Kapitel 4

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Langsam öffne ich die Augen und blinzele den Schlaf weg. Ich habe lange nicht mehr von diesem Mann geträumt, besser gesagt nicht mehr seit dem einen Tag, als ich ihm begegnete. Ich habe immer noch keine Ahnung wer er ist, und was er will, nur dass er da war weiß ich. Ich stehe auf und strecke mich, heute würde ich mit der Suche beginnen, mit der Suche nach ihm.

Ich mache mich fertig und setze mich dann ans Telefon um meinem Chef Bescheid zu sagen. Widerwillig gibt er mir für die zwei Monate frei, kann mir aber nicht versprechen, dass er mir die Stelle freihält, aber dieses Risiko bin ich bereit einzugehen! Ich setze mich an meinen Schreibtisch und beginne mit der Suche. Den einzigen Anhaltspunkt den ich habe ist SHIELD. Sie können vielleicht einen Kontakt zu Thor und somit auch zu Loki herstellen. Das Problem ist nur, dass man nicht einfach im Telefonbuch nach SHIELD suchen kann. Ich tätige Anrufe zu Nummern, die eigentlich niemand kennen sollte, ich sie aber dank meines Jobs doch habe. Ich schreibe Mails, auf die mir sowieso niemand antworten wird und trinke einen Kaffee nach dem anderen. Erschöpft lehne ich mich zurück und schließe die Augen. In meinen Gedanken erscheint wieder dieses eine, grüne Augenpaar und schaut mich direkt an. Diesmal öffne ich meine Lider aber nicht, sondern genieße einfach die Erinnerung.

Das Piepen meines Rechners signalisiert mir, dass ich eine Nachricht bekommen habe und träge öffne ich Augen. Jemand hat geantwortet, einer von Hunderten. Neugierig öffne ich die Mail:

Guten Abend Frau Becker,

ich habe Ihre Mail und Ihre Bitte gelesen und möchte Ihnen hiermit mitteilen, dass ich einige Informationen habe, die Ihnen behilflich sein könnten. Genau kann ich Ihnen leider nicht sagen wo Nick Fury seinen Stützpunkt momentan hat, aber auch ich habe einige Gespräche meinerseits geführt und fünf Adressen bekommen, die Ihnen weiterhelfen könnten. Tony Stark selbst ist zwar aus der Avengers Initiative ausgetreten, aber er könnte Ihnen vielleicht noch etwas erzählen, was Ihnen weiterhelfen könnte. Seine und die anderen Adressen befinden sich im Anhang.

Ich hoffe ich konnte Ihnen helfen und wünsche Ihnen noch viel Erfolg bei Ihrer Suche.

Mit freundlichen Grüßen

R. James

Ich lese die Nachricht, einmal, zweimal und ein drittes Mal, bevor ich ungläubig den Anhang öffne. R. James ist einer der berühmtesten und besten Journalisten der Welt. Wenn er sich erst einmal an einer Story festgebissen hat, lässt er sie erst wieder los, bis er die Informationen hat, die er haben will. Er bekommt immer das was er will, immer! Und desto mehr wundere ich mich, dass er mir überhaupt geantwortet hat, denn er ist einer der Letzten, von dem ich dies erwartet habe. Ich drucke mir die Adressen aus und muss geschockt feststellen, dass sie alle und ohne Ausnahme in Amerika liegen. Sprich, ich würde wohl bald einen Flug nach New York buchen müssen, um zum Stark Tower zu kommen! Die nette Dame an der Auskunft sagt, dass der erste Flug in drei Tagen gehen würde, ich werde also noch genug Zeit haben, meine alten Aufzeichnungen zu studieren. Erneut öffne ich die Kisten und suche die Ordner die ich brauche.

"Was sich in meinem Leben verändert hat!", steht in meiner alten Schrift auf einem dunkelblauen Ordner. Es war einer der wichtigsten Ordner damals. Vorsichtig öffne ich ihn und setze mich auf den Boden. Ein handgeschriebenes Inhaltsverzeichnis liegt ganz oben auf. Ich streiche über die Seite, fahre mit dem Finger die einzelnen Punkte nach, bis ich an einem hängen bleibe. Das Christentum.

Ich blättere zu dieser Seite vor und beginne mit einem Lächeln auf meinen Lippen zu lesen.

Das Christentum, einer der größten Religionen dieses Planeten, aber auch wirklich die wahre? Wenn das wirklich Loki war, und das war er, dann, dann muss er ja auch irgendwo herkommen. Er ist ein Gott, ein Gott der nordischen Mythologie, nicht des Christlichen Glaubens. Habe ich ewig an das Falsche geglaubt? War alles eine Lüge was man mir beim Konfirmationsunterricht erzählt hat? Wie lässt sich das vereinbaren? Wenn man mal davon ausgeht, dass die nordische Mythologie das Wahre ist, dann muss das Christentum falsch sein, aber kann sich eine Lüge so lange halten? Solche Ausmaße annehmen, so viele Anhänger? Wie kann die Wahrheit untergehen? Kann es sein, dass die Lüge die Wahrheit verdrängt? Ist dies überhaupt möglich?

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