Nach der Einladung von Mr. Malfoy machte ich mich am nächsten Tag auf den Weg in die Londoner Innenstadt. Blaise war heute bei seinen Eltern zu Besuch, somit hatte ich genug Zeit die nötigen Geschenke zu besorgen. Für meine Eltern hatte ich bereits etwas. Ihnen schenkte ich eine Reise, welche über Weihnachten und Silvester geplant war. Mein Bruder bekam ein Buch. Fieberhaft überlegte ich, was ich den anderen schenken könnte. Ich ging an einem Modegeschäft vorbei. Im Schaufenster standen viele verschiedene Anzüge und Umhänge für Männer. Schnell ging ich rein. Nach langem umschauen entschied ich mich dafür, Blaise einen neuen Umhang und Lucius einen neuen Anzug zu kaufen. Mit zwei Taschen verließ ich den Laden und schlenderte weiter durch die Stadt. Jetzt fehlten nur noch Narzissa, Scorpius und Draco. Meine Schritte führten mich zu einem Schmuckgeschäft. Im Laden selber fiel mir direkt eine Brosche ins Auge. Es war eine weiße Narzisse. Ich überlegte nicht lange und nahm sie mit. Als ich gerade bezahlen wollte, erblickte ich eine Kette. Sie war nichts besonderes, hatte kein auffallendes Muster oder eine ausgefallene Form. Sie war eher schlicht, einzig und allein hatte sie einen Anker als Anhänger. Ich nahm sie in meine Hand und schaute sie mir genauer an. Nach langem Überlegen hing ich sie zurück und wollte gerade bezahlen gehen, als mich die Verkäuferin ansprach. <Sie haben sich jetzt so lange diese Kette angeschaut, wieso kaufen sie sie nicht einfach?> ich blickte zu ihr und senkte meinen Blick. <Ich würde diese Kette für einen guten Freund wollen....ich würde auch gerne etwas hinein gravieren lassen...aber ich habe Angst, dass er diese Geste falsch verstehen könnte....er ist verheiratet, nein geschieden und hat einen Sohn und na ja...der Anker bedeutet in gewisser Weise der Halt in der Tiefe....er ist genau dieser Halt für mich, aber er fühlt nicht das gleiche für mich...> die Verkäuferin lächelte und ging zur Kette. Sie nahm sie ab und kam auf mich zu. <Ich arbeite nun schon seit mehr als 20 Jahren in diesem Laden und ich habe noch nie eine Kundin gesehen, die sich so lange ein Schmuckteil angesehen hat, wie sie es gerade getan haben. Die Gravur wäre auch kein Problem, ich müsste nur wissen, was drauf soll> ich schaute die Kette an und nickte der Verkäuferin zu. <Vorne sollen zwei Buchstaben zu sehen sein...ein S und ein A....> die Verkäuferin nickte und machte sich direkt an die Arbeit. Nach einigen Minuten bezahlte ich dann die Brosche und die Kette. Ich verabschiedete mich von der netten Dame und verließ den Laden. Draußen angekommen sog ich die kalte Winterluft ein. Ich liebte diese Jahreszeit einfach so sehr, vor allem wenn es schneit. Ich hatte jetzt bereits fast alle Geschenke, bis auf eins. Das für Scorpius. Nach einer weiteren Stunde war ich mir sicher, dass ich kein Glück haben werde, weswegen ich in die Winkelgasse apparierte. Dort angekommen überlegte ich,was ich Scorpius nun schenken könnte. Von Madam Hooch wusste ich, dass er ein begnadeter Flieger war, nur leider noch keinen eigenen Besen besaß. Auch sein Interesse an Quidditch wuchs von Tag zu Tag mehr. Schnell entschied ich mich ihm einen Besen zu kaufen. Im Laden angekommen ließ ich mich beraten und kam schlussendlich mit einem Nimbus 2020 hinaus, welcher in einem dunklen Grünton gehalten war. Zufrieden apparierte ich mit allen Geschenken zu Blaise und mir in die Wohnung. Dort angekommen, schloss ich die Tür auf und stellte meine Taschen und Tüten im Flur ab. Aus meinem Zimmer holte ich dann das Geschenkpapier, eine Schere und Klebeband. Mit den Materialien setzte ich mich an den Tisch und begann sogleich die Geschenke einzupacken. Nach geschlagenen zwei Stunden war ich endlich fertig und lehnte mich in meinem Stuhl entspannt zurück. Ich schloss meine Augen und dachte an den morgigen Tag. Vollkommen in Gedanken versunken, bemerkte ich nicht, wie Blaise unsere Wohnung betrat. <Mia, ich bin wieder zu Hause> die Stimme meines besten Freundes riss mich aus meinen Gedanken. Er kam zu mir ins Wohnzimmer. <Hey Blaise, schön, dass du wieder da bist> ich lächelte ihm zu. Blaise kam auf mich zu, gab mir einen Kuss auf den Kopf und setzte sich zu mir. <Wie ich sehe, hast du die restlichen Weihnachtsgeschenke besorgt> breit grinsend schaute Zabini mich nun an. <Das stimmt, ich war ein wenig unterwegs. Wie war es bei deinen Eltern?> <Gut, gut, sie meinten wir sollen mal einen Tag vorbeischauen, wenn wir Zeit haben> ich nickte ihm zu. Ein Picken am Fenster riss uns aus unserem Gespräch. Blaise stand auf, ging zum Fenster und öffnete es. Zum Vorschein kam eine uns unbekannte Eule, welche einen Brief im Schnabel trug. Er nahm ihr den Brief ab, stellte ihr etwas zu trinken und ein paar Eulenkekse hin. <Mia.....der Brief ist von den Greengrasses....> erschrocken blickte ich zu meinem besten Freund. Blaise kam zurück an den Tisch, setzte sich und legte den Brief auf dem Tisch ab. Ich atmete kräftig ein und wieder aus. Ich griff nach dem Schriftstück und öffnete es langsam. Hervor kam ein Brief, mit dem ich niemals gerechnet hätte.
< Liebe Mia,
ich habe lange überlegt, ob und wie ich dir am besten gegen übertrete. Anfangs hatte ich auch an ein Treffen gedacht, zudem mir leider der Mut fehlt. Deswegen der Brief. Ich wollte mich für mein Verhalten der letzten Wochen und Monate entschuldigen. Es war nicht in Ordnung von mir dich so zu verletzen. Auch die Sache mit meinem Vater tut mir unglaublich leid...vor allem auch, dass du dein Baby deswegen verloren hast. Wenn ich könnte, würde ich die Zeit zurück drehen, aber das kann ich leider nicht. Über die Jahre habe ich bemerkt, dass Draco einfach nie glücklich mit mir war....anfangs war ich noch unglaublich in ihn verliebt und wollte, dass er mich genauso sieht, doch er hatte nur Augen für eine Person. Mit der Zeit lernte ich einen jungen Mann kennen, der mir das gab, was Draco mir nicht geben konnte. Du kannst dir bestimmt vorstellen, wie sehr Draco an dir gehangen hat bzw. immer noch hängt. Ich bin mir sicher, dass du von unserer Scheidung gehört hast und sei dir sicher, du bist nicht der Grund dafür. Diese Ehe war von Anfang an zum Scheitern verurteilt und Draco war sowieso nie damit einverstanden, hat es aber für seine Eltern toleriert und akzeptiert. Ich habe gestern meine ganzen Sachen aus dem Manor geholt und mich auch bei ihm entschuldigt...Seit Jahren haben seine Augen Mal wieder gestrahlt und Freude gezeigt, wahre Freude....Ich glaube, dass du ihm sein Glück und seine Lebenslust wieder gegeben hast....seitdem du wieder in seinem Leben bist, wirkt er glücklich und ich hoffe das bleibt auch so. Zudem bin ich unglaublich froh, dass du so eine starke Bindung zu Scorpius aufbauen konntest....dies habe ich leider nie geschafft...aber es ist schön zu sehen, dass er in dir eine Art Mutterrolle gefunden hat...Er ist ein kleiner Wildfang....aber das weißt du ja bestimmt bestens. Ich habe keine Ansprüche auf ihn gestellt, Draco hat das komplette Sorgerecht......Du wirst dich sicher fragen, wieso ich meinen Sohn nicht bei mir haben möchte....Mein Sohn kam all die Jahre ohne eine liebende Mutter zurecht...und wenn er wüsste, was seine Mutter getan hat, würde er sowieso vom Glauben abfallen und mich hassen....Es ist schön, dass er Blaise und dich hat...und euch endlich kennenlernen kann. Versprich mir bitte, dass du auf ihn aufpassen wirst, als wäre er dein Sohn. Versuche ihn zu lieben, als wäre es dein Kind> ich schluckte schwer, meine Augen füllten sich mit Tränen, doch ich wischte sie schnell weg und las weiter. <Versuche ihm die Liebe einer Mutter zu geben, die ich ihm nicht geben konnte. Erzähle ihm auch von seiner großen Schwester und den entsprechenden Umständen, ich denke er wird das brauchen, um alles zu verstehen. Liebe meinen Sohn, so wie ich es nie konnte. Erfülle das Leben seines Vaters mit so viel Freude und Glück, dass er jeden Tag mit einem Lächeln aufsteht und einschläft.... Draco ist ein Dummkopf. Dass er dich gehen lassen hat war sein größter Fehler, aber er hatte Angst vor der Reaktion seiner Eltern. Er hat in dir immer die starke Person gesehen, die sich sogar ohne Angst zu haben gegen Voldemort aufgelehnt hat...all das, wozu er nie in der Lage war und nie sein wird. Er bewundert dich Mia, jeden Tag seines Lebens hat er sich vorgestellt, wie es gewesen wäre, wenn er so mutig und selbstsicher gehandelt hätte...jeden Tag hat er sich dieselben Vorwürfe gemacht...ich habe es öfter gehört, wenn er mit seiner Mutter geredet hat...Mit mir hat er über solche Dinge nicht geredet. Irgendwann hat er dann mit Scorpius über dich geredet und als du dann auch noch seine Lehrerin wurdest, war es für Draco klar. Er liebt dich Mia, mehr als er je eine andere Person geliebt hat. Ich weiß, dass du ihn genauso liebst. Öffne dein Herz für ihn und gib ihm eine Chance...er wird sie brauchen...er wird dich brauchen....
Ich hoffe du kannst mir irgendwann verzeihen....
Astoria>Ich legte den Brief ab und ließ den Tränen freien Lauf. Blaise zögerte nicht lange und nahm mich in den Arm. Ich presste mich so stark an ihn und weinte. <Beruhige dich Mia, es wird alles gut> vorsichtig strich er mir über den Rücken, um mich zu beruhigen. Ich entspannte mich und hörte auf zu weinen. Ich nahm den Brief abermals in die Hand und las in mir ein zweites Mal durch. Astoria hatte mir tatsächlich ein Brief geschrieben, in dem sie sich bei mir entschuldigte und mir schrieb, dass Draco mich liebt. Ich konnte es nicht fassen dies von einer weiteren Person zu hören. Auch Blaise nahm sich nun den Brief und las ihn durch. <Mia, was wirst du tun?> <Zu aller erst werde ich Astoria antworten und mich bedanken...und mich ebenso bei ihr entschuldigen. Danach werde ich überlegen, wie ich die Sache mit Draco angehe> antwortete ich ihm. Blaise nickte mir zu. Schnell ging ich in mein Zimmer, um ein Stück Pergament und meine Feder zu holen. Ich setzte mich wieder an den Tisch und begann zu schreiben. Blaise ging währenddessen duschen und machte sich fürs Bett fertig. Als ich den Brief beendet hatte, gab ich ihn der Eule und schickte sie los. Eine Weile schaute ich ihr noch hinterher, ehe ich das Fenster schloss. Blaise kam aus dem Bad und setzte sich auf unsere Couch. Ich ließ mich neben ihm fallen und lehnte mich zurück. <Mia, morgen sind wir bei den Malfoys eingeladen.....du könntest deine Chance schon nutzen> mein Blick wanderte durch unsere Wohnung. <Ich weiß Blaise, aber wir wollen zuerst Scorpius von Alya erzählen, ehe es dann um ihn und mich gehen kann...> Blaise nickte. Ich umarmte ihn und und ging langsam in mein Zimmer. Bei meinem Bett angekommen fiel ich todmüde hinein und schlief sofort ein.
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Fear of the dark - Draco Malfoy Fanfiction
FantasyAus dem Leben einer jungen Zauberin: „Den Schmerz zu unterdrücken macht ihn nur noch schlimmer, wenn du ihn schließlich spürst" Kein Tag verging, an dem ich mich nicht fragte, ob jede meiner Entscheidung richtig gewählt war. Tag für Tag versuche ich...