Kapitel 3

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"Ja und bist du aus der Sutter-Familie über die alle sprechen?", begrüßte ich ihn, "Nett dich endlich mal kennenzulernen."

Ich beobachtete ihn, während er lässig im Türrahmen stand und seine Hände die Hosentaschen steckte. Weißes Shirt, dunkel Jeans.

"Ja, also ich würde jetzt nicht sagen, dass jeder über uns spricht.", antwortete er mir und hob eine Augenbraue.
"Zumindest diese Stadt tut es", erkärte ich ihm und machte beim Wort Stadt, mit meinen Fingern, Anführungszeichen.
"Ist ja auch nicht Weltbewegend", fügte er dann hinzu und grinste. "Was ich eigentlich wollte, wir ziehen nebenan ein und.."

Ich zog scharf die Luft ein. Natürlich, direkt nebenan.

"Alles klar?", fragte er etwas misstrauisch, worauf hin ich nur nickte.

"Also was ich sagen wollte, könntest du mir vielleicht helfen? Meine Eltern sind noch die restlichen Dinge einkaufen und meine kleine Schwester ist am durchdrehen"
"Eh..klar, warum nicht!" ich lächelte Noah an "Bin in zwei Minuten bei euch."
"Cool, danke!"

Ich lief die Treppe hoch, schnappe mir mein Handy, schrieb Johanna alles und ging anschließend rüber.

Los geht's!

"Das ist total blöd hier! Ich will wieder zurück! Ich will wieder zu meinen alten Freuden!", hörte ich eine kindliche Mädchenstimmer von meiner Haustür aus.
"Emma! Du findest hier ganz schnell neue Freude, versprochen!" Noah.
"Ich will aber keine neuen!"

"Oh! Beschwer dich gefälligst bei unseren Eltern! Ich habe gerade echt keine Nerven dazu!"

Vielleicht sollte ich jetzt mal rüber gehen. 
Als ich in der Einfahrt von den Sutters stand, erblickte ich ein kleines Mädchen, das auf den Stufen zum Haus saß, bestimmt nicht älter als sieben.

"Hey kleine. Ich bin Alex und wer bist du?", fragte ich sie, als ich dann bei ihr angekommen war.
"Emma.", schnaubte sie und drehte sich von mir weg

"Sie ist schon den ganzen Tag so!", mekerte Noah, während er mit einem leeren Karton aus dem Haus kam.

"Das stimmt doch gar nicht. Ich geh jetzt in unser blödes Haus, in mein blödes Zimmer!", schrie sie Noah entgegen und verschwand.

"Hoffentlich hat sie sich bis heute Abend eingekriegt. Normalerweise ist sie ganz okay!", erklärte Noah mir.

Ich musste schmunzeln. Sowas kannte ich nur von Johanna und ihrer großen Schwester. Ich selbst war ein Einzelkind, hatte aber sieben Cousins.

"Nimmst du mir das mal bitte ab?", Noah gab mir einen Karton mit ein paar Büchern.

"Hey! Sind das deine Büher?", fragte ich. Noah bejahte.  "Das", ich nahm mir das Buch, welches ich gerade zum dritten mal las raus "ist das tollste Buch! Ich lese es gerade zum dritten mal!"

"Ja, es ist nicht schlecht.", entgegnete er.
"Nicht schlecht?!", ich sah ihn geschockt an, was er nur mit einem lächel und zwinkern gequittierte.
Dann ging er ins Haus und ich ihm hinterher.

"Das ist mein Zimmer, du kannst den Karton neben mein Bett stellen.", wir hatten gerade die letzten Kartons reingebracht. "Danke für deine Hilfe, du hast auf jeden Fall was gut bei mir!", bedankte er sich.

"Kein Problem!" erwiederte ich etwas erschöpft und fuhr mir durch meine Haare."Lust noch einen Film zu schauen?"

'Klar!', hätte ich gerne geantwortet, ich meine wer hätte nicht Lust mit einem gutaussehenden und charmanten Jungen den Abend zu verbringen.

"Tut mir leid, aber mein Eltern müssten gleich kommen und ich bin dann lieber zu Hause, aber wie ich sehe liegen unsere Zimmer direkt gegenüber, also wenn was ist..", sagte ich bei dieser Erkenntnis etwas verstört und lächelte ihn an.

"Dann weiß ich jetzt ja bescheid!", flüsterte er und zwinkerte mir zu. "Gute Nacht Alex!"

"Gute Nacht, Noah!"

Damit machte ich mich auf den Weg nach drüben. Als ich ankam schaute ich auf mein Handy.

13 verpasste Anrufen von Johanna.

Ups...

"Fräulein!!!", schrie Johanna durch das Handy.

"Es tut mir leid ich war beschäftigt!"
"Ja! Mit einem heißen Jungen!"

Bei der Bemerkung verdrehte ich meine Augen.

"Ich habe ihm nur geholfen Kartons ins Haus zu schleppen!", erwiederte ich. "Ja, ne, ist klar", lachte Johanna.

"Morgen komme ich zu dir und du erzählst mir alles!", erklärte sie mir.
"Ich denke nicht, dass es da so viel zu-..."

"Bis morgen dann!", verabschiedete sie sich und damit war das Gespräch ihrerseits beendet.

"Schatz, bist du noch wach?", fragte meine Mom von unten, hoch.
"Ja!", antwortete ich.

Als ich die Treppe runter kam, fragte meine Mutter wie mein Tag war.

"Mein Tag? Mein Tag... war echt schön!", sagte ich und lächelte ihr zu, mit dem Gedanken an Noah Sutter.

Every Summer Has An Ending  (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt