... Aber zum Glück habe ich vor ein paar Wochen doch noch einen besseren weg gefunden, anstatt mit diesem Risikoreichem Ich-tapse-mit-den-Zehenspitzen-ganz-leise-voran-damit-mich-Appa-nicht-bemerkt Gedöns.
Ungefähr 2 meter neben meinem Zimmer war ein Baum. Leicht kletterbar, mit vielen Ästen.Ich ließ immer das Zimmerfenster offen, damit ich hindurchklettern kann.Die einzige Sache am harken ist: Der Sprung. Weil erstens ist das ein Zwei meter Sprung von einem BAUM, zweitens sieht man nichts in der Dunkelheit und drittens ist das zweite Stockwerk schon hoch und wenn ich runterfallen würde, könnte ich mir alle Knochen brechen und ruhig da verbluten.
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Nun hing ich hier. Auf dem Ast. Da es immer noch regnete, war alles total rutschig und glitchig. Das nasse Moos machte es auch hunderte male einfacher. "Igitt-" fluchte ich leise vor mich hin. Ich schwang mich in richtung Fenster aber mit dem zu heftigen Schwung, mit dem ich auch nicht gerechnet hatte, rutschte ich ab.
Ich sah alles wie in Zeitlupe. Meine Hände die vom Ast glitten, mein erschrockener Aufschrei. Und die Fassung die mich packte. Mit einem ruck fing ich mich wieder auf. Zum glück war mein Reflex in letzter Sekunde wieder da gewesen. Sonst wäre ich da unten... mit einem nicht allzu schönen Anblick.
Ich atmete nochmal tief durch und schloss kurz die Augen. Dann öffnete ich sie wieder mit dem wissen, das ich es doch noch schaffen werde. Ich spannte meine Muskeln an und warf mich in das Fenster rein. Aigoo... so hatte ich das nicht geplant.
Dieses laute gepolter musste das ganze Haus gehört haben! Schnell warf ich alle meine Sachen unter das Bett und schob eine Schuh Box davor. So wird Appa niemals verdacht schöpfen. Dann schloss ich das Fenster und zog mich um. Meine Jogginghose ließ ich an, schadete ja nicht.
Und so schlüpfte ich nur halb zufrieden in das warme Bett. Halb zufrieden weil ich nur noch zwei Stunden Schlaf hatte. Aber größtenteils zufrieden weil ich ein kleines Kunstwerk erschaffen hatte. Und mit diesem Gedanken schlief ich ein.
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Ein Krähen weckte mich. Können diese Vögel nicht einmal ruhe geben? Ich blinzelte und verfluchte mich dafür, nicht die Fensterläden zugemacht zu haben.
Kurz darauf klingelte dann auch der Wecker. Schlecht gelaunt stieg ich aus dem Bett und betrachtete mein kleines Zimmer. Ein Schreibtisch, ein Kleiderschrank wo nur fast alles reinpasst, Mein Bett mit dem Schwarzen Bezug, alles in dunkel gehalten und ein Poster mit BigBang drauf. Ich bin zwar nicht ein Riesenfan von denen aber ich finde ihre Musik ganz cool.
Und ich finde IU toll aber all das musste ja niemand wissen.
Ich setzte mich in Bewegung und zog meine braune Schuluniform an. Alle anderen Schulen hatten solche Königsblauen oder schwarze Uniformen und natürlich musste nur meine so eine Hässliche Farbe haben. Über meiner Bluse und dem Rock, trug ich einfach einen Schwarzen Overzised Hoodie. Dann schlüpfte ich in Meine Schwarzen Bikerboots. Ich nahm meinen Schulrucksack und schlich nach draußen- "Annyeong Eunha!" What the fuck war das? Was ist denn jetzt los? Müsste Appa nicht noch schlafen?
"Ähm...Hi...Appa." sagte ich vorsichtig. Leise. Hier war doch was faul. Er saß am Küchentisch, schlürfte Kaffee und trug Arbeitsklamotten. Arbeitsklamotten. Hier stimmte was nicht. "Schon so früh wach?" lächelte ich gespielt schüchtern. Seine Miene verfinsterte sich. "Werde ja nicht Frech! Ich sorge hier dafür das wir zu Geld kommen und du undankbares Gör reißt nur dumme Sprüche!" Innerlich war ich sogar beruhigt das er immer noch der Alte war."Mianhae Appa" sagte ich, innerlich Augenverdrehend. Entschuldigen war nie mein Fall gewesen. Vor allem nicht für so unnötige Dinge! Aber am besten mitspielen, so wehrte man sich am besten...
"Appa darf ich fragen warum du Arbeitsklamotten an hast?" Ich hoffe das war eine richtig formulierte Frage, denn ich hatte keine Lust auf so ein Gezeter wie gerade eben. Zum Glück antwortete er mir ohne zu motzen: "Eunha, stell dir vor, ich habe einen Job in einer Buchhalter Stelle ergattert! Nur auf Probe aber immerhin!" Hm.
Aber wie ich das kenne: Appa machte sich Hoffnungen doch noch einen Job gefunden zu haben, Probiert das einen tag, und entweder wird er da angestellt für ein paar tage, wird aber sofort Raus geworfen wegen seinen dauerhaften Wutausbrüchen, oder er wird nicht eingestellt wegen irgendeinem Grund.
Das übliche. Auch wenn er heute Abend wieder betrunken in irgendeiner Bar oder auf der Couch hängt.
Aber trotzdem tue ich so als würde ich mich für ihn Freuen. "Oh Appa! Wie Wundervoll!" sagte ich überschwänglich ,"Ich wünsche dir viel Glück aber ich muss jetzt zur Schule!" Schnell rannte ich raus. Ich hasste den Morgen! Alles ist so fröhlich und zwitschert... Wie in einem Disney film. Und zu allem Überfluss, hatte ich auch mein frühstück vergessen. Grimmig kramte ich meine Kopfhörer und mein Smartphone raus und schaltete die Musik an.
Mich durchflutete ein wohliger Schauer als die Musik in meinem Ohr ertönte. Das blendete alles aus. Meine Sorgen. Meine Probleme. Alles eben. Viel zu schnell kam ich an. Die Schule war ein hässliches Gebäude: Nur ein Block im Grunde. Ein riesiger, fetter Block. Hier gingen nicht Unbedingt die Reichesten Kids zur Schule...
Ich ging unauffällig die Gänge entlang. Das Tuscheln über mich haben die ganzen Schüler schon längst aufgegeben. Nun stand ich vor der Tür die in mein Klassenzimmer führte. Ich öffnete sie und das durcheinander reden meiner Klassenkameraden stoppte abrupt.
Ich warf ihnen nur einen Vernichtenden Blick zu.
Ein paar Mädchen quiekten und warfen sich an ihren Crush. Als ob ich ihnen Angst einjagen würde. Fast musste ich deswegen Grinsen. Ich setzte mich auf den Platz in der Hintersten reihe und hörte einfach weiter Musik. Ich stöhnte innerlich auf als unser Englisch Lehrer hereinkam. Der Typ denkt er könnte hundert Prozent Englisch sprechen, ist aber am ende voll der Loser. Und er sieht aus wie ein...Wiesel. Ein dicker, fetter Wiesel. "Änd Nao We begin with Inglisch." kündigte er an. Ich habe jetzt schon keinen Bock mehr.
Nach unendlichen Stunden wo ich mich doch lieber umgebracht hätte als das zu ertragen, obendrein noch mir leerem magen, kündigte die Schulklingel das ende an. Endlich. Fertig. Ich hätte keine Minute mehr ausgehalten. Hätte ich nur Geld hier, dann würde ich sofort rüber zum Starbucks gehen und mir einen frappuccino kaufen. Mit einem verträumten Blick schaute ich in die richtung zu dem genannten Geschäft. Ein Traum, der nie in Erfüllung gehen wird. Jetzt ab nach hause und...was machen? Songs schreiben? Rumlaufen? Appas Besoffenheit ertragen?
Letztendlich entschied ich mich zu meinem Lieblingsplatz zu gehen und Songs zu schreiben. Dazu musste ich in den Wald. Dort war eine wunderschöne Lichtung die fast noch niemand entdeckt hatte. Ich habe sie gefunden, als ich von Appa weggelaufen bin. An diesem Baum hing eine Schaukel. Das war das besondere an diesem Magischen Ort...
Nach ein paar Minuten laufen bin ich auch schon angekommen.
Ich setzte mich hin, schloss die Augen und lauschte den verschiedenen Geräuschen. In der Ferne hörte man die Großstadt aber nur vereinzelnd ein Hupen von Autos hier und da.
Dann holte ich mein Songheft raus und schrieb meine Ideen nieder.
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1143 Wörter
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Broken-hearted │𝗆.yց│✓
FanficKim Eunha Alecto. Ein mental starkes, von der Vergangenheit geschmücktes Mädchen, welches einfach nur überleben will. Das Große Glück? Existiert für sie nicht. Freunde? Sie wurde längst verlassen. Liebe? Scheinbar nicht vorhanden. Alles wird so komm...