Kapitel 16

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Nach einigen Minuten konnte ich nicht mehr. Die Luft war plötzlich viel zu stickig. Ich tippte Noah an die Schulter. "Ich gehe kurz raus", versuchte ich ihm über die lautstarke Musik mitzuteilen. Er nickte leicht verwirrt. Ich bahnte mir einen Weg durch die Menschenmasse, um zur Haustür zu gelangen. Kurz vor den Tür wurde ich angerempelt. Ich vernahm nur noch ein 'Entschuldigung' und dann war ich endlich an der frischen Luft.

Ich ging ein paar Schritte und lehnte mich dann an die kühle Hauswand. Die Luft war angenehm und ich fror kaum. Der Himmel war leicht bewölkt und es waren nur ein paar Sterne zu sehen. Irgendwann entschied sich mein Kopf für das Thema Noah. Dieses Thema wollte dann auch nicht mehr aus meinem Kopf  verschwinden. Schon seit Tagen spukt er dort rum.

Ich kannte ihn gerade mal ein paar wenige Wochen und doch verschwendete ich jeden freien Gedanken an ihn. Wie eine Vogel, hatte er sich in meinem Kopf eingenistet. Was war das alles zwischen uns? Ich fuhr über mein Gesicht. Kurz darauf klebte etwas Wimperntusche an meiner Handinnenfläche. Ich seufzte.
Ich war total müde. Noch nie war ich eine Partygängerin gewesen. Johanna war die, die mich immer irgendwo mit hinnahm. Doch das war die Abschiedsfeier von der Schwester meiner besten Freundin, also zwang ich mich wieder ins Haus.


'Ein, zwei Biere' war ihre Behauptung. Ich war mir ziemlich sicher, dass Johanna das nicht eingehalten hatte...
''Alexi! Wir sollten immer Partys veranstalten!'', sie lallte schon und ihr Atem stank nach mehr als zwei Bieren. ''Nein, Partys tuen dir nicht gut! Sobald du aufwachst, bereust du das hier alles!'', entgegnete ich.
''Alex, Schatzi, beste Freundin auf der Welt, hab' Spaß und genieß dein Leben! Tanz' und trink', aber sei keine Spaßbremse.'' Definitiv mehr als zwei Biere. ''Johanna es ist halb zwei. Die meisten sind schon weg.'' Das war mein Ernst. Nur noch ein paar Leute tanzten und tranken etwas. Noah hatte ich seit meinem Ausflug nach draußen auch nicht mehr gesehen. Das war vor mehr als drei Stunden. Er war bestimmt schon früher gegangen. ''Johanna, weißt du wo Noah ist?'', fragte ich sie ein wenig misstrauisch. Sie war gegen einen Schrank gelehnt und bemerkte mich kaum. Ich verdrehte meine Augen. Mit einer betrunkenen Johanna, kann man nicht viel anfangen. ''Johanna!'', rief ich noch lauter. Dann drehte sie sich zu mir. ''Hä, was?''
Also wiederholte ich meine Frage, woraufhin sie grinste.

''Dein Lover?'', sie zog das 'o' unnötig in die Länge und ihr Grinsen wurde noch breiter.
''Der ist vorhin mit Stacy raus. Naja, eigentlich hat Stacy ihn rausgezerrt. Warum ist Stacy hier? Der Name ist komisch. S-T-EY-C-Y. Nein, warte.. Den Buchstaben 'ey' gibt es ni-...'', sie redete ohne Punkt und Komma. ''Warte. Was?! Stacy ist hier?!'', entsetzt sah ich Johanna an. ''Ja? Ehrlich? Wo?'', plötzlich schien sie überrascht, so als hätte ich ihr das eben alles erzählt. Genervt ging ich raus, um nach Noah zu sehen. Ich wollte ihn fragen, ob wir zusammen nach Hause gehen wollen.

Ich ging zum zweiten Mal an diesem Abend raus. Raus aus diesem Haus, aus dem stickigen Raum. Raus an die frische Luft. Vielleicht hätte ich das nicht tuen sollen. Vielleicht hätte ich bei Johanna bleiben sollen, ihr nochmals sagen sollen, nichts mehr zu trinken. Vielleicht hätte ich das tuen sollen. Sicher hätte mir das um einiges an 'Herzschmerz' bewahrt. Denn als ich raus ging, wäre ich am Liebsten gar nicht erst zu dieser Party gekommen.

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Omg, Schock, Spannung. Was wird passieren. Insgeheim wissen wir es doch alle. ;)
Ach so, danke noch mal für 1k ! Ihr coolen Socken. (Von denen ich die meisten sowieso kenne ... Noch :D )
Man sieht sich..
Ciao. ❤️

Every Summer Has An Ending  (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt