Die Scheidung (Pov Draco)

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Nach dem ereignisreichen Abend mit Mia und unserer Tochter, liege ich noch im Bett. Heute ist die offizielle Scheidung von Astoria. Ich war ein wenig angespannt und wusste gar nicht, wie das ablaufen wird. Ich weiß, dass die Familie Greengrass zu uns kommen soll, aber mehr ist mir leider auch nicht bekannt. Ich kämpfte mich aus meinem Bett und ging ins Bad. Dort angekommen stand ich vor meinem Spiegel und schaute mich an. Ich war in die Jahre gekommen, ich sah erschöpft und fertig aus. Ich hatte es satt so auszusehen. Schnell zog ich mich aus und stieg in die Dusche. Während des Duschens musste ich an Mia denken und was wohl passiert wäre, wenn ich von der Schwangerschaft erfahren hätte. Auch der Gedanke an meine Tochter ließ mich nicht los. Wie hätte sie sich wohl mit Scorpius vertragen? Hätten sie sich mögen können. Bei meinen Gedanken merkte ich gar nicht, wie schnell die Zeit verging. Die Stimme meiner Mutter holte mich in die Realität zurück. Ich stieg aus der Dusche und trocknete mich ab. Ich entschied mich dazu einen schwarzen Anzug zu tragen. Meine Haare ließ ich so, wie sie waren. Langsam stieg ich die Treppen unseres Hauses hinunter und sah meine Eltern. Beide standen mit einem Lächeln in unserem Salon. <War wohl gestern eine lange Nacht, nicht wahr mein Sohn?> grinste mich nun mein Vater an. <Wirklich sehr witzig Vater, ich erzähle euch später von allem. Jetzt steht erst einmal die Scheidung im Vordergrund> ich hatte beschlossen meinen Eltern von Alya zu erzählen. Das war ich vor allem Mia schuldig. Es klingelte bereits an der Tür und meine Mutter nickte mir und meinem Vater zu. Sie schritt zur Tür und öffnete diese. Sie begrüßte die Familie Greengrass und bat sie einzutreten. <Mr und Mrs. Greengrass, Astoria. Schön, euch heute zu sehen> Mr. Greengrass nickte mir zu. Gemeinsam setzten wir uns alle an den Tisch. <Alistair, bleibt es bei allen Vereinbarungen?> richtete nun mein Vater das Wort in die Runde. <Ja Lucius, wir stimmen der Scheidung von Astoria und Draco zu> in mir keimte die Freude auf. Ich konnte nicht in Worte fassen, wie glücklich ich gerade war. Mein Vater nickte und legte die Pergamentrolle auf den Tisch. <Hier ist die schriftliche Bestätigung der Scheidung. Hinzu kommt dann noch das Sorgerecht für Scorpius, darauf wollte Astoria verzichten?> <Ja Lucius, das ist richtig> richtete sich meine noch Ehefrau an meinen Vater. <Willst du denn deinen Sohn gar nicht mehr sehen?> fragte nun meine Mutter. <Nein, ich denke er ist glücklich, wenn er bei Draco ist. Die Ehe und die Schwangerschaft war von mir nicht gewollt, aber es wurde nun mal so gefordert. Ich erhebe deswegen auch keine Ansprüche> antwortet Astoria auf die Frage. Ich nickte ihr zu. Alistair und Astoria unterschrieben das Pergament, ehe mein Vater und ich es ebenso taten. Offiziell war ich ein geschiedener Mann und hätte nicht glücklicher sein können. <Draco, ich wollte mich bei dir entschuldigen> riss mich die Stimme von Astoria aus den Gedanken. <Die ganzen Jahre hast du versucht diese Ehe aufrechtzuerhalten. Du hast alles dafür gegeben und ich konnte nicht mal ansatzweise dasselbe tun. Als dann auch noch Johnson....ich meine Mia wieder in dein Leben kam, habe ich realisiert, was diese Ehe dir eigentlich angetan haben muss. Ich wollte sie erniedrigen und schlecht machen, nur um von mir selber abzulenken. Es tut mir auch leid, dass ich ihr gestern zu nahe getreten bin, aber da werde ich ihr noch eine Eule zu kommen lassen. Ich hoffe einfach nur, dass du jetzt glücklich werden kannst....ich habe auch all die Jahre einen Mann gehabt, mit dem ich mich getroffen habe....und wir sind jetzt auch zusammen.....Er hat mir ins Gewissen geredet, dass mein Verhalten einfach nur schlecht war. Deswegen möchte ich auch nicht, dass Scorpius Kontakt zu mir hat...ich denke, er kann sich sehr leicht an Mia binden> Vor Schock konnte ich gar nichts erwidern, sondern nickte nur und lächelte gequält. Die Familie Greengrass verabschiedete sich und verschwand. Zurück blieben meine Mutter, mein Vater und ich. <Nun, da wir diese Sache beendet haben...kommen wir zu dem gestrigen Abend, wieso bist du so spät nach Hause gekommen?> richtete nun mein Vater das Wort an mich. Nervös stand ich auf und lief durch unseren Salon. <Zum einen saßen wir noch eine Weile mit den anderen Eltern zusammen...wir redeten und lachten sehr viel. Danach saß ich nur noch mit Blaise und Mia in der großen Halle...fast genau wie in der Vergangenheit. Ich hatte Mia's Kette, die habe ich ihr gegeben. Ich wollte wissen, was das A auf der Kette zu bedeuten hat. Sie sagte, dass sie es mir zeigen muss. Zusammen apparierten wir zu einem Friedhof....ich dachte erst, dass es ein Familienmitglied sein musste...also Großmutter oder Großvater....wir standen dann vor einem Grab....Mutter, Vater ihr könnt euch nicht vorstellen, was auf diesem Grabstein stand...ich habe es am Anfang nicht gelesen....realisieren tue ich es immer noch nicht...Auf dem Grabstein stand Alya Narzissa Cecilia Malfoy> ich schluckte und verdrückte mir die aufkommenden Tränen. Meine Eltern blickten mich geschockt an. <Draco...heißt das...?> <Ja, sie war schwanger Mutter....von mir....> meine Mutter unterdrückte die Tränen. Mein Vater kam auf mich zu und legte seine Hand auf meine Schulter. <Willst du dich nicht lieber setzen? Dann kannst du alles in Ruhe erzählen> ich nickte und wir setzten uns. <Es geschah in der Nacht vor dem Abschlussball...ich habe mit ihr geschlafen und da ist es dann passiert...sie hat es aber auch nicht gewusst, bis zum Tag meiner Hochzeit....sie hatte es erfahren und wollte deswegen auch das Gespräch zu mir suchen.. Sie wollte die Hochzeit verhindern, doch dann.....Alistair hat sie gefoltert.....Mia ist anschließend mit Blaise nach Hause appariert....er brachte sie ins Bett....dort lag sie dann und merkte, dass etwas nicht stimmte....sie erblickte Blut.....ab da wusste sie, sie hatte Alya verloren.....> ich machte eine lange Pause. Ich konnte meine Tränen nicht zurückhalten. Ich weinte das erste Mal vor meinen Eltern, doch es war mir egal. Meine Mutter stand schnell auf und kam zu mir. Sie zog mich vom Stuhl und nahm mich in ihren Arm. <Mutter, ich habe es nicht geschafft....ich konnte Mia nicht beschützen und Alya konnte ich ebenso wenig beschützen....was bin ich nur für ein Mensch....Ich habe eine Teilschuld am Tod meiner Tochter...ich habe sie beide alleine gelassen....ich habe zugelassen, dass Alistair Mia foltert, obwohl ich ganz genau wusste, was ihr in der Vergangenheit passiert ist...meinen ersten Fehler machte ich, als ich in der Schlacht um Hogwarts abgehauen bin....der zweite Fehler war, dass ich sie immer und immer wieder von mir weggestoßen habe.....und der dritte Fehler war, dass ich sie nach unserer gemeinsamen Nacht alleine gelassen habe....ich hätte nicht gehen dürfen...ich hätte mit ihr reden müssen....ich hätte mit euch reden müssen....ich hätte zu ihr und meiner Liebe stehen müssen....doch ich habe sie wieder enttäuscht und im Stich gelassen> ich weinte nur noch mehr in den Armen meiner Mutter. Behutsam strich sie mir über den Rücken, um mich zu beruhigen. <Draco, bitte....es ist nicht alles deine Schuld...hätten wir....hätte ich dein Interesse an Mia erkannt, wäre das mit der Verlobung und der Hochzeit doch niemals passiert.....Draco, es tut mir so unglaublich leid, dass wir dich so oft ins Unglück gestürzt haben..> ich konnte auf das Gesagte meiner Mutter nichts antworten, da ich zu beschäftigt war mich vom weinen zu erholen. Auf einmal geschah etwas unglaubliches. Mein Vater kam auf mich und meine Mutter zu, legte seine Hand auf meine Schulter und zog mich an sich. Meine komplette Selbstbeherrschung riss und ich drückte mich so fest an meinen Vater. Dieser erwiderte die feste Umarmung. <Auch mir tut es leid mein Sohn, ich hätte mehr nach deinen Wünschen und deinem Wohlbefinden fragen sollen....ich wurde so erzogen und dachte, dass es das Beste sei dich genauso zu erziehen...doch ich lag falsch....Keith hat mir all die Jahre so oft ins Gewissen geredet, dass ich dich doch mit Güte und Liebe aufziehen soll, doch innerlich sträubte ich mich dagegen....ich wollte nicht, dass du ein Schwächling wirst. Ich wollte auch, dass du Potter und seinen kleinen Freunden das Leben zur Hölle machst....dabei habe ich aber nie daran gedacht, ob du das auch möchtest...und das mit Mia....es tut mir furchtbar leid, dass sie euer Kind verloren hat....ich kann mir nicht im geringsten vorstellen, wie es für sie gewesen sein muss.....vor allem in jungen Jahren ein Kind zu verlieren....Verzeih mir mein Sohn> ich konnte nicht glauben, was mein Vater da gerade zu mir gesagt hat. All die Jahre war ich eine Marionette, die nur funktionieren musste. Heute war ich zum ersten Mal frei, frei von den ganzen Verpflichtungen und Forderung. Es fühlte sich unglaublich gut an. <Ich habe dir schon längst verziehen Vater....ich danke dir....ich danke euch......dass ihr zugelassen habt, dass ich mich von Astoria scheiden lasse....ihr könnt euch nicht vorstellen, was für eine Last jetzt von meinen Schultern gefallen ist...ich hätte diese Ehe nicht weiter durch stehen können und da Mia jetzt wieder in meinem Leben ist....sollte ich endlich zu meinen Gefühlen zu ihr stehen....ich kann nicht weiter so tun, als würde ich nur Freundschaft für sie empfinden....das ist nämlich nicht so...Vater, ich liebe sie...ich liebe sie über alles....schon damals in Hogwarts....und auch heute...ich liebe die Tochter deines besten Freundes....> mein Vater nickte, während meine Mutter sich die Tränen wegwischte. <Es ist in Ordnung mein Sohn, du kannst lieben, wen immer du willst. Nur denk daran, dass es nicht so einfach werden wird...du kannst nicht zu ihr hin gehen und sagen, dass du sie liebst und sie für den Rest deines Lebens an deiner Seite haben möchtest....sie wird es dir nicht einfach machen, da du sie ja nicht nur einmal verletzt hast. Ich könnte aber mit Keith und Cecilia reden, vielleicht können die etwas machen> <Nein Vater, selbst, wenn ich ihr mein Herz ausschütten muss und sie es trotzdem nicht erwidern möchte oder kann....werde ich alles dafür tun, dass sie trotzdem weiterhin ein Teil meines Lebens bleibt. Es sind jetzt Weihnachtsferien, Scorpius kommt nach Hause...Mia und ich haben beschlossen ihm von Alya zu erzählen....das wird uns irgendwo schon zusammen schweißen und naja den Rest...muss die Zeit einfach zeigen....ich kann und werde sie nicht aufgeben...nie wieder...ich brauche sie in meinem Leben und auch Scorpius braucht sie. Ich habe ihn noch nie so gesehen und gerade bei fremden Leuten ist er sonst immer sehr vorsichtig....aber Mia hat er direkt ins Herz geschlossen....vielleicht hat auch Alya dafür gesorgt, ich weiß es nicht. Ich bin auf jeden Fall froh> meine Eltern lächelten. <Wieso überhaupt der Name Alya?> <Weil Johnson unverbesserlich ist Mutter. Sie kennt unsere Traditionen...der Name Alya liegt im Sternbild der Schlange....wir sind beide in Slytherin, wir beide sind Schlangen...deswegen der Name...und warum sie noch deinen Namen und den von ihrer Mutter gewählt hat...das kannst du dir denken> entgegnete ich nun lachend meiner Mutter. Sie stimmte ebenfalls in das Lachen mit ein. <Sollen wir Scorpius heute vom Bahnhof abholen?> fragte nun mein Vater an mich gewandt. Ich nickte ihm zu. <Natürlich könnt ihr ihn abholen. Ich glaube er würde sich sehr freuen> meine Mutter strahlte und machte sich direkt auf den Weg sich umzuziehen. Mein Vater schaute ihr nur kopfschüttelnd hinter her. <Draco, ich bin sehr stolz auf dich. Ich hätte mir keinen besseren Sohn vorstellen können. Bitte tu deinem Vater nur einen Gefallen und mach aus Johnson endlich eine Malfoy. In dieser Familie gab es all die Jahre keine Freude, keine Liebe...ich denke Mia könnte so vieles verändern> mir stand der Mund offen. Mein Vater war stolz auf mich und ich sollte aus Mia eine Malfoy machen. Ich konnte es nicht fassen. Stumm nickte ich ihm zu. <Nun gut, dann werde ich mich auch mal anziehen und unseren Enkel abholen gehen. Wir sehen uns dann später> mit diesen Worten verschwand mein Vater. Zurück blieb ich. Komplett fassungslos, aber irgendwie glücklich. Ja es stimmte, ich war mehr als glücklich. Ich freute mich auch auf die Ferien zusammen mit Scorp....und vielleicht würde ja Mia auch öfter vorbeischauen. Schmunzelnd ging in mein Zimmer, um ein wenig zu arbeiten.

Fear of the dark - Draco Malfoy Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt