Spiel mit dem Feuer

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Harry

Draco hatte sich letzte Nacht rausgeschlichen. Ich hatte kaum noch mitbekommen, was nach Mrs. Pimpentons Besuch passiert war, so müde war ich auf einmal gewesen. Die Erlebnisse in dem Angst-Raum hatte mich wirklich geschafft.

Trotzdem war ich mir relativ sicher, dass Draco mich zurück in mein Zimmer getragen hatte und danach war ich komplett weggedämmert. Nur um Stunden später davon aufzuwachen, wie sich die Matratze neben mir absenkte, als Draco sich neben mich legte. Wo war er gewesen? Was hatte er getan? Hatte er einen Bericht ans Ministerium geschickt?

Er hatte mir immer noch nicht verraten, weshalb er nicht nach London zurückkehren wollte. Ob er es mir wohl noch sagen würde? Schließlich hatten wir nicht mehr viele Siegel übrig und ich befürchtete, dass er mich weiterhin im Dunkeln lassen würde.

Seufzend warf ich einen weiteren Scheit Holz in den Kamin und sah zu, wie die Funken flogen. Direkt vor den Flammen war es verdammt warm und es brachte Erinnerungen an die Feuerstelle im Gryffindor-Gemeinschaftsraum mit sich, an der wir so viel Zeit zu dritt verbracht hatten. Der Geruch nach verbranntem Holz und das flackernde Licht wirkten beruhigend.

„Was tust du da?", riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken. Draco stand neben mir und sah meinem Treiben verwirrt zu. Ich hatte ihn gar nicht hereinkommen gehört. Hatte er nicht direkt nach mir duschen wollen?

Oh. In Ordnung, dann ergab das Handtuch um seine Hüfte und die feucht glänzende, nackte Haut wohl auch Sinn. Beides in Kombination schien einen Kurzschluss in meinem Hirn auszulösen und ich konnte kaum meinen Blick von seiner Brust ablenken, über die ein dicker Wassertropfen lief und schließlich in dem Handtuch direkt über dem Schritt versickerte.

„Harry?"

„Hm?" Mit einiger Verspätung erreichten mich seine Worte. „Oh, ich mache Feuer."

Er legte den Kopf schief. „Das klärt die Sache trotzdem nicht so ganz. Wir haben Ende Juli."

„Ähm, ja?"

„Es ist sehr warm."

„Hmhm."

„Wofür dann das Feuer?"

„Zum Reden."

„Bitte was?"

Jetzt hatte ich ihn wohl komplett verwirrt, aber irgendwie war mein Gehirn gerade nicht so ganz auf Touren. Von vorne also.

Ich räusperte mich und zwang mich gleichzeitig, den Blick von seinem halbnackten Körper abzuwenden und mich wieder dem Feuern zu widmen. „Ron und Hermine wollen mal wieder mit mir reden und wir machen das meistens über die Kamine."

Dracos Miene klärte sich etwas auf. „Wieso apparierst du nicht?"

„Will nicht, dass mich vielleicht doch jemand sieht", erwiderte ich schulterzuckend. Eigentlich wollte ich vor allem nicht von hier weg. Dieses Haus, dieses Anwesen war mein Zufluchtsort und den wollte ich nicht verlassen. Aber das vor Draco zuzugeben, brachte ich nicht über mich.

„Und wieso kommen die beiden nicht her?"

„Hermine ist krank, sagt Ron, also wollen sie nicht apparieren und bleiben daheim. Außerdem mögen wir es irgendwie, uns durch das Feuer zu unterhalten."

Ich setzte mich auf die Füße zurück, langte nach hinten unter den Couchtisch und zog einen kleinen gepolsterten Hocker hervor. Direkt vor dem Kamin platzierte ich ihn, ehe ich nach einem Beutel Flohpulver auf dem Sims angelte. Draco war so freundlich, ihn mir zu reichen, sodass ich nicht aufzustehen brauchte.

„Danke, Babe", murmelte ich abwesend und öffnete den Stoffbeutel.

Neben mir raschelte es, dann war Dracos Gesicht plötzlich auf gleicher Höhe mit meinem und er fasste mir grob in die Haare. Erschrocken atmete ich ein und sah ihn mit großen Augen an.

Drarry: Die Siegel von Militon Hall (Smut)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt