Was du dir wünscht

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Ron und Harry standen etwas unschlüssig in dem großen Eingang. Keiner der beiden Jungen war nähe auf den Gryffindorttisch zugekommen und Harry blickte verzweifelt in Ginnys Augen, Hilfesuchend. „Na komm. Gehen wir beide mal zu ihnen." Bat Ginny mich sanft.
Hermine nickte und erhob sich zeitgleich mit der rothaarigen. Was komisch war, war das Harry weitaus ängstlicher aussah, als Ron es tat, der hatte seinen üblichen verdadderten Blick aufgesetzt, als könne er kein Wässerchen trüben. Aus sicherer Entfernung beobachtete ein gewisser aschblonder Junge die ganze Szenerie.
Einige Schritte vor den beiden Gryffindor Jungen blieben sie eingehakt stehen.
„Hallo Mine.." versuchte Harry vorsichtig ein Gespräch zu beginnen, fast sah es aus, als müsste er seinen Mut sammeln, dann atmete er tief durch. „Hör zu Hermine, ich kann nicht sagen wie Leid es mir tut, und ich weiß auch nicht wie ich es wieder gut machen kann, außer dir zu zeigen, das du mir weiterhin vertrauen kannst, beziehungsweise ich werde alles dafür tun das du mir wieder vertrauen kannst. Ich hätte gleich zu Anfang mit dir und Ron sprechen sollen. Ich... ich werde es wieder gut machen, wenn du noch mit mir befreundet sein kannst." Brachte Harry schließlich seine furchtbar schnell runtergerasselte Rede zum Ende und sah dabei so verloren aus, das Hermine gar nicht anders konnte, als auf ihn zu zugehen und ihn in die Arme zu schließen.
„Ich werde Zeit brauchen Harry." War das einzige was sie dazu sagen konnte. Keine weiteren Worte waren noch von Nöten, da sie sehr wohl wie sehr Harry seine Handlung bereute. Sie lösten sich voneinander und alle drei richteten ihren Blick auf Ron, der nun etwas ratlos mit seinem rechten Fuß in dem Boden stocherte, als er von Harry in die Seite geboxt wurde.
Ron blickte auf und es war das erste Mal, seit Ewigkeiten das er Hermine, seiner ehemals besten Freundin wieder in die Augen blickte.
„Ach verdammt Mine, das was Harry gesagt hat. Tut mir Leid.." zuckte er mit den Schultern. Allen dreien klappte der Mund auf. „Ronald Weasley. Ist das alles was du dazu zu sagen hast?" brauste Hermine auf.
Keiner der vieren hatte zu diesem Zeitpunkt gemerkt, dass sich ein gewisser Slytherin ihnen genährt hatte und nun fast genau hinter Hermine stand.
Hermines Herz raste wie wild in ihrer Brust. Sie wollte nicht sauer oder wütend werden, aber Rons Reaktion, brachte sie dazu. Bereute er sein Handeln denn gar nicht?
Dann spürte sie zart wie etwas ihre Finger berührte, eine Hand die nach ihnen griff und dann konnte sie im Augenwinkel Malfoy erkennen, der ihr Kraft und Deckung geben wollte. Und das tat er. Hermines Finger schlossen sich mit leichtem Druck um die seinen, sofort wanderten Harrys Augen zu den ineinander verschlungenen und seine Lippen umspielte ein Lächeln, er nickte Draco freundlich zu. Hermine hatte also recht behalten, Harry wusste sehr wohl zu schätzen, das Draco ihnen damals zur Flucht verholfen hatte und hatte ebenfalls gesehen, das er sich verändert hatte.
Ein weiterer Punkt der Hermine beruhigte und so straffte sie ihre Schultern. Nun einige Sekunden später hatten auch Rons Augen ihre Hände gefunden.
„So ist es also? Und ich werde hier als der böse dargestellt!" rief er wütend aus, aber Harry hielt ihn an seinem linken Arm zurück. „Ron! Du hast dich falsch verhalten, und dafür musst du die Konsequenzen tragen. Das Hermine nun ihr Glück gefunden hat, darüber solltest du dich freuen. Aber hör auf mit diesem Theater." Bat er ihn.
Ron schüttelte Harrys Hand und richtete sich auf. Jetzt in diesem Augenblick sah Ron müde aus, so müde als hätte er seit Wochen nicht geschlafen und seine Maske erhielt erste Risse. Seine Wangen färbte sich erst rosa und dann tief rot. „Man Hermine, es tut mir Leid, ehrlich." Brachte er mühsam gequält heraus. „Ich hätte das nicht tun dürfen. Aber ich war der festen Überzeugung, dass wir zusammen gehören. Wir beide nicht du und das Frettchen." Bei diesen Worten versteifte sich nicht nur Draco, sondern aus Hermine und fast unmerklich rutschte sie noch ein wenig dichter an Draco heran.
So wie Ron nun aussah bekam Hermine fast Mitleid mit ihm. Aber das hatte er nicht verdient, rief sie sich zur Ordnung. „Hermine bitte, ich war verletzt. Ich... verdammt, kann nicht alles wieder so sein wie früher?" flehte Ron nun fast, aber die Gryffindorthexe schüttelte nur langsam mit dem Kopf.
„Ron was du getan hast, das muss ich erst einmal verarbeiten, du musst dir meine Freundschaft wieder verdienen. Das geht nicht so einfach und nicht von heute auf morgen." Ron sah betroffen zu Boden, nickte aber verständnisvoll. Es wäre ihm ganz plötzlich bewusst geworden, was er da tatsächlich angerichtet hatte.
„Komm Ron, wir werden jetzt Essen gehen. Alles andere regelt die Zeit und unser Verhalten." Harry Stimme zeugte davon, das er an das Glaubte was er sagte. Und genauso würde es auch kommen. Die vier Freunden, sie würden Zeit benötigen, aber sie würden auch das hinbekommen, dessen waren sie sich alle sicher. Ginny hakte sich bei Hermine aus und begleitete ihren Bruder und Harry nochmal zurück an den Tisch, nicht ohne den beiden zurückgebliebenen noch ein warmes Lächeln zu schenken.

„Komm." War das einzige Wort das Draco zu Hermine sagte, ehe er sie aus der großen Halle zog.
Keine fünf Minuten später fanden sie sich in der leeren Bibliothek wieder, zielstrebig steuerte der Slytherin ihre kleine gemütliche Buchecke an, dort angekommen ließ er Hermines Hand los und raufte sich scher atmend die Haare.
„Hey." Hermine nahm sanft seine Hände in die ihren und blickte Draco verliebt an.
„Das lief doch besser als gedacht. Wir werden Zeit brauchen. Aber niemand ist an die Decke gegangen, oder hat etwas in die Luft gejagt wegen uns." Beruhigte die Gryffindor ihren Gegenüber.
In Dracos Augen wütete ein Sturm, so sehr das Hermine kaum den Blick abwenden konnte und es auch nicht wollte, sanft wanderte nun eine Hand zu seiner Wange und er schmiegte sich mit geschlossenen Augen in die Berührung.
„Hermine, ich hätte nie gedacht, dass uns das passiert. Aber ich mag dich, ich mag dich wirklich. Und ich würde gerne sehen wohin das mit uns führt." Hermines Herz raste und sie glaubte es könne ihr aus der Brust springen vor Freude, denn sie fühlte ganz genauso.
„Ich freue mich darauf herauszufinden, wohin das mit uns führt." Flüsterte sie und küsste Draco erst ganz sanft auf seine Lippen, und als er den Kuss erwiderte und seine Zunge um Einlass bat, wurde der Kuss stürmisch, leidenschaftlich, beide standen in Flammen und sie waren sich bereits zu diesem Zeitpunkt sicher, wohin ihre Geschichte führen würde.

....

Vier Jahre später...

Es war ein ganz besonderer Tag heute.
Der Tisch war festlich gedeckt, Hermines pastellgrünes Sommerkleid hatte trotz der Küchenaktion kein Mehl oder gar einen Fleck abbekommen und sie blickte glücklich und sehr zufrieden ihre zwei Jungs an als es an der Tür läutete.

„Ich geh schon." Rief sie und ging zurück in den Flur. Schwungvoll öffnete Hermine die Haustür und Ginny, Harry und ihr Sohn Severus standen im Eingang. Gleich dahinter stand Ron ebenfalls mit einem kleinen Mädchen an der Hand.
„Kommt rein." Bat Hermine ihre besten Freunde freundlich. Im Flur zogen sie ihre Schuhe und traten dann nach Hermine in das große, lichtdurchflutete Wohnzimmer. Draco stand auf und wurde augenblicklich von Ginny in eine freundschaftliche Umarmung gezogen, Draco, Harry und Ron geben sich ebenso freundschaftlich die Hand. „Wo ist deine Freu Ron?" fragte Draco ein wenig verwirrt, als er sah, dass Ron der letzte gewesen war, der aus dem Flur getreten war. „Pavati ist mit Helena zu Hause geblieben. Sie ist ein wenig erkältet."
„Setzen wir uns doch, bitte. Und gute Besserung an deine Frau Ron." Draco machte eine einladenden Handbewegung und alle Gäste verteilten sich am Tisch und setzten sich, ehe Hermine mit Lucius auf ihrem Arm an den Tisch kam. „Kaum zu glauben mein Süßer, heute feiern wir deinen ersten Geburtstag." Hermines Stimme war tränenerstickt als Draco hinter sie trat und ihr eine Hand in den Rücken legte und erst ihr und dann stolz seinem Sohn einen Kuss auf die Stirn gab.
„Nun dann, das wollen wir feiern." Alle hoben ihre Gläser und stießen lachend an. Hermine und Draco, blickten sich derweil so verliebt an, wie noch am ersten Tag.
Sie alle hatten Recht behalten, mit der Zeit kehrte Normalität ein und sie waren wieder zu besten Freunden geworden. Und auch Draco und Hermine konnten sich fortan nicht mehr trennen, bis sie schließlich zusammen in eine eigene Wohnung zogen und etwa ein Jahr später Hermine herausfand das sie beide Eltern werden würden.
Lucius hatte ihr Glück damals perfekt gemacht.
Und Hermine wusste, jetzt wo Lucius großer Bruder werden würde, wäre ihre Familie vollkommen. Sie würde Draco heute Abend die große Neuigkeit verkünden.
Was sie nicht wusste, war das Draco sie heute beten würde seine Frau zu werden...

Jahr sieben in HogwartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt