vier

82 10 2
                                    

Als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlug, war es bereits hell.

Neugierig nahm ich meinen Digitalwecker hoch und begutachtete die grellen Ziffern. Warum hatte mein Wecker nicht geklingelt?

Ich war mir ziemlich sicher, dass ich ihn nicht ausgestellt hatte. Vielleicht hätte ich doch noch mal zum Arzt gehen sollen, so vergesslich wie ich seit gestern war.

Geräuschlos stellte ich den Wecker wieder auf meinen Nachttisch und setze mich auf. Meine nackten Füße berührten den kuscheligen Teppich und ich verharrte einige Minuten, bevor ich seufzend aufstand. Fröstelnd zog ich mir eine Sweatshirt über und stolperte in die Küche.

Ich öffnete den Kühlschrank und durchforstete ihn nach einem geeigneten Frühstück. Als ich nichts fand, nahm ich mir vor ein paar Poptarts im Toaster zu machen. Schwungvoll schlug ich die Kühlschranktür zu.

Während ich an unserem kleinen Esstisch frühstückte, stöberte ich gleichzeitig in meinem Handy. Ich hatte fünf verpasste Anrufe von Mum, eine Nachricht von Peter und einen Anruf von Dad's Festnetz.

Bei Mum's Nachricht konnte es sich nur um Sorge handeln.

Woher wusste sie überhaupt von der Sache mit dem Brand? In Barcelona, wo die Außenstelle von Mum's Büro war, berichteten sie wohl kaum über einen kleines Feuer in Queens.

Bestimmt war es Tante May gewesen.

Ich habe sie echt lieb, aber manchmal war sie zu fürsorglich.

Seufzend schlang ich das letzte Stück meiner Poptart runter und wischte mir ein paar Krümel vom Mund, ehe ich meiner Mutter eine Nachricht schrieb. Wenn sie sich Sorgen machte, telefonierte man mit ihr ewig, und darauf hatte ich jetzt echt keine Lust.

Mum <3
_____________________________
| Wenn ich nicht gleich ein Lebenszeichen |       |von dir bekomme, steige ich sofort in |
| den Flieger und komme zu dir! |
| —————————————————————
|/
——————————————————————
| Hey Mum, mir geht es gut, du brauchst | | deine Geschäftsreise nicht vorzeitig          | beenden. Wir sehen uns übermorgen.      |
| Hab dich lieb <3. |
————————————————————— |
\|

Dad hinterließ ich eine ähnliche Nachricht, versprach aber ihn später anzurufen.

Peter teilte mir mit, dass er am späten Abend gegangen war und fragte ob ich später mit ihm Joggen gehen wollte.

Joggen? Seit einem halben Jahr ging dass mit ihm schon so. Peter freute sich auf den Sportunterricht, obwohl er es versuchte zu verstecken, und ihm fielen sämtliche Übungen leichter.

Ich fragte mich, wie er das gemacht hat. Wenn es da irgendeinen Shake oder etwas ähnliches gab, wollte ich es auch haben.

Mit einer kleinen Nachricht sagte ich zu, die ganzen Filmabenden mit Eiscreme und Popcorn gingen an mir nicht spurlos vorbei und etwas Sport tat mir auch gut.

In dreizig Minuten sollte es los gehen, weswegen ich schnell die Küche aufräumte und dann genervt vor meinem Kleiderschrank stand.

Wenn Mum nicht da war, hatte ich selten Lust zum Wäsche waschen und somit nur wenige Klamotten in meinem Schrank. Schließlich entschied ich mich für eine einfache Sporthose und den tiefblauen Sweater mit unserem Schullogo.

Pünktlich um 13 Uhr, stand ich vor dem Eingang unseres Häuserkomplexes.

Obwohl Mum als Anwältin sehr gut verdient, wohnen wir in einem kleinen und eher abgewrackten Appartement.

to be together [a peter parker fanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt