Ich habe zwar eine kleine Ahnung, wie die Reise mit dem Bifröst aussehen wird, aber als Thor gen Himmel ruft, wird mir schon ein wenig mulmig. Loki lächelt mich an und gibt mir wenigstens ein wenig das Gefühl von Sicherheit. Gleich werde ich sie sehen, die Stadt aus Gold. Das El Dorado, welches wirklich existiert. Wird es so aussehen, wie ich es mir vorstelle oder ganz anders? Ein leuchtend weißer Strahl kommt vom Himmel und nimmt uns mit. Die Säule reißt mir die Füße weg und ich fliege. Bewegen ist unmöglich, aber aus den Augenwinkeln kann ich Thor und Loki ausmachen. Es dauert nicht lange und da habe ich schon wieder festen Boden unter den Füßen. Ich stehe zusammen mit den beiden Göttern und einem weiteren Mann in einer riesigen, golden Kuppel. Sie ist aus einzelnen, runden Platten zusammengesetzt, welche von riesigen, wunderschönen, goldenen Mustern durchzogen sind, die leicht an die Krone eines Baumes erinnern. Der dritte Mann ist ebenfalls ganz in Gold gekleidet und trägt einen ebenso goldenen Helm. Er strahlt etwas aus, was mehr ist als Macht. Es ist eine besondere Art von Faszination, von Wissen. Ja, dieser Mann strahlt pures Wissen aus. Er steht schweigend in der Mitte der Kuppel und nickt Thor einmal kurz zu. Mich scheint er zu ignorieren.
"Das ist Heimdall", flüstert Loki mir zu und führt mich an den Rand der Kuppe. "Bereit Asgard kennenzulernen?" Ich nicke stumm und mein Atem stockt, als er eine Hand auf meine Augen legt.
Er führt mich ein paar Schritte weiter, vermutlich ins Freie, dann nimmt er die Hand weg. Langsam öffne ich die Augen.
Was ich sehe verschlägt mir die Sprache. Vor mir liegt eine wunderschöne Stadt, die aus Träumen entstanden zu sein schein! Ich stehe auf einer riesigen, gläsernen Brücke, die von bunten, leuchtenden Streifen durchzogen ist. Sie führt über ein dunkelblaues, atemberaubendes Meer, welches eine Tiefe und Untergründlichkeit ausstrahlt. Hinter der Brücke kann ich die Stadt ausmachen, die von der Sonne beschienen wird. Hohe, goldene Türme, Paläste, man kann fast sagen Schlösser, ragen zum Himmel hinauf, welcher so tief und unergründlich blau ist wie das Meer. Lokis Beschreibung gibt nur eine vage Vorstellung, wie es in Wirklichkeit aussieht. Ich glaube nicht, dass ein Mensch jemals etwas so Unglaubliches, Umwerfendes und Wunderschönes gesehen hat. Es ist, als würden meine Träume von einer perfekten Stadt war geworden sein. Man spürt das Leben, die Freude, das Glück bis hin zu mir und es ist ansteckend. Loki steht neben mir und schaut mich abwartend an. "Wow", ist das Einzige was ich raus bekomme.
"Eine passende Beschreibung", antwortet er lachend. "Kannst du reiten?"
Ich schaue ihn irritiert an. "Wieso?"
Er grinst zurück und zeigt mit dem Kopf auf Thor, der gerade mit drei Pferden kommt. "Du hast doch nicht geglaubt, dass wir den Weg zu Fuß gehen, oder?"
"Ähhh", stottere ich. Ich bin früher mal geritten, nicht auf Turnieren oder so, aber doch ganz gut.
Thor bleibt vor uns stehen und gibt mir schweigend die Zügel eines großen, dunklen Rappens. Ich nehme sie und schaue in die ebenso dunklen Augen des Pferdes, die mich freundlich anschauen. Sachte streiche ich über den muskulösen Hals. "Hallo mein Großer", begrüße ich ihn und zu Loki gewandt frage ich. "Wie heißt er denn?"
"Das ist Morning Sun, die Morgensonne! Einer der schnellsten und klügsten Pferde!"
Ich lächele, dann schwinge ich mich, leicht aus der Übung und nicht gerade elegant, in den Sattel. "So ist gut!", flüstere ich dem Hengst zu und dieser antwortet mir mit einem Schnauben. Auch Loki und Thor steigen auf und im Schritt und danach im Trab machen wir uns auf den Weg in die Stadt.
Mit jeder Bewegung seiner kräftigen Beine wird mir seine eigentliche Stärke bewusst. Ich erinnere mich an den Hof auf dem ich früher geritten bin, erinnere mich an den Hengst, der dort stand. Nach der Hälfte des Weges bin ich wieder ganz gut drin und gehe über in den Galopp. Loki folgt mir sofort und ruft mir lachend zu: "Wer als Erster durch das Tor reitet!"
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You are always safe in my heart
Paranormal》Eine Andere hätte auf ihn gehört, eine Andere hätte ihn wieder vergessen, eine Andere wäre ihm nicht gefolgt! Aber ich bin keine Andere!《 Stuttgart bei Nacht, da erblickt Jocy ihn. Ein Blick, der ihr Leben verändern wird! Nur ein Augenblick, mehr...