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Stinas Wecker klingelte leider viel zu früh und dennoch hörte sie die ersten Stimmen auf dem Flur

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Stinas Wecker klingelte leider viel zu früh und dennoch hörte sie die ersten Stimmen auf dem Flur. Sie wusste, dass Steve immer als Erster aufstand und joggen ging. Und Stina wusste, dass sie noch fünf Mal ihren Wecker ausmachte und jemand sie holen kam, bis sie endlich ihr Bett verlassen würde.

Kaum hatte sie die Augen wieder geschlossen, waren schon zwei weitere Stunden vergangen. Das Klopfen an ihrer Tür weckte sie langsam und noch bevor sie etwas sagen konnte, öffnete Vision ihre Tür.

"Guten Morgen, das Frühstück ist fertig."

In den letzten Tagen war es immer Vision gewesen, der sie wecken kam und wie die letzten Tage auch, verließ er Stina sofort wieder, ließ aber ihre Tür offen stehen. Sie hasste das, denn mit offener Tür konnte sie nicht weiterdösen und war deshalb gezwungen, doch aufzustehen.

Die Dusche erfrischte sie in mehrfacher Hinsicht. Zum Einen liebte sie das Gefühl der feinen Wasserperlen auf ihrer Haut und zum anderen wusch das Wasser Buckys Geruch weg. Auch wenn es unmöglich war, hatte Stina Angst, dass jemand nur an seinem Geruch auf ihrer Haut heraus finden würde, was sie Nacht für Nacht trieben.

"Guten Morgen, Sonnenschein. Na, wieder die ganze Nacht gechattet?" begrüsste Tony sie mit einem sarkastischen Unterton, aber Stina ging nicht darauf ein. Ihr direkter Weg war die Kaffeemaschine.

Bruce saß am großen Küchentisch und war in seine Arbeit auf dem Tablet vertieft.

"Guten Morgen, Kleines." Er sah nicht auf, als Stina sich neben ihn setzte.

Der heiße Kaffee tat ab dem ersten Schluck seine Wirkungen.

"Ist Pepper schon weg?"

Tony lachte. "Ja, sie hat einen Job. Du weißt sicher, was das ist. Man steht morgens auf und bietet anderen seine Dienste an und bekommt im Gegenzug dafür Geld."

Stina lachte.

"Ja, also tatsächlich hatte ich gedacht, hier einen Job zu bekommen. Als Teil des Teams. Ich könnte, keine Ahnung, Iron Girl, sein. Du könntest mir einen Anzug bauen."

Es war das immer leidige Thema, mit dem Stina Tony nervte.

"Du weißt, dass das niemals passieren wird, oder?"

"Was wird niemals passieren?" Steve betrat die Küche und setzte sich an den langen Tisch, nachdem er sich einen Kaffee genommen hat. Er war frisch geduscht und der Geruch seines Duschgels wehte Stina in die Nase.

"Stina wird nicht Teil des Teams." antwortete Tony und verdrehte die Augen.

"Ah, das ewige Thema." Steve zwinkerte Stina zu. "Du bist doch schon Teil des Teams. Ganz automatisch. Aber ich kann Tony verstehen, dass er dich nicht dabei haben möchte. Es ist viel zu gefährlich."

"Aber ich.."

"Nei-hein!" unterbrach Tony sie erneut. "Ende der Diskussion."

Tony wandte sich an Bruce. "Schon was gefunden?"

"Die Gammastrahlen sind zwar schwach, aber wenn ich ein paar Modifikationen vornehme, sollte ich deren Ursprung orten können. Es dauert eine Weile, aber ich bin dran."

Stina mochte Bruce. Er war die Ruhe selbst, strahlte eine tiefe Entspannung aus, was eigentlich nicht möglich war. Denn innerlich führte er einen immerwährenden Kampf mit sich selbst, einer weiteren Persönlichkeit. Hulk. Der große Grüne, wie Stina ihn gern nannte. Sie hatte Videoaufzeichnungen gesehen, wenn er als Hulk unterwegs war und obwohl sie eingeschüchtert sein sollte, war sie es nicht.

Ganz im Gegenteil. Bruce war eigentlich eine tickende Zeitbombe. Es war immer möglich, dass Hulk zum Vorschein kam, auch wenn er nicht benötigt wurde. Aus diesem Grund gab es eine Zelle im Stark Tower, eigens von Bruce entwickelt, die dem Hulk Einhalt bieten konnte. Hier hin würde er sich zurückziehen, sollte Hulk die Macht über seinen Körper übernehmen wollen.

Dennoch war Stina gern bei ihm. Früher saß sie nach der Schule bei ihm im Labor und machte ihre Hausaufgaben. Und auch nach ihrem Abschluss war sie öfters bei ihm. Sie redeten kaum, Bruce ging seiner Arbeit nach und Stina las, oder schrieb in ihr Tagebuch. Bei ihm fand sie eine Ruhe, die ihr sonst noch keiner schenken konnte.

Es war gute drei Jahre her, als sie hier einzog. Ihr ganzes Leben wusste sie, dass Tony Stark ihr Vater ist. Ihre Mutter hatte vor Stinas Geburt als Hostess gearbeitet und Stina wurde durch einen ungeplanten One-Night-Stand mit Tony gezeugt. Niemals hatte Tony seine Vaterschaft angezweifelt und sendete regelmäßig Geld zur Unterstützung. Leider war dieses Geld niemals bei Stina angekommen. Der letzte Freund ihrer Mutter hatte sie in den Drogensumpf mitgerissen, an dem ihre Mutter starb. Tony und Pepper haben ohne zu überlegen Stina bei sich aufgenommen. Er war ihr Vater, aber sie fand es von Anfang an befremdlich, ihn 'Dad' zu nennen und so hatten sie sich schnell darauf geeingt, dass sie einfach 'Tony' sagte.

Stina gähnte müde, als sie sah, das Bucky die Küche betrat. Ihre Blicke kreuzten sich, aber niemand wagte es auch nur, etwas zu sagen.

"Guten Morgen." begrüßte Steve seinen besten Freund, der nur ein "Morgen." in den Raum warf.

Steve war froh, als alle zugestimmt haben, Bucky hier einziehen zu lassen. Er war rehabilitiert und inzwischen ein integriertes Mitglied der Avengers.

"Du solltest morgens mit mir Joggen gehen, dann bleibst du fit und startest munter in den Tag." neckte er Bucky, der sich auch einen Kaffee nahm und sich gegenüber von Stina setzte. Sie sah genau so müde aus wie er sich fühlte und auch heute früh, bevor er die Küche betreten hat, hatte er sich selbst geschworen, dass die letzte Nacht auch wirklich die letzte Nacht gewesen ist.

Aber hier am Küchentisch, mit ihren langen blonden Haaren, den großen braunen Rehaugen und der engen schwarzen Leggings, die er sah, als sie aufgestanden war, um sich den Becher aufzufüllen, war er sich nicht mehr so sicher, dass er sein selbst erklärtes Ziel erreichen würde. Und war das nicht sein Hoodie, den sie da trug?

"Süße, du solltest lieber etwas essen, als literweise Kaffee in dich reinzuschütten." sagte Tony, der sich selbst seinen Becher füllte. "Was hast du heute geplant?"

"Ich weiß es noch nicht. Ich denke, ich werde mit Pepper zu Mittag essen. Aber sonst ist nichts geplant. Und ihr?" Stina blickte in die Runde und hatte ein kleines bisschen zu lange in Buckys strahlende grau-blauen Augen geschaut und grinste nun in ihren Becher.

"Sir, Sie sollten sich das ansehen." F.R.I.D.A.Y. schaltete alle Bildschirme im Tower an. Es wurden Livebilder aus Deutschland gezeigt, die einen selstsam aussehenden Mann zeigten, der ein Museum angriff.

Only Bad Guys...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt