Das Spanisch Quiz war zwar nicht so schwer wie ich dachte. Trotzdem wusste ich mit paar Fragen nichts anzufangen und musste auf andere Möglichkeiten zurückgreifen.
Ein drittel meines Spanischkurses wählte Antwortmöglichkeiten C. Also nahm ich auch C. Bei der nächsten Frage war die Mehrheit für A. Deshalb wählte ich ebenfalls A.
Während ich erst die Gedanken meines Kurses las und dann die Antwort auf meinen Zettel kritzelte, sah ich aus dem Augenwinkel, dass Peter sich kurz zu mir umdrehte. Allerdings nicht lang genug als dass wir Augenkontakt hielten.
Nachdem die Zeit abgelaufen war, sammelte unsere Lehrerin unsere Testblätter ein. Glücklicherweise war sie immer relativ schnell im Korrigieren unserer Arbeiten, weshalb es wahrscheinlich nicht lange dauern sollte bis wir unsere Note erfuhren.
Als es klingelte und das somit den Unterricht beendete, war Peter der erste der aufsprang. Kaum hatte er alles eingepackt, stand er schon neben meinem Pult und sah mit beim einräumen zu.
Zusammen mit den anderen Schülern verließen wir den Klassenraum. Stumm folgte ich Peter.Ich lehnte mich gegen einen der tiefblauen Spinde, die unseren Schulflur säumten. Hoffentlich klebten mir später keine abgeblätterten Farbpigmente in den Haaren.
„Du hattest also nicht für das Spanisch Quiz gelernt?" Peter schloß erst seinen Spind auf und sah mich dann mit großen Augen an.
„Wie kommst du darauf? Ich habe eigentlich ein ziemlich gutes Gefühl.", antwortete ich ihm.
„Hätte ich sicherlich auch, wenn ich alle Antworten der Klasse lesen könnte."
„Sowas würde mir gar nicht erst einfallen!", beteuerte ich und schob unschuldig meine Unterlippe vor. Während er einige Bücher aus seinem Spind nahm und andere hineinstellte, beobachtete ich neugierig unseren Hausmeister wie er mit zwei Elektrikern den Werkraum betrat. Seit dem Feuer war der Raum unbenutzbar, allerdings begann jetzt verschiedene Fachleute mit der Instandsetzung. Letzten Freitag waren bereits Feuerwehrleute und Maler da gewesen, aber ich war zu sehr beschäftigt mit der ganzen Peter-ist-Spiderman-Sache, dass ich es gar nicht richtig registriert hatte. Durch die Sanierung fiel allerdings der Werkunterricht aus, was unseren Jahrgang Freistunden bescherte. Peter schloss seinen Spind und ich wandte ihm wieder meine Aufmerksamkeit zu.
„Wusstest du, dass deine Augen so einen bläuchlichen Schimmer bekommen, wenn du Gedanken liest?", fragte er und sah mich vorwurfsvoll an. Ich seufzte.
„Okay, erwischt. Aber ich hatte wirklich keine Zeit zum lernen. Und außerdem muss ich doch auch üben meine supercoole Fähigkeiten anzuwenden.", erwiderte ich als Ausrede.Als ich neben Peter zum nächsten Fachraum lief, beantwortete ich Liz' Nachricht. Sie wollte dass ich schon früher zum Unterricht kam, damit Betty uns von ihrem Date erzählen konnte.
„Liz braucht mich. Bis später!", erklärte ich und wollte gerade gehen, doch Peter umschloss sanft mein Handgelenk. Ein Prickeln durchfuhr meinen Körper.
„Ich wollte nach der Schule nochmal zu Mr. Delmar, kommst du mit?", fragte er. Er klang nicht wütend. Mein mini Betrug war wohl doch nicht so schlimm. Ich lächelte.
„Gerne! Wir sehen uns dann am Tor."
Langsam schaute ich auf mein Handgelenk, welches Peters Hand immer noch umschloss. Er bemerkte dies und zog seine Hand schlagartig und mit geröteten Wangen zurück.
„Bis später", nuschelte er und machte sich auf den Weg zu seinem nächsten Kurs.„Einmal die Nummer zehn bitte, aber könnten sie noch extra Gurken rauf machen und es leicht platt drücken? Danke.", bestellte Peter bei Mr. Delmar, unserem liebsten Grocery Store. Nach der Schule waren wir mit der Subway hergefahren (wobei es ziemlich schwer war, Peter zu überreden nicht „herzuschwingen") Insgeheim glaube ich auch, dass Mr. Delmar Peter's reguläre Bestellung bereits kannte, es ihn aber zu viel Spaß machte Peter dabei zuzusehen, wie er seine Bestellung jedes mal aufzählte.
„Machen Sie zwei draus!", fügte ich noch schnell hinzu und schlenderte zum Süßigkeitenregal. Ich griff nach einer Tüte saurer Gummitierchen, welche ich zu den fertig zubereiteten und schon eingepackten Sandwiches auf den Tresen legte.
„Das macht dann 11$", sagte Mr. Delmar.
Bevor Peter es schaffte sein Portmonee aus dem Rucksack zu kramen, reichte ich einen 10$ Schein und paar Münzen über den Tresen.
Peter ließ seinen Geldbeutel wieder zurück in die Tasche gleiten und packte das Essen ebenfalls ein.
Gemeinsam verabschiedeten wir uns.
„Du sollst das nicht immer tun. Du hast letztes Mal schon gezahlt.", murmelte Peter und festigte den Griff um den Träger seines Rucksacks. „Ich hatte eh noch Cafeteria Geld von letzter Woche übrig.", sagte ich schulterzuckend, „Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass du letztes Mal gezahlt hast."
Das stimmte nicht. Und ein Blick in Peters Gedanken zeigte mir, dass er es auch wusste, aber keinen Streit wollte.Auf den kurzen Weg von Mr. Delmas nach Hause erzählte ich ihn von meiner fürchterlichen Physikstunde und er mir von seiner neuen Erfindung. Nebenbei aßen wir unsere Sandwiches und teilten uns danach die sauren Gummitierchen.
„Ich wollte dir noch etwas zeigen.", sagte er und zog mich in die Gasse vor meinem Wohnblock. Sein Blick ruhte erst auf meinem Zimmerfenster. Dann wühlte er in seinem Rucksack und holte einen kleinen, metallischen Gegenstand heraus. Es sah aus wie einer von den Dingern die Spider-Man zum schießen benutzte.
„Ist das so ein Netz-schieß-Teil?", fragte ich, was Peter dazu brachte über meinen nicht allzu wissenschaftlich-korrekten Namen zu lachen.
„Ja, das ist ein Web-Shooter. Ich habe sie entworfen und Mr. Stark hat mir mit ein paar Änderungen geholfen. Das ist einer meiner früheren Entwürfe."
Neugierig nahm ich ihm das Gerät aus der Hand und untersuchte es. Ich verstand nur nicht, wozu Peter ihm mir geben wollte.
„Ich dachte, dass es vielleicht einfacher für dich wäre, durchs Fenster reinzuschleichen anstatt jedes Mal Ausreden für die Trainigseinheiten zu finden."
„Danke, Peter."
Er streckte seine Hand aus und ich gab ihn den Shooter wieder. Langsam stellte er sich zu mir.
„Hier", sagte er und legte mir vorsichtig seinen Web-Shooter um mein Handgelenk. Peter beugte sich etwas vor um den Verschluss des Shooters einrasten zu lassen. Weil er aber hinter mir stand, streiften seine leichten Locken meine Wange. Meine Wangen färbten sich rötlich.
Was war bloß los mit mir? Wir reden hier von Peter, niemand neues.
„Jetzt musst du nur noch hier drücken und dein Ziel anvisieren.", erklärte er mir und tippte sachte auf den Knopf. Stumm nickte ich. Er trat einen Schritt zur Seite und ich streckte meinen Arm aus. Mit zugekniffenen Augen zielte ich auf die Wand neben meinem Fenster. Ich drückte ab. Das Netz schoss aus Peters Shooter und blieb an dem anvisierten Punkt kleben. „Beeindruckend, nicht wahr?", fragte ich Peter ironisch.
Er lachte. „Jetzt will ich aber auch sehen wie du hochkommst!"
Oh, daran hatte ich noch nicht gedacht. Vorsichtig zog ich an dem Netz, und als es nicht nachgabt trat ich zur Wand. Ich umklammerte mit beiden Händen den Faden. Dann stieß ich mich mit den Füßen ab, sodass ich an der Hauswand mit dem Netz als Seil zu meinem Fenster hoch kletterte. Oben angekommen, öffnete ich mein Fenster und stieg in mein Zimmer. Schnell beugte ich mich aus meinen Fenster und jubelte ihm zu.
„Du bist ein Naturtalent!", rief er. „Behalte den Web-Shooter ruhig, du kannst ja jetzt damit umgehen!"
„Mach ich, Dankeschön!"
„Wir sehen uns morgen, Rose!"
Er setzte sich seinen Rucksack auf und wandte sich gerade zum gehen, als ich ihn nochmal rief.
„Schick mir eine Nachricht wenn du wieder sicher zuhause bist."
Als Antwort nickte er nur lächelnd. Ebenfalls lächelnd schmiss ich meinen Rucksack in die Ecke und legte mich gedankenverloren aufs Bett.
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to be together [a peter parker fanfiction]
FanfictionRosalie Cinn ist fünfzehn, hat gute Freunde und vielversprechende Noten, doch ihr Leben nimmt eine drastische Wendung als sie durch einen Unfall Telepathischen Kräften bekommt. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Peter Parker wagt sie sich in die Wel...