Teil 10

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"Ja" Ich hoffe das meine Entscheidung kein Fehler ist. "Bährchen, kann ich kurz dein Tablet?" Er reicht es mir und ich öffne meine Akte. Zum Glück nur ein Hämatom... Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, denn mein Telefon klingelt. Dort steht {Dr. Matteo Moreau}. Ich stelle das Handy auf laut. "Dr. Moreau was gibt es?" "Ahlbeck, hatte ich Ihnen nicht gesagt, dass ich die Arzt Briefe bis heute brauche?" "Ich bin krankgeschrieben." "Schon wieder? Tut ihr Bein wieder weh?" Auf diese Frage, will ich nicht antworten... "Ahlbeck, ganz einfache Frage, ja oder nein?" Ich atme tief durch... "Ja" "Gut dann erledigen Sie das bis Freitag" "Das sind weniger als 24 Stunden!" "Dr. Moreau Ben ist krankgeschrieben!" "Bähr! Das ist mir egal, aber wenn ich sie nicht bekomme, dann werden Sie die nächsten Monate, nur noch mit Arzt Briefen zu tun haben verstanden!?" "Verstanden", sagen Elias und ich gleichzeitig. Er legt auf...

"Das lasst ihr euch gefallen?"

Scheiße, hat er etwas das ganze Gespräch mitgehört? "Müssen wir", sagt Elias, doch er bricht mitten im Satz denn sein Pieper geht los. "Scheiße frau Peters! Deine Entscheidung steht?" "Ja" er nickt und alt aus dem Raum. Ich schaue ebenfalls auf meine Uhr. Mist ich treffe mich in 10 Minuten mit meinem Vater. Ich setze mich auf die Bettkante, sodass Professor Vollmar nur meinen Rücken sehen kann. Dann nehme ich die Prothese ab und setze ich mich in den Rollstuhl. Ohne noch ein Wort zu sagen, rolle ich aus dem Raum. Als ich im Behandlungszimmer ankomme kreisen meine Gedanken um Lea. Habe ich das Richtige gemacht? kann ich Lea zumuten mit einer Behinderung zu leben? Was mache ich, wenn sie aufwacht, bin ich bei ihr, oder lasse ich sie allein? Erzähle ich ihr von meinem Handicap? "Benjamin was ist

los?" Mein Vater hat sich neben mich gesetzt und schaut mich besorgt an... "Lea Peters" "Lea? Was ist mit ihr?"" Ich... Ich musste entscheiden, ob sie ihr den Unterschenkel amputieren oder nicht..." "und?" "Ich habe ja gesagt" "hey es war bestimmt die richtige Entscheidung" er nimmt mich in den Arm, obwohl ich nicht weiß, ob ich das wirklich möchte. Nach einigen Minuten Stille sagt er:", Ben du hast, ein Inneres Hämatom " "ich weiß" „gut du darfst mindestens erst in drei bis vier Tagen anfangen zu laufen aber auch noch nicht zu lange! Ich hoffe dieser Doktor Brentano macht dir eine vernünftige Prothese " "das macht er immer sonst würde ich mich nicht immer an ihn wenden, aber hör mal kann ich zumindest Krücken bekommen?" " Hauptsache du läufst nicht den ganzen Tag herum und schon gar nicht mit Prothese" ich nicke er geht an einen Schrank und holt rote Krücken heraus. Ich nehme sie entgegen, stehe auf und will gerade aus dem Raum hüpfen als mein Vater mich aufhält... "Benjamin, ich bin stolz auf dich" "du... Du bist stolz auf... Auf mich?" "Ja, das bin ich" ich weiß nicht, ob ich mir das gerade eingebildet habe, aber ich bin baff... „Darf ich dich noch auf dein Zimmer begleiten?"" Ja... "er macht mir die Tür auf, nimmt den Rollstuhl und schiebt ihm neben mir her. " Ben... " "mhm" "ich kann mir wohl kaum vorstellen was du durchgemacht hast, aber ich würde gerne jetzt für dich da sein ". Ich nicke nur weil wir gerade in mein Zimmer abbiegen. Mein Vater verabschiedet sich und geht. Ich lege mich auf mein Bett Professor Vollmar starrt mich entsetzt an. „Ja, verdammt noch mal ich bin halt ein Krüppel!!! " ich wende meinen Blick ab und schaue auf das Display meines Handys eine Nachricht (die OP ist gut verlaufen. Ich glaube du solltest bei ihr sein, wenn sie aufwacht) ich setze mich wieder lege die Prothese an und nehme dieses Mal die Krücken doch wie ich es meinem Vater versprochen habe, trete ich kein einziges Mal mit der Prothese auf. Auf der ITS angekommen, sehe ich wie Elias auf mich zukommt. Etwas ungeschickt komme ich ihm ebenfalls entgegen. "Sie sollte jeden Moment aufwachen" "ok" ich hüpfe in das Zimmer und Elias schließt hinter mir die Tür. Ich setze mich neben Lea auf einen Drehstuhl und halte ihre Hand. langsam schlägt sie ihre Augen auf was sage ich jetzt (Hey Lea, es tut mir leid sie haben aus dir jetzt einen Krüppel gemacht) nein das hört sich Gefühls los an."ben?", Krächzt sie. "Hey Lea" soll ich ihr jetzt schon erzählen was los ist? Lea wie kam es, dass du die B7 runtergefahren bist? " "ich habe ein neues Motorrad bekommen und wollte es ausprobieren" "Lea dein rechter Unterschenkel war so kaputt, dass du nie wieder richtig laufen könntest, deshalb... " ich schlucke "was Ben? " "deshalb habe ich mich für eine Amputation entschieden ich weiß was du jetzt denkst... " "nein!!! Weißt du gar nicht du bist kein Krüppel, sondern ich werde nie wieder Motorrad fahren können! Nie wieder meinen Neffen Tank spielen oder kurze Hosen tragen können!!! " "Lea. Ich weiß genau wie du dich fühlst, aber eines musst du mir versprechen, du darfst niemals dich vollkommen aufgeben" „woher willst du wissen, wie ich mich fühle?" "Weil ich genau vor fünf Jahren in derselben Position war wie du jetzt. " "was?", Sie sieht verwirrt aus. Siehe mein Hosenbein hoch und lege die Prothese in Leas Hände. " aber... Aber was ist passiert? " "ich machte mit einer Freundin eine Spritztour über die B7. Aber kurz vor Nora wurde uns die Vorfahrt genommen. Leila kam ohne Folgen davon, aber ich lag mehrere Tage im Koma dann entwickelte sich ein Kompartmentsyndrom und eine Sepsis hätten sie nicht amputiert hätte ich es höchstwahrscheinlich nicht überlebt ""und ... und... Du führst ein ganz normales Leben??? " "ja eigentlich schon" "aber wer will mich schon so" "Lea. Du bist immer noch du dir fehlt halt nur etwas. Aber auch dafür gibt es Prothesen " "und woher bekomme ich bitte schön eine Prothese her? ""Warte mal ich kenne da wen komm gleich wieder" ich nehme meine Prothese entgegen und lege sie wieder an. Dann nehme ich meine Krücken und hüpfe wieder heraus Punkt im Flur angekommen, ziehe ich mein Handy heraus und rufe Doktor Brentano An. „Brentano?" "Dr. Brentano ich bin es noch mal" "Herr Ahlbeck was gibt es?" "Eine Freundin von mir braucht dringend eine Prothese. Wäre es möglich, dass sie heute noch einen Scan machen? " "natürlich ich bin in einer Stunde im Reha Raum. ","danke" ich lege auf, bevor ich aber Lea diese Nachricht überbringe, klopfe ich in den Überwachungsraum in welchem Eilas sitzt. "Und?" "Dr. Brentano ist in einer Stunde hier" „perfekt" " wir treffen uns in einer Stunde im Reha Raum " "gut wir können ja schon mal hin" Elias und ich betreten wieder das Zimmer. Elias löst alle Kabel und hilft ihr in einen Rollstuhl. Als wir kurz vorm Reha Raum sind, sehe ich auf einmal etwas verschwommen und komme ins Taumeln... Ben?", Elias hält mich fest und hilft mir auf die Liege im Reha Raum. Lea rollt herein und schließt die Tür. "Ben!", sagt Elias deutlich. "Mhm" ich fasse an mein Knie und versuche ungeschickt die Prothese zu lösen, denn diese zwickt ein wenig. Elias zieht an der Prothese und mustert meinen Stumpf. "Ben deine Prothese ist endgültig zu klein!" "Ich weiß", Murmel ich. Zum Glück kann ich wieder vernünftig sehen. Ich will mich aufsetzen, aber Elias drückt mich runter...

"Elias" "Ben! Ich will keinen Kreislaufkollaps riskieren! Das du es immer noch nicht verstanden hast, das dich nicht zu sehr belasten darfst!" Ich atme tief durch...

Auf einmal dreht sich alles, dann sehe ich Bilder. Es sind nicht irgendwelche Bilder das sind Leyla und ich, wie wir über etwas rüber fliegen, Leyla schreit. Es hört sich grauenvoll an. Und dann pralle ich auf. Mein rechtes Bein wird von Schmerz durchflutet. Und dann merke ich einen Druck an meiner Wange, wie als hätte mich jemand geschlagen... Ich schlage die Augen auf. Dr. Brentano leuchtet mir in die Augen. Schockiert von dem was ich gesehen habe, starre ich die Decke an....

Beyla StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt