Und auf einmal ist alles anders

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Hermine betrat die große Halle, welche nun gut gefüllt war im Vergleich zu den Morgenstunden. Auch hinter ihr strömten noch viele Schüler zum Abendessen. 

Am dem Tisch von Gryffindor konnte sie bereits ihre kleine Gruppe sehen und steuerte wie gewohnt auf ihre Freunde zu. Als sie sich jedoch setzen wollte, erntete sie skeptische Blicke.
Schließlich ergriff Ginny das Wort. "Ist das dein Ernst das du dich zu uns setzten willst Hermine? Nachdem was du mit meinem Bruder getan hast?" Hermine runzelte die Stirn. "Ginny, was meinst du, was ich getan habe? Was hat Ron dir erzählt?" wollte die junge Hexe verunsichert wissen. 
Nun drehte sich Ron um, der sie bisher gemieden hatte "Ich habe ihnen die Wahrheit erzählt, das wir wieder zusammen waren, ein Paar, aber es noch niemandem erzählt haben. Und das ich dich dann gestern mit diesem Abschaum Malfoy erwischt habe. Wie konntest du nur deinen Stolz verlieren?" Ron sah in Hermines entsetzte Augen. Am Tisch herrschte absolute Ruhe. 

Was passiert hier gerade ? Der Schock saß tief. Ihr Herz begann so laut in ihrer Brust zu schlagen, das Hermine Angst hatte, es könnte ihr aus der Brust springen.
"Ron, das ist nicht das was letzte Nacht passiert ist. Das weißt du." Hermines Stimme klang ruhig, ganz im Gegenteil dazu was sich in ihrem Inneren abspielte. Selten war sie so aufgewühlt, gar verunsichert gewesen.

"Hermine ich habe mir das doch nicht ausgedacht. Warum sollte ich so etwas tun? Geh zu deinem Malfoy, werdet glücklich. Stell dich seinen Eltern vor, ich bin gespannt, was sie dazu sagen, das ihr Sohn eine Schlammblutfreundin hat." Hermine konnte nicht glauben, dass Ronald diese Worte tatsächlich gerade ausgesprochen hatte und stolperte einen Schritt rückwärts. Nun endlich blickte auch Harry zu Hermine auf. 
Aber in seinen Augen konnte sie erkennen das auch er, wie alle am Tisch Ron glaubten.
Wer könnte es ihnen verübeln, es waren seine besten Freunde, aber das war sie auch.
Sie schluckte den dicken Kloß in ihrem Hals herunter, zumindest versuchte sie es. 
Sie merkte wie sich die Tränen in ihren Augenwinkeln sammelten, aber die Blöße wollte sie sich nicht geben. "Ich werde gehen," brachte Hermine mühsam ruhig, mit zitternder Stimme heraus. "Ronald, ich würde dies Angelegenheit gerne aufklären, sobald sich die Gemüter beruhigt haben." fügte sie dennoch mit zittriger Stimme leise hinzu.
"Und noch immer versucht sie die beste zu sein. Nur Hermine, das lässt sich leider nicht klären. Du hast Mist gebaut. Auch Zeit kann deinen Fehler nicht heilen." Ron's Worte bohrten sich tief in ihr Herz.
Warum glaubten ihre Freunde so anstandslos, das sie Ron betrogen hätte. Nie hatte sie ihnen Anlass dazu gegeben. Hatte der Krieg sie so verändert, das man plötzlich so ganz ohne gleichen, ohne nachzufragen, seinen Freunden misstraute? Für einen Moment verstand Hermine die Welt nicht mehr.
Hermine verließ die große Halle, aber erst als sich die Türen geschlossen hatten begann sie zu rennen, wohin wusste sie selbst nicht genau, aber sie fand sich Minuten später in der verlassenen Mädchentoilette wieder in der die Maulende Myrte lebte. 

"Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?" fragte sie sogleich, als sie aus einer der Toiletten plantschend aufgetaucht war. 
"Myrte ich möchte einfach nur einen Moment hier bleiben, ohne das mich jemand entdeckt. Aber reden will ich auch nicht." Myrte verstand das tatsächlich, ihr erging es ihr zu Lebzeiten doch oft genau so. Und so verschwand sie in ihrer Toilettenkabine um Hermine einen Moment der Ruhe zu gönnen.


Jahr sieben in HogwartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt