Der Tag danach

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Harry

Argh, mein Kopf.

Stöhnend zog ich die Augenbrauen zusammen und versuchte, mich auf die Seite zu drehen, doch irgendwie funktionierte das nicht. Da lag etwas Schweres über meinem Rücken und das Kissen unter meiner Wange war viel zu hart.

Ich versuchte, mich daran zu erinnern, was gestern passiert war, doch in meinem Kopf herrschte gähnende Leere. Nur, dass ich nicht in meinem Bett lag, hatte ich mittlerweile verstanden.

„Hör auf, so viel rum zu rutschen", beschwerte sich eine tiefe Stimme unter mir, die mein Kissen zum Vibrieren brachte.

Moment. Hartes Kissen? Stimme von unten? Gewicht über meinem Rücken?

Entsetzt riss ich die Augen auf, stemmte mich mit den Armen hoch, was ein unwilliges Grummeln unter mir auslöste, und setzte mich auf ein paar Oberschenkel zurück. Eine leichte Wolldecke rutschte mir dabei von den Schultern, doch ich zog sie schnell wieder schützend um mich.

Die Beine unter mir gehörten zu einem sehr verschlafen aussehenden Draco. Und sein Arm war gerade noch um meine Mitte geschlungen gewesen. Ehrlich gesagt hatte ich wohl auf seinem ganzen Körper geschlafen, an seine Brust gekuschelt, wie bei einem Liebhaber.

Oh Merlin.

Draco öffnete blinzelnd die Augen und schnaubte bei meinem Gesichtsausdruck. „Der letzte Whiskey war schlecht, hm?", murmelte er und gähnte daraufhin herzhaft, während ich ihn sprachlos anstarrte.

Wir hatten auf der Couch geschlafen. Im Landhaus. Im Zimmer mit dem Plattenspieler. Zusammen.

„Scheint so", murmelte ich ohne nachzudenken und konnte ebenfalls ein Gähnen nicht unterdrücken.

Dass wir unsere Klamotten noch trugen, war wirklich ein Lichtblick. Und ich hatte keinen feuchten Traum gehabt, wodurch mir ein hartnäckiger Ständer erspart geblieben war. Die leichte Morgenlatte konnte ich zum Glück mit der Wolldecke verstecken, die ich immer noch um meinen Körper geschlungen hatte.

Apropos.

Mein Blick wanderte wie von selbst zurück zu Draco, der sich mit nichts bedecken konnte, denn offensichtlich war ich seine Decke gewesen. Und oh ja, seine Hose beulte sich tatsächlich leicht aus. Direkt über seinem...seinem Schwanz.

Meine Wangen wurden heiß und ich blickte schnell auf, um ihm ins Gesicht zu sehen, anstatt auf seinen halbharten Penis zu starren. Glücklicherweise hatte er die Augen wieder geschlossen und rieb sich gerade mit einer Hand über das Gesicht.

„Mein Kopf brummt", grummelte er.

„Meiner auch."

„Sind scheinbar allergisch gegen Alkohol."

„Muss wohl so sein", meinte ich und erwiderte sein Lächeln.

Er richtete sich leicht auf und blickte stirnrunzelnd zu mir hoch. Hastig rutschte ich von seinen Beinen und runter vom Sofa. Doch als ich versuchte, mich hinzustellen, wurde mir schwummrig.

Ich spürte, wie sich alles um mich herum drehte und dann zwei Hände, die mich an der Taille packten und sicher zurück auf die Couch verfrachteten.

„Alles in Ordnung?", fragte eine leise Stimme direkt neben meinem Ohr. Ich hatte die Augen geschlossen und wartete, bis mein Kopf aufhörte, sich wie Watte anzufühlen.

„Geht bestimmt gleich wieder", presste ich hervor und spürte, wie sich ein Arm um meinen Bauch schlang. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich zwischen Dracos Beinen saß und mit dem Rücken an ihn gelehnt war.

Drarry: Die Siegel von Militon Hall (Smut)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt