wissen während ich abrupt stehen blieb und mich zu ihr drehte. Ich hatte keine große Lust über meine Vermutung für Natashas Laune zu reden, weshalb ich versuchte einen anderen Weg einzuschlagen.

,,Nein, doch natürlich freut sie sich. Ich meine nur ich dachte sie würde sich mehr freuen und dir kaum mehr von der Seite weichen. Doch stattdessen scheint sie eher ein wenig...nun ja, genervt."

Mein Plan hatte ja super geklappt. Kurz überlegte ich was ich sagen sollte. Sollte ich weiter versuchen ihr etwas vorzumachen oder einfach sagen was ich dachte ?

Angesichts Wandas Fähigkeiten entschied ich mich dann allerdings doch für Letzteres. ,,Ich weiß. Sie ist extrem distanziert und ja vielleicht auch ein wenig genervt."

,,Hast du eine Idee wieso das so ist ?" erkundigte sich Wanda. Ich drehte mich wieder in meine ursprüngliche Richtung und lief weiter Richtung Parkplatz. Wanda folgte mir.

,,Ich denke, dass es vielleicht and Raven liegen könnte." gab ich nun meine Vermutung ab und atmete schwer ein. ,,Wie meinst du das ?"

,,Nun ich denke es scheint Natasha nicht so in den Kram zu passen, dass ich die vergangenen Monate an ihrer Seite verbracht habe und wir zudem ziemlich gute Freunde geworden sind."

,,Ziemlich gute Freunde ?" hakte Wanda nach. ,,Ja, sie hat mir sehr geholfen und ich ihr. Wir hatten eine tolle Zeit doch ich habe nie etwas für sie empfunden." bestätigte ich. Das mit dem Kuss verschwiegen ich vorerst denn ich wollte es nicht noch komplizierter machen als es eh schon war.

,,Und Natasha glaubt dir das nicht ?" ,,Scheint nicht so. Oder aber sie ist so oder so sauer." mutmaßte ich.

,,Oh das tut mir leid. Soll ich mal mit ihr reden ?" fragte sie und strich mir über den Rücken. ,,Denkst du denn das würde etwas ändern." ,,Probieren kann mans ja mal." ,,Tu dir bloß keinen Zwang an." lachte ich und Wanda schmunzelte.

,,Ich werde nachher mit ihr reden." sagte sie dann und nun musste ich lächeln. ,,Ich bin froh, dass ich dich hab Wanda." ,,Na komm lass uns rein gehen."

In diesem Moment fuhr ein Auto über den Kiesweg auf den Parkplatz, an dem wir nun angekommen waren, und hielt an.

Heraus stieg eine junge Frau schmal gebaut mit braunen Haaren. In der Hand hielt sie eine Jacke die mir seltsam bekannt vorkam.

Nun lief Natasha mit schnellen Schritten aus dem Gebäude auf die Frau zu. Dort angekommen gab die Frau, Nat die Jacke.

Und jetzt machte es Klick in meinem Hirn. Das war Natashas Jacke. Aber warum zum Teufel hatte diese Frau ihre Jacke ?

Wanda, die hinter mir stand legte nun eine Hand auf meine Schulter. ,,Y/N..." ,,Wer ist das ?" unterbrach ich sie harsch. ,,Y/N es ist nicht wonach es aussieht."

Natasha machte nun einen Schritt auf die Braunhaarige zu und nahm sie in den Arm. Bevor sie sich wieder voreinander lösten drückte die Frau der Rothaarigen noch einen Kuss auf die Wange.

,,Ach nein ? Und was ist dann das ?" ,,Du musst-" ,,Nein Wanda ich muss gar nichts. Und soviel zu 'Ich bin für immer deins'." sagte ich, bevor ich auf dem Absatz kehrt machte und auf die Facility zu rannte.

Heiße Tränen hatten sich in meinen Augen gebildet, während ich die Treppen nach oben, vorbei an Natasha ins Innere rannte.

,,Y/N warte." hörte ich plötzlich ihre Stimme hinter mir. Doch ich blieb nicht stehen sondern rannte einfach weiter.

Plötzlich hielt mich jemand am Handgelenk und hielt mich davon ab weiter zu laufen. Als ich mich umdrehte blickte ich in die grünen Augen, welche mich schon immer so fasziniert hatten.

,,Y/N-" ,,WAS ? Hm. Erklär es mir." schrie ich sie an während nun eine kleine Träne über meine Wange rollte.

,,Es ist nicht wonach es aussieht." versuchte Nat mich zu beruhigen, doch ich wollte mich nicht beruhigen.  ,,Was ist es dann ?" schrie ich weiter auf sie ein.

,,Es ist kompliziert. Bitte, können wir-" ,,Oh bitte spar dir deine billigen Ausreden. Die sind das Letzte was ich jetzt hören will."

,,Es ist nicht so einfach Y/N, hör mir doch bitte zu." ,,Nein weißt du was ? Es ist mir egal. Ich will es gar nicht hören. Seit ich hier bin ziehst du dich zurück, bist gereizt und redest gefühlt kein Wort mehr mit mir und warum ? Weil ich mit jemand anderen unterwegs war."

Gerade als Natasha Luft holte um etwas zu sagen unterbrach ich sie erneut. ,,Und jetzt stellt sich heraus, dass du selber jemanden hattest, was mir ja eigentlich egal sein sollte. Schließlich war ich es die gegangen ist. Aber weißt du was es ist mir nun mal nicht egal weil du NICHTS aber auch absolut NICHTS davon gesagt hast."

,,Y/N bitte beruhig dich." ,,Nein und weißt du wieso ? Weils mir reicht." Damit riss ich mich von ihr los und lief die Treppe hinauf.

Nach einigen Treppenstufen drehte ich mich nochmal um und meinte. ,,Ach und weißt du was ? Du hattest einen guten Grund, eifersüchtig zu sein. Raven und ich haben uns geküsst und ich wünschte, oh Gott ich wünschte, ich wäre bei ihr geblieben."

Mit diesen Worten rannte ich nach oben in mein Zimmer knallte die Tür hinter mir zu und schloss ab. Dann ließ ich mich an der Wand entlang auf den Boden sinken ließ und mein Gesicht in meine Hände legte.

Warum zum Teufel musste mein Leben so kompliziert sein ?


Forever yours, remember ? (Book 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt