22. Hoffnungsschimmer

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Y/N POV

"Warte!" Natashas Stimme erklang hinter mir und Hälfte durch den ganzen Raum der sich langsam leerte. Doch jetzt waren wirklich alle Augen auf uns gerichtet.

Natasha zog mich näher zu sich und fing an zu flüstern, schließlich muss uns nicht jeder zuhören können. "Versprich mit, dass du wieder kommst."
Ich sah sie etwas verwirrt an, doch dann erkannte ich was sie zu dieser Aussage gebracht hatte.

Ich nahm ihr Gesicht in beide Hände und sah tief in ihre grünen Augen. "Natasha, Ich werde dich nie nie nie mehr einfach so zurück lassen. Hast du verstanden ?" fragte ich und rang mir ein kleines Lächeln von den Lippen. Natasha nickte und ich konnte sehen, dass sie sich ein paar Tränen verkneifen musste.

Ich drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. Dann rannte ich los. So schnell wie möglich schlängelte ich mich durch die Menschenmenge, durch die Türen des Saals auf den Ausgang des Gebäudes zu.

Draußen angekommen sah ich mich um. Rechts von mir standen eine Gruppe Reporter die mich direkt erkannten und auf mich zu kamen  weshalb ich schnell weiter lief. Die Treppen hinunter in Richtung Straße.

Und dort sah ich sie. Raven würde gerade von zwei Polizisten in einen Streifenwagen gesetzt. Als ich dort hin rannte hielt mich einer der Polizisten zurück. "Ma'am bleiben sie zurück." "Bitte kann ich nur kurz-" "Halten sie Abstand." "Ich will doch ihr kurz mit ihr reden." "Tut mir leid doch das ist nicht möglich. Gehen Sie jetzt bitte."

"Couper. Lassen Sie sie mit ihr sprechen." ertönte eine bekannte Stimme hinter mir. "Entschuldigen Sie Mr. Murdock. Natürlich." erwiderte der Polizist kleinlaut und ließ mich passieren. "Alleine." forderte Matt und die Polizisten stellten sich einige Meter entfernt hin.

"Danke Mr. Murdock." Er nickte nur und entfernte sich dann auch einige Meter. Wobei ich stark davon überzeugt war, dass er uns immer noch hören konnte. Doch das war mir in dem Moment egal.

"Y/N du-" begann Raven doch ich unterbrach sie, indem ich ihr um den Hals fiel. "Sag jetzt bitte nichts." Kurz setzte sie erneut zum reden an doch dann legte auch sie ihre Arme um mich und wir standen einfach nur ruhig da.

Irgendwann meinte ich "Warum hast du das getan?" Raven zögerte kurz, als müsste sie sich genau überlegen was sie jetzt sagen würde. "Ich weiß es nicht. Ich wollte dich beschützen...denke ich." Raven klang nich sonderlich überzeugt. Eher als ob sie gar nicht wirklich bei mir wäre.

"Wie bist du überhaupt hier her gekommen ?"  "Nachdem sie das Kennzeichen des Wagens kannten, hatten sie mich relativ schnell gefunden. Die Staatsanwaltschaft bot mir einen Deal an." erklärte sie leise. "Was für einen ?" wollte ich wissen. "Sie meinten wenn ich es so aussehen lasse, als ob alles deine Idee war und sie somit genügen Beweise hatten würden sie mich gehen lassen. Anderen falls würde ich ebenfalls eingesperrt werden und sie würden den Wagen mit allem was darin ist einziehen."

Ich schüttelte ein wenig ungläubig den Kopf in ihre Schulter. "Du kannst doch nicht den Wagen für mich aufgeben." lachte ich leise und ich spürte, dass sie ebenfalls schmunzeln musste. "Es sind ein haufenweise Beweise dort drin, das weißt du oder ?" fragte Raven. Ich schluckte. "Y/N du musst weiter machen, bitte. Hydra darf nicht einfach so davon kommen." "Aber Raven, die Polizei wird sich-" "Verstehst du denn nicht? Nicht alle die dort sind halten zu uns."

Natürlich verstand ich, doch ich wollte es nicht wahr haben. Ich konnte mir nicht vorstellen jahrelang in einem Staat gelebt zu haben, der hinter meinem Rücken von anderem regiert wurde. Eine Träne Rolle über meine Wange. Erst eine, dann zwei. Dann ließ ich ihnen freien Lauf.

Raven weinte nicht. Aber ich wusste, dass es auch ihr nicht leicht viel. "Und was ist mit dir ?" fragte ich. "Ich werde schon klar kommen." "Ich hasse dich so sehr." ,,Ich weiß."  Sie drückte mich fester an sich. "Ich will dich noch nicht gehen lassen." schluchzte ich und vergrub mein Gesicht tiefer in ihrer Schulter. "Ich weiß. Ich will auch noch nicht gehen. Aber ich muss nun mal."

Ich antwortete nicht. ,,Alles wird wieder gut okay ? Ich komme wieder hörst du ?" Ich wollte es nicht hören. Ich wollte es nicht wahr haben. Denn das hier durfte nicht wahr sein.

Ich hoffte jeden Moment aufzuwachen. Schweißgebadet und schwer atment, einfach nur um zu realisieren, dass alles nur ein Traum war. Doch es passierte nicht.

Stattdessen fiel ein Tropfen auf uns nieder. Erst einer, dann zwei, dann drei. Bald standen wir im strömenden Regen. Hektisch holten die Leute ihre Regenschirme heraus und liefen so schnell sie konnten in den nächsten Laden.

Es war ein sonniger Tag gewesen. Überraschend war der Regen gekommen. Nun mischten sich die Tropfen mit meinen fließenden Tränen wie das salzige Meer mit dem schmelzenden Eis.

Noch einmal zog ich Ravens Duft ein. Versuchte mir jede noch so kleine Einzelheit ihres Gesichts zu merken, jede noch so kleine Unebenheit. Die Farben ihrer Augen, die Adern, welche sich leicht unter ihrer Haut abzeichneten.

Ich wollte sie nicht gehen lassen. Und doch war mir bewusst, dass ich dazu gezwungen war. Und ich hasste es.

Ich sah wie die Polizisten wieder näher kamen. Sie liefen schnell, vermutlich um möglichst wenig nass zu werden. Eine Hand erfasste meine Schulter "Na kommen Sie." es war mein Anwalt, der mich nun leicht nach hinten und somit von Raven weg zog.

"Versprich es mir Y/N. Bitte." Raven sprach diese Bitte mit so viel Hoffnung und Verlangen in der Stimme, dass ich nicht anders konnte als zu nicken. Ich musste die Unterlagen aus dem Wagen holen. Am besten noch heute.

Dann wurde sie in den Wagen gedrückt und die Tür wurde geschlossen. Ich spürte wie Matt einen Arm um mich legte. Vermutlich um mir Trost zu spenden. Doch in diesem Moment fühlte ich mich so leer und hilflos, ich wäre am liebsten auf den Boden in den strömenden Regen gelegen.

Das Auto fuhr an uns vorbei und noch ein letztes Mal winkte ich Raven zu, die vom Inneren des Autos nach draußen sah. Kurz musste ich über mich selber lachen. Wie wir hier so standen im Regen, wie aus einem Film mit dramatischem Ende.

Doch auch das traurigste Ende wies immer einen kleinen Hoffnungsschimmer auf. Bestimmt würde auch in meinem Film noch ein Hoffnungsschimmer erscheinen. Vielleicht würde es ein wenig länger dauern. Vielleicht auch nicht. Aber ich wusste, dass der Moment kommen würde.

"Wollen wir rein gehen ?" schlug Matt vor. "Geh schon mal vor, ich komme gleich nach." Er nahm mich beim Wort und schritt zurück ins Gebäude. Als er gegangen war griff ich in meine Jackentasche. In meiner Hand spürte ich ein kleines Papier. Ich dreht es ein wenig und schmunzelte, denn ich wusste, das war mein Hoffnungsschimmer.

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Hey hey, vielen Dank für die ganzen Votes, Reads und Kommentare mich freut es echt, dass die Story so vielen Leuten gefällt. Damit hätte ich tatsächlich nicht gerechnet.

PS: sorry für die Rechtschreibfehler

Forever yours, remember ? (Book 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt