Kapitel 12

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Als es an meiner Zimmertür klopfte, schreckte ich hoch. Die Tür öffnete sich einen Spalt und dann trat Noah ein.

"Alles gut?", fragte ich. Meine Stimme war noch total verschlafen. "Ja, eh, ich sollte dich zum Essen holen", antwortete er und kratze sich am Nacken. Ich schmunzelte und sagte ihm dann, ich wäre in 5 Minuten unten. Damit verließ er dann mein Zimmer.

Mit einem Seufzer stand ich auf, ging ins Bad und machte mich fertig. 10:45 Uhr... Ich hätte noch schön schlafen können!

Noch im Halbschlaf, trottete ich die Treppe runter, in die Küche. Dort warteten schon alle auf mich. Keiner hatte das Essen angerührt, dabei war es Rührei und Bacon, BACON! Von Oma, so nebenbei.

Sofort stürzte ich mich auf das köstliche Essen und verdammt, es war göttlich. Noah sah mich mit einem fragenden Blick an worauf ich nur auf das Essen deutete. Wow, ich habe das Wort Essen in letzter Zeit zu oft benutzt.

Das Frühstück verlief eher ruhig, alle waren noch im Halbschlaf. Außer meine Oma, die schaute glücklich drein und genoss die Blicke, die wir machten sobald wir das Essen schluckten. Lecker.

Heute war ein warmer Tag, wahrscheinlich würden wir an den See gehen. Ich zog mir mein Bikini unter und ein luftiges Kleid darüber. Dann klopfte ich bei Noah und fragte, ob er mitkommen wollte. Er bejahte und so ging ich nach unten, sagte meinen Eltern bescheid und wartete dann auf Noah, der ein paar Minuten später runterkam. Gemeinsam gingen wir dann los. Der Weg war nicht weit, höchstens zehn Minuten zu Fuß.

Noah und ich redeten nicht viel,manchmal erzählte ich, was ich hier und da erlebt hatte, mehr aber auch nicht.

Als wir ankamen war der See recht voll, was nicht selten war. Wir suchten uns einen Platz, der eher im Schatten lag, da es in der Sonne dann doch zu warm wurde. "Ich leg' mich ein bisschen hin", informierte ich Noah, der daraufhin nur nickte.

Irgendwann, als ich schon eingeschlafen war, hörte ich jemanden reden, weshalb ich wach wurde. Noah stand mit dem Rücken zu mir, wohl bemerkt oberkörperfrei.

Er sprach mit jemanden, den ich aber nicht richtig sehen konnte, weil die Sonne so in mein Gesicht schien.

Noah kratzte sich verlegen am Nacken und der jemand lachte. Definitiv eine Mädchenlache.

Als Noah sich umdrehte, tat ich so als würde ich noch schlafen. Dann öffnete ich wieder meine Augen, setzte mich auf und schaute wieder zu den zweien. Noah sah in alle Richtungen, nur nicht in die des Mädchens. Das Mädchen konnte ich jetzt mehr erkennen. Blondes Haar, perfekte Figur, rosa Bikini und ein strahlendes Lächeln. Sie war einfach bildschön.

Ich verdrehte die Augen und stand auf zog mein Kleid aus und ging ins Wasser.

Kein Wunder, dass er so schnell angesprochen wurde, bei seinem Aussehen, dachte ich, während ich ins Wasser ging. Ich fand es nicht nötig Noah bescheid zu geben. Ich wollte die beiden ja nicht unterbrechen. *hust*

Ich sah gegen Blondchen aus wie ein gestrandeter Wal.

Verärgert schwamm ich ein bisschen, doch irgendwie hatte ich nach kurzer Zeit keine Lust mehr. Ich ging zurück zu Noah, der auf seinem Handtuch saß und sich umsah. "Da bist du", rief er mir entgegen, als ich auf ihn zuging. "Ja", gab ich etwas kühl zurück. "Wollen wir wieder gehen?", fragte ich dann. "Wir sind gerade mal eine dreiviertel Stunde hier, ich wollte vielleicht noch ins..-" "In Ordnung, ich warte hier", unterbrach ich ihn. Auf einmal hatte ich keine Lust mehr hier zu sein. Am See. Bei Oma.

Noah sah mich fragend an, was ich jedoch ignorierte.

"Noah, komm mit ins Wasser", schrie jemand. Ah, Blondchen. Ich verdrehte erneut meine Augen, setzte mich auf den Rasen und zog meine Beine an mich.

Noah sah zu mir. "Lust mitzukommen?", er lächelte und hielt mir seine Hand hin. "Nein, ich war gerade, geh ruhig", ich sah zu ihm hoch, sein lächeln war verschwunden. "Ach komm, du warst-"

"NOAH!", rief Blondchen. "Na los", gab ich kurzgebunden von mir. Noah schaute mich komisch an. "Los, sie wartet schon", meinte ich und sah ihn an. Dann grinste er, als wäre ihm etwas aufgefallen. Was ist jetzt los? Mit einem fetten grinsen im Gesicht, ging er dann ins Wasser und ließ mich mit einem fragenden Blick zurück.



"...und dann ist er zu ihr ins Wasser gegangen", beendete ich meine Erzählung. Johanna sagte nichts. "Johanna bist du noch dran?", fragte ich in meine Handy. Ein Moment stille "Eifersucht", das Wort kam so plötzlich von der anderen Leitung, dass ich den Zusammenhang gar nicht verstand. "Du bist sowas von eifersüchtig", erklärte mir Johanna. "Dieses perfekt aussehende Blondchen, versucht dir Noah wegzunehmen". Wie das klingt. Wegnehmen. Als wäre er ein Gegenstand.

"Er ist kein Etwas was man wegnehmen kann, nur mein Nachbar. Kumpel? Nichts was mir gehört...", erwiderte ich nur. "So mein' ich das doch gar nicht, er hat gegrinst, weil er es auch gemerkt hatte und das ist süß!", Johanna seufzte. "Irgendwann merkst du, wie recht ich doch habe", dann legte sie auf. Ja, vielleicht. Irgendwann...



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Nicht lang, das nächste wird hoffentlich etwas länger...

Ciao♥

Every Summer Has An Ending  (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt