you still make me nervous

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„Du hast dich mal wieder selbst übertroffen." lächelte ich als ich mit Harry an der Bar stand. Ich hatte ein paar bedenken gehabt, da ich nicht wusste wie sich der heutige Auftritt für Harrys Gesundheit auswirken ließ. Jedoch war er besser denn je!

Geschmeichelt lächelte er mich an, beugte sich langsam zu mir hinunter & küsste mich. Ich gewöhnte mich immer mehr daran unsere Beziehung in der Öffentlichkeit preiszugeben. Es war so einfach. Ich musste nicht darüber nach denken ob es andere Leute sehen könnten oder was sie denken würden. Deswegen war ich mir auch ziemlich sicher mich morgen bei Mum zu outen.

Wir küssten uns eine ganze Weile & ich hatte auch nicht wirklich vor mich von ihm zu lösen. Wir waren fest umschlugen & ich war mir sicher, dass kein Blatt mehr zwischen uns passen würde. Der Kuss war sanft & liebevoll.

Wie sehr ich ihn doch verehrte!

„Styles!" hörte ich plötzlich jemanden laut lachen. Vorsichtig löste ich mich, blieb jedoch noch genau so nah an ihm & drehte meinen Kopf zur Seite. Oliver, der kleine Hurensohn von Harrys Schule. Der hatte mir ja noch gefehlt. Ich merkte wie Harry sich anspannte & unsicher wurde.

„Was willst du? Hast du nicht schon genug angerichtet?!" fauchte ich ihn an & verfestigte meinen Griff um Harry. Wir beide wussten, dass er es war, warum Harry im Krankenhaus lag. Es war offensichtlich.
„Halt die Schnauze Zwerg, mit dir redet niemand!" keifte er mich an. Sauer funkelte er mich an.

„Lass das Oliver!" sagte Harry streng. Mein Herz schmolz. Er verteidigte mich. Kurz sah ich ihn mit strahlenden Augen an. Das war zu süß.

„Ah traust dich auch mal etwas zu sagen." lachte Oliver spöttisch. Er war so ekelhaft! „Aber eigentlich wollte ich einfach nur sagen, dass ich froh bin, dass es dir wieder gut geht." sagte er mit einem falschen Grinsen. Wut baute sich in mir auf. Am liebsten wollte ich ihm einfach nur in sein hässliches Gesicht schlagen. Aber dann wäre ich nicht besser als er.

„Deine Eltern haben sich bestimm große Sorgen gemacht nicht wahr?"
Harrys Blick senkte sich & auch sein Griff um meine Hüfte lockerte sich. Oliver geht zu weit damit!
„Naja, schönen Abend noch euch zweien." lachte er abwertend & ging dann etwas näher an Harry. „Ein Wunder, dass er überhaupt noch bei dir ist, bist wohl bestimmt nur gut im Bett." zischte er & haute dann ab.

Wütend sah ich ihm hinterher. Wie konnte er?! Sofort flog mein Blick zu Harry welcher nur traurig den Kopf hängen ließ. „Haz." Meine Hände hoben sein Gesicht an, sodass er mich ansehen musste. Er kämpfte mit den Tränen, das wusste ich.

„Er hat doch recht." murmelte er leise & schluckte. Fest schüttelte ich den Kopf. „Lass uns erstmal nach hause fahren." murmelte ich. Ich wollte nicht, dass er jetzt schwach wurde & alle es sehen konnten. Im schlimmsten Fall würde es Oliver sehen & ihn nächstes mal noch mehr fertig machen. Schnell zog ich Harry also zu meinem Auto.

Es war still & keiner von uns sagte etwas. Vielleicht bräuchte er das jetzt auch. Bei mir angekommen liefen wir genauso stumm in meine Wohnung.
Schlapp ließ Harry sich auf mein Sofa fallen.

„Harry." versuchte ich jetzt & setzte mich neben ihn. „Hm?"
„Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich mit dir zusammen bin wegen Sex?" fragte ich leise. Leicht schüttelte er den Kopf. „Es...keine Ahnung." murmelte er & lies seinen Kopf gegen meine Schulter fallen. Sanft legte ich meine Arme um ihn & zog ihn zu mir.

Einige Zeit saßen wir so da. Ich spendete Harry etwas Trost, bis wir dann schlafen gehen wollten. Fest an mich gekuschelt seufzte Harry auf. „Schlaf gut Baby." flüsterte ich worauf er mir einen sanften Kuss gab.

Am nächsten Morgen wurde ich durch sanfte Küsse auf meinem ganzen Gesicht geweckt. Ich konnte nicht anders als lächeln. Müde schlug ich meine Augen auf & sah sofort einen grinsenden Harry vor mir.

Wie ein kleiner aufgeregter Welpe.

„Guten morgen Lou." grinste er & drückte mir noch einen Kuss auf die Lippen. Mein Herz würde sich wohl nie beruhigen wenn er das tat.
„Morgen Baby." lächelte ich & drückte ihn nah an mich.

„Bist du bereit meine Familie heute kennenzulernen?" fragte ich & strich ihm durch seine langen Locken. Er schnaufte kurz aus „Ja, aber ich bin nervös." brummte er & krallte sich etwas mehr in mein Shirt. „Das brauchst du nicht, sie werden dich lieben!" Er seufzte „Wenn du das sagst." sagte er & lächelte mich leicht an.

Nun jedoch kamen auch Zweifel in mir auf. Mum hatte nicht wirklich begeistert geklungen als sie einen Auftritt von uns gesehen hatte. Zumindest war sie nicht wirklich begeistert von Harry. Ich wurde langsam nun auch nervös. Ich würde mich heute outen. Fest schluckte ich.

„Lou?" hörte ich Harry murmeln. „Hm." Er sah mich an & strich mir sanft über die Wange. „Lass dir bitte Zeit um es deiner Mum zu sagen. Ich will nicht dass du dich gezwungen fühlst." sagte er.

Es war unglaublich schön für mich zuhören, dass er so viel Verständnis hatte & mir die Zeit geben wollte die ich bräuchte. Die Art wie er das besorgt sagte & mich mit seinen großen funkelnden Augen ansah, ließ die Schmetterlinge in meinem Bauch nur noch mehr verrückt spielen.

„Danke, das ist wirklich süß Harry." lächelte ich & drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Ich könnte nie davon genug bekommen. Danach mussten wir jedoch auch schon aus dem Bett, wenn wir noch vor Abend zuhause sein wollten. Eine halbe Stunde später waren wir auch schon im Auto & ich war erstaunt wie schnell wir waren.

Während der Fahrt merkte ich erst wie lange ich wirklich nicht mehr bei Mum & meinen Geschwistern war. Das letzte Mal war noch mit Eleanor. Mum & sie hatten immer über seine große weiße Hochzeit geschwärmt. »Du würdest wie eine Prinzessin aussehen« hatte Mum damals zu ihr gesagt. Ich konnte damals nur die Augen verdrehen. Meinen Vorstellungen nach hätte ich lieber eine kleine Hochzeit mit den engsten Leuten & schlicht dekoriert. Jedoch hatte ich wohl damals kein Mitspracherecht. Aber weil das jetzt sowieso nie passieren wird musste ich mir keine Gedanken mehr machen.

Nach einiger Zeit fahren parkte ich vor unserem Haus. Wie ich es doch liebte zuhause zu sein. Ich merkte wie Harry nervös auf das kleine Haus vor uns sah. „Sei einfach wie immer, dann wird das schon." lächelte ich & drückte ihm einen Kuss auf die Wange bevor ich ausstieg.

Wir gingen zur Tür & ich klingelte. Neben mir tapste Harry von einem Fuß auf den Anderen worauf ich seinen Hand kurz nahm & sie drückte. „Alles wird gut." sagte ich worauf er mich dankend anlächelte & dann auch still blieb.

till forever falls apart Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt