Es war schon dunkel und ich ließ meine Anspannung von dem ganzen Tag ab, Typisch Nachteule. Nach ein paar Minuten kam ich auch endlich an. Diesmal ging ich aber nicht über die Treppen zum zweiten stock. Ich blieb diesmal lieber unten, da ich frische Luft brauchte. Normalerweise klettere ich nämlich durch den kaputten Zaun und dann hoch in die riesige Halle, wo mal ein Lager war oder so was.Ich machte mich an die Arbeit. Es sollte nur als Entspannung dienen und es soll kein Kunstwerk werden. Also... einfach nur... Farbspritzer? Irgendwas? Ich war so in meinen Gedanken versunken, das ich nicht mal merkte wie die ganze Dose leer wurde und die ganze Farbe die wand runterlief. Am ende blieb nur ein riesiger, hässlicher klecks übrig. Echt jetzt? Ich runzelte ärgerlich die Stirn. Während ich überlegte, was ich damit tun sollte, ertönte eine raue,tiefe Stimme hinter mir:
"Du bist wohl noch Anfänger auf diesem Gebiet, oder?"
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Ich drehte mich genervt und auch gleichzeitig überrascht um. Vor mir stand ein Junge, der ungefähr in meinem alter sein musste. Oder älter. Er stand ein paar meter entfernt mit einem fetten grinsen im Gesicht.
Ich zog eine Augenbraue nach oben. Kurz musste ich schmunzeln aber nur unmerklich. Wer war dieser Typ? "Mach es doch besser, modeun geos-eul algo." sagte ich angriffslustig. Dann drehte ich mich 'dezent genervt' um und verdrehte die Augen. Ein kurzer blick auf die Uhr verriet mir das ich nur noch eine halbe stunde hatte.
Wie die zeit vergeht.Ich vergaß das der Teenager immer noch da stand. Ich spürte aber immer noch seine Präsenz. "Was willst du noch hier?" fragte ich knapp. "Ich schau dir zu" antwortete er nur. Ich runzelte die Stirn und sah ihn schief an. Am genaueren betrachten sah ich, das er eigentlich ziemlich gut aussah. Seine dunkelbraunen Augen bohrten sich in meine dunkelblauen und kurz hatte ich den eindruck, er würde direkt in meine Seele schauen. Diese Augen....
Irritiert blinzelte ich, riss mich von seinem Blick los und packte wortlos meine Sachen zusammen. Creepy. Ich wandte mich zum gehen ab, doch er hielt mich auf: "Wie heißt du?"
"Was geht dich das an?"fragte ich tonlos."Nichts. Ich dachte, ich würde dich irgendwoher kennen." er sah nachdenklich in die ferne. "Wie auch immer. Bye" Und damit drehte ich mich um und ging.
Die restliche Nacht und der morgen waren Routine. Das einzig störende an der Sache war, das ich die ganze zeit an diesen Jungen denken musste. Wer war er? Warum kam er mir so bekannt vor? Aish, das machte mich wahnsinnig. Am besten vergesse ich ihn.
Nach der schule packte ich langsam meine Sachen ein. kurz danach ging ich an meinem Spind vorbei und als ich ihn öffnete knallte er sofort wieder zu.
"Soso. Die kleine Prinzessin."hörte ich eine Bitchige stimme sagen."Was willst du Marva." ich sah sie nicht an. "Schau mich gefälligst an wenn ich rede!" fauchte sie. Uninteressiert blickte ich hoch und sah das brünette Mädchen auf mich herabschauen. Eigentlich ist sie kleiner als ich aber wegen ihrer pinken High heels ist sie (leider) größer.
"Toll. Und ich habe dich gefragt was du willst" sagte ich ruhig. Gespielt empört schnappte sie nach Luft und drehte sich ungläubig zu ihren Freundinnen um, die sich um sie scharten. "Ha! Frech wird sie auch noch! Und das , nachdem DIE SACHE passiert ist...!" rief sie boshaft aus.
Muss sie das jetzt tun? Nur für ihr Ego? Schnell machte ich einen großen bogen um ihre Clique. Nur weg hier. Ich hatte echt keinen bock auf diese Tussis mit ihren pinken billig Handtaschen. Alles ist doch sowieso nur Fake.
Als ich durch das Schultor ging, hallte hinter mir noch ein entrüstetes "Yah!" durch die Luft.
Pech.
Auf dem weg zu meinem Lieblingsplatz begann es zu regnen. Mein erster Reflex war es, mir die Kapuze über den Kopf zu ziehen. Doch als ich die Tropfen auf meiner haut spürte, blieb ich stehen, schloss meine Augen und streckte meinen Kopf gen Himmel.
Meine Anspannung des Tages fiel erneut ab. Und endlich, endlich konnte ich weinen.
Endlich...
Ich kann nicht mehr.
Ich WILL nicht mehr.
Ich belüge mich selbst. Ich belüge mich, das es mir gut gehen würde. Das es mir nichts ausmachen würde.
Das ich stark sein würde.
Aber ich bin es nicht.
" Ulmyeon andoebnida. Eommaleul wihae igeos-eulhasibsio." sagte ich zu mir selbst.
Genau. Tue das für Eomma. Weine nicht. Du hast dir das nicht verdient.
Also raffte ich mich auf.
So wie ich es jeden tag tuen muss.
Wieder und wieder.
Ich drehte mich um.
Und ging zurück in die Hölle
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781 Wörter
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Broken-hearted │𝗆.yց│✓
Fiksi PenggemarKim Eunha Alecto. Ein mental starkes, von der Vergangenheit geschmücktes Mädchen, welches einfach nur überleben will. Das Große Glück? Existiert für sie nicht. Freunde? Sie wurde längst verlassen. Liebe? Scheinbar nicht vorhanden. Alles wird so komm...