Draco
„Wir sollten gleich nach dem Frühstück los", meinte Harry und biss nachdenklich in sein Brot mit Erdbeermarmelade. Er stand wirklich auf Süßes, ganz im Gegensatz zu mir. Für mich reichte ein frühmorgendlicher Kaffee, um fit zu werden.
Ich erwischte mich selbst dabei, wie ich Harry mit einem Lächeln beobachtete, bevor ich mich wieder hastig meiner Tasse zuwandte. Es war verlockend, Harry den ganzen Tag anzusehen, aber irgendwann musste ich lernen, mich zurück zu halten. Wir hatten die Nacht im selben Bett verbracht, davor miteinander geschlafen und jetzt hier mit einem dümmlichen Grinsen am Frühstückstisch zu sitzen passte mal so gar nicht zu mir. Dachte ich zumindest.
„Warum müssen wir nach dem Essen los?", fragte ich mit einiger Verspätung.
Harry zuckte mit den Schultern. „Wir müssen uns um das Haupthaus kümmern. Ich hab nicht mehr viel Zeit."
Oh, stimmt ja. Die Siegel. Über den ganzen Sex und das Date gestern hatte ich sie ganz vergessen.
„Irgendeine Idee, wo wir weiter machen sollen?"
Harry nickte. „Ich hab eine Tür gesehen, in die eine seltsame Rune graviert wurde. War mir nicht sicher, was sie bedeutet, also hab ich sie in einem Buch nachgeschlagen und auch tatsächlich gefunden. Ich erzähl dir später mehr, wenn wir davorstehen."
„Und wenn ich es jetzt gleich wissen will?", fragte ich neckend, während Harry aufstand, um mir die leere Tasse aus der Hand zu nehmen. Dabei umfasste ich mit einer Hand seine Hüfte und zog ihn zu mir.
Leise lachend versuchte Harry halbherzig, meinen Arm loszuwerden, doch ich packte ihn nur umso fester, bis er seitlich auf meinem Schoß saß. „Ich verrate nichts. Sei ein bisschen geduldig!"
Das wollten wir doch mal sehen. Mit einem Ruck schob ich Harrys Oberteil hoch und ehe er reagieren konnte, lagen meine Lippen bereits um seine Nippel. Er versuchte erst, sich mir zu entziehen. Doch nur wenige Augenblicke später ergab er sich mir stöhnend.
„Drac...Draco! Wir müssen...ah..." Er keuchte und sein Becken bewegte sich unwillkürlich. „Ich...sonst kann ich hier nicht wohnen bleiben!"
Seufzend löste ich mich von seinem verführerischen Körper und ließ sein Shirt wieder nach unten gleiten. Allerdings presste ich ihn dafür an mich und vergrub mein Gesicht an seiner Brust. „In Ordnung, du hast gewonnen. Nehmen wir die Siegel in Angriff, das wird super", gab ich nach.
„Wenn wir schnell sind, gibt's ein kurzes Abendessen und dann geht es ins Bett. Nur du, ich und das Gleitgel."
Sofort schob ich Harry von meinem Schoß und er lachte, als ich ihn bei der Hand packte und in den Flur schubste. „Beeil dich! Wir müssen fertig werden."
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„Das ist also die Rune?" Zweifelnd sah ich die Tür an. Ich kannte mich ein wenig mit Runen aus und war mir sicher, diese hier zu erkennen, aber irgendetwas war seltsam.
„Es ist die Rune für Angst, drei Balken übereinander und der verbindende Strich an der rechten Seite", erklärte Harry.
„Aber dann gibt's hier noch einen Kreis und diese Punkte..."
Harry nickte. „Deshalb musste ich sie nachschlagen. Es ist eine Erweiterung und hat irgendetwas mit der Vergangenheit zu tun. Ich glaube, es geht um eine Erinnerung, vor der man sich fürchtet."
Abwartend sah er mich an. Und mir wurde abwechselnd heiß und kalt. Schlechte Erinnerungen trug ich genug mit mir herum und ich war mir sicher, dass es Harry genauso ging. Wir hatten während meiner Zeit in Militon Hall schon einige Siegel gebrochen und dieses Haus akzeptierte normalerweise nur unsere tiefsten Geheimnisse, also würden wir schmerzhafte Momente herauskramen müssen.
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Drarry: Die Siegel von Militon Hall (Smut)
FanfictionDracos Suche nach einem verschwundenen Zauberer findet schließlich ihr Ende in Militon Hall, einem alten Zauberer-Anwesen. Harry dagegen weiß nicht, wie ihm geschieht, als plötzlich sein alter Rivale vor der Tür steht. Und er ahnt nicht, wie sehr ih...