𝐉𝐆 ☕ ❝wieso nicht früher?❞

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Für hotgoretzka
Ich hoffe, du bist jetzt glücklich,
dass ich dieses Buch
hochgeladen habe. 🙄

Leonie

Vermutlich war ich die Einzige hier, die keine Lust darauf hatte, hier zu sein.
Ich bereute es bereits, nachgegeben zu haben, doch gleichzeitig wusste ich auch, dass Sarah ziemlich stur sein konnte. Also begleitete ich sie auf das Spiel ihres Freundes. Doch irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ihre Einsamkeit auf der Tribüne, nicht der einzige Grund war, weshalb ich hier war.

„Du bist echt peinlich, weißt du das?", fragte ich sie, als sie nervös neben mir herumhüpfte. Die Brünette schaute mich verständnislos an.
„Warte nur ab, bis du einen Freund hast, der auch auf dem heiligen Rasen von Wembley spielt!" Mit diesen Worten drehte sie sich wieder von mir weg, um auf den heiligen Rasen zu schauen, auf welchen sich gerade die Mannschaften aufreihten, um die Nationalhymnen zu singen.

Das ganze Stadion erhob sich, weshalb ich es auch tat.
„Ich werde keinen Fußballspieler daten", fauchte ich, doch Sarah hörte das nicht mehr, denn just in diesem Moment ertönte die Musik der gegnerischen Nationalhymne.
Schon oft hatten Sarah und Ben versucht mich mit irgendwelchen Teamkollegen von Ben zu verkuppeln, doch das ging bisher immer nach hinten los.

Nachdem auch die englische Nationalhymne abgespielt und gesungen wurde, und der Schiedsrichter das Spiel angepfiffen hatte, konnte ich mich wieder setzen, während Sarah weiter stehen blieb, um das Spielfeld besser sehen zu können.

„Kannst du dich bitte hinsetzen, du machst mich nervös." Flehend schaute ich zu der Brünetten, die jedes Mal, wenn Ben auch nur in der Nähe des Balls war, begann auszuflippen. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er heute spielte, denn sie heulte mir schon seit Tagen das Ohr damit voll, dass sie Southgate nicht leiden konnte.
„Nein, kann ich nicht", antwortete sie bloß und deutete auf das Spielfeld.

Eher lustlos verfolgte ich das Spiel und war froh, als die neunzig Minuten endlich vorbei waren. Doch natürlich ließ Sarah mich nicht nach Hause gehen, stattdessen schliff sie mich mit sich, zum Spielfeldrand, wo sie ungeduldig auf ihren verschwitzten Freund wartete. Ich fand es fragwürdig, wie sie ihm, nachdem er neunzig Minuten gerannt war, in die Arme fallen konnte.

Während die Beiden sich unterhielten, fühlte ich mich wie das fünfte Rad am Wagen. Vor lauter Kitsch konnte ich mich nur retten, indem ich mich von ihnen wegdrehte und den anderen Spielern dabei zuschaute, wie sie wild miteinander kommunizierten.

Doch plötzlich kreuzte sich mein Blick mit einem der Englandspieler. Besagter Spieler fing an zu grinsen und als er entdeckte, dass ich zu Sarah gehörte, entschied er sich kurzerhand dazu, zu uns zu stoßen.

„Könnt ihr nicht warten, bis ihr auf eurem Zimmer seid?", kommentierte der Spieler, auf dessen Trikot der Name Grealish stand, die Umarmung der Turteltauben.
Ich musste lachen, weswegen sich seine Aufmerksamkeit auf mich richtete.
„Ben, wieso hast du mich noch nicht dieser schönen Lady vorgestellt?" Er schaute mir tief in Augen, weswegen mir das Blut in die Wangen schoss.
Ja Ben, wieso hast du uns noch nicht vorgestellt?

„Weil du doof bist, Jack", antwortete Sarah und kniff ihre Augen zusammen, als sie die Anwesenheit Jacks bemerkte.
Diesmal war Jack derjenige, der lachte und bei seinem tiefen Lachen bekam ich Gänsehaut.
„Deine Kleine ist ganz schön frech, Ben", antwortete er gelangweilt auf die Aussage meiner besten Freundin, ehe er sich wieder mir zuwendete. „Und du bist die beste Freundin dieses frechen Zwerges?"

Ich hörte Sarah genervt aufstöhnen, während Ben irgendwas murmelte.
„Korrekt", antwortete ich ihm selbstbewusst und versuchte mir nichts anmerken zu lassen, dass seine Stimme mich bereits schwach werden ließ. „Und du bist der doofe Jack?"

Jack grinste verschmitzt, doch bevor er etwas erwidern konnte, grätschte Ben dazwischen.
„Wollt ihr später weiter flirten? Ich hab nämlich Hunger." Ben schaute zwischen uns hin und her, machte damit deutlich, dass er in die Kabine wollte, um anschließend in einem Restaurant etwas zu essen.

Eigentlich wollte ich nach Hause, doch nachdem Jack klargemacht hatte, dass er ebenfalls etwas essen wollte, entschied ich mich dazu, mitzugehen.

So verschwanden die Jungs in die Kabine, um sich zu duschen und etwas Frisches anzuziehen. Sarah und ich gingen währenddessen aus dem Stadion. Wir hatten uns dazu entschieden, uns im Restaurant zu treffen.

„Ihr hättet versuchen sollen, mich mit Jack zu verkuppeln", platzte es aus mir raus, als wir auf dem Weg zum Auto waren. Doch anstatt meine Aussage ernst zu nehmen, fing Sarah nur an zu lachen.
„Der verkuppelt sich von alleine."

Die Fahrt zum Restaurant verlief eher ruhig, denn während Sarah an ihrem Handy spielte, konzentrierte ich mich so gut wie möglich auf die Straße, denn meine Gedanken drehten sich immer wieder um Jack.
Im Restaurant angekommen, mussten wir noch einige Minuten warten, bis Ben und Jack eintrafen.

Da Ben sich neben seine Freundin setzte, blieb Jack nichts anderes übrig, als sich neben mich zu setzen. Eigentlich wäre es mir lieber, er würde gegenüber von mir sitzen, denn so würde ich ihn besser beobachten können. Doch da er neben mir saß, blieb mir nichts anderes übrig als den Duft seines Parfüms einzusaugen und gelegentlich zu ihm rüber zu schielen.

Wir unterhielten uns alle ganz gemütlich, während Jack und mein Blick sich immer öfters kreuzten. Jedes Mal breitete sich eine angenehme Wärme in mir aus.

Umso später es wurde, desto ruhiger wurde Sarah. Vermutlich war sie von dem ganzen hüpfen und schreien ziemlich erschöpft.
„Ich bring dich nach Hause", sagte Ben, als er bemerkte, dass die Brünette ihre Augen kaum noch offen halten konnte.
Erst weigerte sie sich dagegen, doch irgendwann gab sie nach und ließ sich widerwillig von ihrem Freund zu einem Taxi bringen, in welches die Beiden dann einstiegen. Ben hatte Jack gesagt, dass er ihm das Geld für das Essen später wiedergeben würde, doch er hatte bloß abgewinkt. Immerhin hatten die Beiden genug Geld.

Nun saß ich mit Jack alleine im Restaurant. Er hatte mir angeboten, dass er mir etwas zu trinken auszugeben, doch nachdem ich ihm gesagt hatte, dass ich mit dem Auto da sei, verstand er dies.

„Wir können auch zu mir fahren und dort etwas trinken", bot ich an, nachdem er ebenfalls auf sein alkoholisches Getränk verzichtet hatte, mit welchem er eigentlich den Sieg seiner Nationalmannschaft feiern wollte.

„Das klingt gut." Auf seinen Lippen bildete sich ein Lächeln, weswegen ich unwillkürlich auf diese starren mussten.
Natürlich bemerkte Jack dies, weshalb er
mir näher kam. Doch ich stoppte ihn.
„Lass uns lieber erst bezahlen", sagte ich und grinste.

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