Kapitel 31

289 27 10
                                    

Hinweis: es steht eine P16 male/slash Situation bevor (。•̀ᴗ-)✧



***


Irgendeine Macht schien ihre Freude daran zu haben, ihn auf die Probe zu stellen, fand er sich keine 2 Ke (ca.30min.) später in Lan Zhan's Armen wieder, der sie auf Bichen durch den aufgekommenen Regen, zurück in die Wolkenschlucht flog.

Das Feuerwerk war kaum abgeklungen, als der Regen über sie hereingebrochen war und auch die anderen Gäste sich eilig schutzsuchend verstreut hatten.

Der Abend war somit zu seinem vorzeitigen Ende gekommen, dass es Yi Ling etwas enttäuscht raunen ließ, während er sich aus seinen nassen Sachen schälte. Lan Zhan ließ ihm ein warmes Bad herrichten und er konnte es kaum erwarten es zu nutzen. Der Regen mochte unterhalb der Berge noch erträglich gewesen sein, doch je höher sie geflogen waren, umso eisiger fühlte er sich an. Seine Wangen wärmten sich bei dem Gedanken, wie innig er sich an Lan Zhan festgeklammert hatte, um etwas von dessen Wärme für sich abzweigen zu können und wie selbstverständlich es Lan Zhan hinnahm. Aber womöglich auch nur, weil er damit zu tun hatte sie unversehrt durch das Wetter zurückbringen zu wollen.

Dieser hatte sich vorerst in sein Zimmer zurückbegeben, um sich ebenso umzuziehen und wohl noch etwas zu arbeiten.

Yi Ling lag der Vorschlag, doch gemeinsam baden zu können, um sich wieder aufzuwärmen, auf der Zunge, doch konnte er die Zügel seiner Schamlosigkeit doch noch herumreißen, indem er hinter dem kunstvoll gestalteten Sichtschutz der Bade Zone verschwunden war und sich zurechtweisend in den Arm kniff.

Ein tiefes, zufriedenes Seufzen kam ihm über die Lippen, als er sich in das warme und angenehm duftende Wasser sinken ließ und sofort seinen Kopf am Holzrand des Zubers anlehnte, die Augen schloss.

Für eine Weile ließ er einfach nur seinen ausgekühlten Körper wieder auftauen, das Summen einer Melodie auf den Lippen, die er auf dem Fest eingefangen hatte.

Es war, bis auf den Schauer, wirklich ein wunderbarer Abend gewesen.

Verspätet kam ihm der Gedanke, dass er sich etwas Wein hätte mit zurückschmuggeln sollen, aber diese Chance war nun leider vergeben.

Mit einem Grinsen erinnerte er sich daran, als Lan Zhan dieses eine Mal betrunken gewesen war.

Er hatte seine liebe Not gehabt ihn herumzuschleppen, nur um dann von einer misstrauischen Fuchsfrau bezichtigt zu werden, Lan Zhan seine Unschuld rauben zu wollen.

Er lachte etwas wehmütig über diese Erinnerung.

Es schien schon so lange zurückzuliegen.

Als wären er und Lan Zhan schon so viel länger zusammen unterwegs gewesen.

Er tauchte soweit in das Wasser, das nur noch die Hälfte seines Gesichtes zu sehen blieb.

Damals war es ihm einen guten Scherz wert gewesen, doch ließ ihn die Frage nach Lan Zhan's Unschuld sich nun wieder etwas kribbelig fühlen, dass er ein paar frustrierte Luftblasen vor sich hin blubberte.

Ihm kam ungebeten jener Moment wieder in den Sinn, in welchen er diesem so unsäglich nahe gewesen war und wie dieses Szenario hätte weitergeführt werden können.

Dieses verdammte Buch und dessen Inhalt spielten ihm nur noch weitere Fantasien zu, das ihm nun aus einem völlig anderen Grund noch wärmer wurde.

Das Ziehen, das von seiner Mitte her ausging, erinnerte ihn nur wieder zu deutlich daran, dass sein Körper sich nach etwas intimerer Zuwendung sehnte, worauf er sich etwas derb auf seine Unterlippe biss, um abzuwägen, ob er eine rasche Beseitigung dieses Problems riskieren konnte.

Lan Zhan's Daumen, der vorhin über eben diese Lippen gestrichen war; vorsichtig und doch so schamlos.

Er hatte diesen Moment sofort weggeschlossen, als er vorüber gewesen war. Sonst hätte er sich noch dort auf der Brücke vollkommen bloßgestellt.

Er horchte aufmerksam, ob Lan Zhan immer noch in seinem Zimmer war.

Nichts war zu hören, bis auf das leise Trommeln des Regens auf die Dachschindeln und das Rauschen der Bäume.

Ah, was sollte es schon!

Mit seiner rechten Hand griff er nach seinem halbharten Glied und dämpfte das damit verbundene, wohlige Raunen, indem er es unter Wasser hielt.

Er wusste selbst, dass er etwas zu laut werden konnte, wenn die Lust ihn unvorsichtig werden ließ.

Somit begann er mit leichten, langsamen Bewegungen. Reizte die anschwellende Spitze eher in einer neckenden Weise mit seinem Daumen, bis seine Länge vollkommen erregt war und er diese fester umschloss.

Zuerst beließ er es dabei, verinnerlichte sich schlicht den kräftigen Druck seiner Hand und das spürbare Pulsieren, das seine Erregung wiedergab. Es war einfach, sich hinter geschlossenen Lidern vorzustellen, dass es nicht seine Hand war die ihn umfasst-, hinhielt. Yi Ling brachte seine Hüften in leichte Bewegung, so wie er es tun würde, wäre es jemand anderes der ihn im Griff hatte.

Er diesem jemand zeigte, was er wollte.

Was ihm gefiel.

Das Wasser schaukelte sich mit seinen Bewegungen auf, ließ die Illusion einer weiteren Person noch realistischer erscheinen, die das Bad mit ihm teilte.

„Yi Ling." Dieser gab ein kurzes Keuchen von sich, als er sich Lan Zhan's dunkle Stimme darüber in seinen Kopf rief.

Es war ein Leichtes ihn sich vorzustellen.

Nicht irgendjemanden der ihn so berührte, sondern Lan Zhan.

Dessen Hände groß genug, das er sie beide sicherlich problemlos in eine davon nehmen könnte, um sie damit zu befriedigen.

Yi Ling's Hüften stießen kräftiger nach oben, über diese mehr als erregende Vorstellung.

Ein tiefes Stöhnen rollte über seine Zunge, doch war er noch präsent genug, sich seine andere Hand rasch vor den Mund zu legen und es damit abzuschwächen.

Was, wenn es Lan Zhan's Hand wäre?

Lan Zhan, der ihn damit aufforderte nicht zu laut zu sein. Man sie nicht hören dürfte. Es ein verbotenes Feuer sei, dem sie sich beide hier hingaben. Dass er ihn nur kommen lassen würde, wenn er sich zügeln könne. Er ihm sagen würde, das er...

„Yi Ling?" Yi Ling's Augen flogen auf, als wäre das Wasser augenblicklich eiskalt geworden. Das hatte er sich nicht eingebildet, hatte er?

„Bist du etwa eingeschlafen?" In jedem anderen Moment hätte er über Lan Zhan's Annahme lachen können, doch war sein schlecht koordinierter Instinkt gerade nur der, ihn hastig auf-und aus dem Badezuber springen zu lassen, wo er auch prompt übersah, dass der Boden um den Zuber, über sein Treiben, nicht trocken geblieben war . Es zog ihm die Beine schneller weg, als er ein erschrockenes Japsen hätte vorbringen können und es ihn mit einem lauten Donnern, auf die harten Holzbohlen schickte, wo er ein schmerzerfülltes Stöhnen von sich gab.

„Yi Ling!?"

Oh, Himmel nochmal, konnte es eine peinlichere Situation geben, als nass, nackt und mit einer immer noch halbharten Erektion auf dem Boden liegend vorgefunden zu werden?

Es war zu spät, um Lan Zhan zurückzuhalten, als dieser, zwar vorerst noch zögerlich, um den Sichtschutz schaute, bei seiner niedergestreckten Erscheinung, jedoch sofort bei ihm war und Yi Ling das Schamgefühl beinahe schwindelig machte.

„Bist du in Ordnung?", erkundigte sich Lan Zhan besorgt. Yi Ling konnte nur mit dem Kopf schütteln, über all die Dinge die gerade nicht in Ordnung waren.

War ihm schon jemals etwas derart unangenehm gewesen?

Zu spät besann er sich, dass ein Kopfschütteln nicht die Geste war, die Lan Zhan dazu bringen würde sich wieder zurückzuziehen.

Stattdessen kam er nur noch näher, legte ihm seine äußere Robe über und ohne weitere Umschweife griff er ihn auf, das Yi Ling wie eine hilfsbedürftige Maid in dessen Armen lag und er sich seine Hände unter einem verschämten Raunen vor das Gesicht legte.

Lan Zhan war effizient und brachte ihn in dessen Zimmer, mit der Erklärung dort notwendige Versorgungsutensilien zu haben und Yi Ling ergab sich schließlich seinem Schicksal.

Jedoch hatte er nicht mit einberechnet, das er sich nur noch aufgewühlter fühlen würde, als ihm bewusst wurde, dass er nun in Lan Zhan's Bett lag.

Unbekleidet.

Dessen Robe nur ein unnützer Schutz vor prüfenden Blicken, doch nicht vor dem Gedanken, dass diese Situation so ungemein intim wirkte, dass er die Hitze seines kleinen Badeabenteuers wieder an sich lecken spürte.

„Wo tut es weh?", hörte er Lan Zhan's Stimme, von der er sich nun sogar noch einbildete, das sie seltsam rau und dessen Aufmerksamkeit ungewohnt intensiv auf ihm ruhte.

Yi Ling raunte frustriert über sich und seine idiotische Veranlagung, sich immer wieder in die unmöglichsten Lebenslagen zu befördern.

„Mein Kopf. Mein Stolz.", murrte er in Lan Zhan's Robe. „Mein Herz.", grummelte er in einem weinerlichen Nachgedanken, war es wirklich zu viel für ihn, wenn Lan Zhan seine Gefühlswelt stets und ständig derart durcheinanderwirbelte.

Eigentlich auch sein Steiß, doch er würde einen Teufel tun, Lan Zhan nun auch nur ansatzweise in die Nähe seiner Lenden kommen zu lassen.

„Mn." Es konnte ein Laut des Verstehens sein, oder auch der Ergebenheit über seinen anstrengenden Charakter.

Yi Ling war momentan nicht in der Lage irgendetwas richtig zuzuordnen, weswegen ihm auch nichts in den Sinn kam, als er Lan Zhan's Finger wahrnehmen konnte, die behutsam über seinen Kopf tasteten.

Eine Berührung die Fürsorge vermittelte, doch bei ihm einen weiteren unangebrachten Impuls in tiefere Regionen schickte.

„Du scheinst ihn dir nicht zu hart gestoßen zu haben.", stellte Lan Zhan nach seiner Untersuchung fest, und Yi Ling war nach einem Jammern zu mute.

Lan Zhan war viel zu nah!

„Was deinen Stolz betrifft, werde ich nicht viel tun können.", setzte dieser in einem abgeklärten Ton fort, das Yi Ling das Schmollen schon automatisch auf die Lippen rutschte.

„Dein Herz..." Es blieb ihm für einen Moment komplett stehen, als Lan Zhan, den Stoff der Robe nur dieses winzige Stück noch nach unten zog und seine Hand über eben diese Stelle auf seiner Brust legte.

Yi Ling glaubte, dass es sich genau so anfühlen musste, wenn man unter einem Starre Zauber stand.

Lan Zhan's Hand war natürlich warm und groß und...

Yi Ling's Herz stolperte ungeschickt, bevor es in einen rasanten Sprint überging, der seinen Körper nahezu zum Vibrieren brachte.

Es war das Wimmern, das sich schon die gesamte Zeit über in seinem Hals versteckt gehalten hatte, als diese Finger über seine Brust strichen, als gäbe es dort tatsächlich eine Blessur abzugehen.

Er war auch immer noch viel zu sensibilisiert von seinen vorherigen Fantasien, dass es nicht viel brauchen würde, um das Interesse seiner Mitte wieder aufleben zu lassen.

Ein Blick auf Lan Zhan und Yi Ling glaubte diesen Ausdruck zu kennen. Ihn selbst in einer Form gerade in seinem Gesicht zu tragen.

„Lan Zhan..." Es war nicht mehr als ein Wispern, fragil wie es dieser Moment erschien.

Doch war es wohl immer noch laut und emotionsbeladen genug, dass dieser sein Tun abrupt unterband und sich dessen Augen schreckgeweitet zeigten.



Wangji wusste, das er einen Narren aus sich gemacht hatte, sobald Yi Ling's irritiert klingende Stimme an ihn herangedrungen war und er in dem Moment selbst nicht glauben konnte, dass er sich derart gehen ließ.

Nein, nicht ganz.

Yi Ling in seinem Bett zu sehen, seine Haare in einem ungezähmten Nimbus auf seinen Lagen, seine Haut rosig vom Baden und vor Scham. Einzig mit seinem Dàchǎng bedeckt, unter dem sich so viel mehr Verführung verbarg. Er hatte dessen warme Haut spüren können, als er ihn hertrug, und es machte das hungernde Verlangen, seine Hände über jedes lí (chin. mm Maß) streichen lassen zu wollen, von dem ihn nur diese eine seidene Stoffbann trennte.

Nie zuvor fühlte er sich so fern seiner Beherrschung und er fürchtete, dass er das Zügeln womöglich niemals für sich würde lernen können.

Mit Ruhe die er nur zeigte, nicht verspürte, zog er seine Hand wieder zu sich, eine Entschuldigung bereits auf den Lippen, als Yi Ling ihm am Handgelenk umfasste und ihn in seinem Rückzug aufhielt.

Mehr noch; und es ließ Wangji erneut das Zentrum seiner chaotisch umherwirbelnden Gefühle werden, als er diese wieder auf seine Brust führte. Yi Ling's Augen, woben ihre eigene Magie um ihn. Fließend Silber, benetzt von Feuerschein und Wagemut.

„Yi Ling?" Würde er es falsch verstehen... Yi Ling's Geste nicht als den frivolen Schabernack erkennen, der er war... Offenbaren, was bis jetzt nur in einer unbedachten Berührung ihren Ursprung hatte, nur um daraufhin verlacht oder gemieden zu werden... Es würde nicht nur sein Herz zum Splittern bringen.

„Es...es..." Wangji verfolgte die Nervosität die in Yi Ling's Hals zu stecken schien, schluckte er wiederholt schwer, bevor er weiter sprach.

„Es fühlt sich gut an..." Dessen Blick wurde fester, gar herausfordernd. „...wenn du mich berührst..."

Oh, er wollte nichts sehnlicher.

Doch konnte er auch nicht vorgeben, dass es nur ein flüchtiger, lusterfüllter Impuls sei, der ihn dazu verleitete, wie es womöglich für Yi Ling der Fall war und er zog seine Hand abermals zurück.

Yi Ling gab einen leisen, unterdrückten Laut von sich, ließ ihn jedoch ohne Weiteres gewähren und legte sich wiederholt seine Hände vor das Gesicht.

„Ah, Lan Zhan, tut mir leid. Mein Verhalten war ziemlich unangebracht. Uhm...ich werde...", damit setzte Yi Ling sich auf, vermied aber jeglichen Blickkontakt. „Ich denke es ist besser, wenn ich mich endlich wieder auf den Weg mache. Ich habe deine Gastfreundlichkeit sicherlich ziemlich ausgereizt." Er fummelte etwas unbeholfen mit der Robe herum, die heruntergerutscht nur noch seinen Unterkörper bedeckte und die er sich etwas fester umlegte als er aufstand.

Wangji vernahm dessen Hinweis mit schmerzlich schlagendem Herzen und einer panischen Starre.

Yi Ling wollte ihn verlassen.

„Ich lass dich besser mal allein, hm." Dieser lachte etwas hölzern. „Nicht, dass ich dich noch vollkommen blamiere, sollte jemand auftauchen und mich in diesem Zustand aus deinen Räumlichkeiten treten sehen. Der Stoff für Skandale, und das wollen wir ja nicht. Also, ja..." Yi Ling tat einen ersten Schritt und Wangji faste dessen Arm in einer raschen, nahezu eigenständigen Bewegung.

„Keine Blamage.", ließ er ihn ernst wissen und schaute nicht weniger eindringlich, auch wenn er wusste, dass Yi Ling ihn wohl nicht wirklich verstehen würde können.

Was sich auch in dessen irritierten Ausdruck zeigte und Wangji beschloss alles auf eine Waagschale zu legen.

Würde Yi Ling eh wieder weiterziehen wollen, wäre sein Geständnis ein Risiko, das ihn eh nicht davon abhalten würde, sollte er sich von seinen Gefühlen bedrängt sehen.

„Es wäre keine Blamage. Nicht wenn es Yi Ling ist. Er wäre der einzige. Der Einzige von dem ich wollte, dass jeder weiß, dass er zu mir gehört. Niemand anderes. Nicht für mich." Yi Ling sagte nichts, schaute ihn nur mit großen, ungläubigen Augen an, begleitet von stummen Mundbewegungen, die schließlich in ein unsicheres Lachen wechselten.

„Lan Zhan, seit wann hast du solch einen trockenen Sinn für Humor? Hab ich tatsächlich so auf dich abgefärbt? Wüsste ich es nicht besser, dann..."

„Yi Ling!", mit einem kräftigeren Ziehen, brachte er diesen dazu nach hinten zu taumeln, wo er ihn mit seinen Armen auffing, sie ihm um die schmale Hüfte legte und ihn soweit an sich heranzog, das sich dessen Rücken eng an seinen Oberkörper gepresst befand.

„Ich meinte es, wie ich es sagte.", wisperte er ihm ins Ohr, dem ein leichtes Zittern von Yi Ling folgte.

„Deswegen würde es mein Herz auch nicht verkraften können, wenn alles was du suchst, nur ein flüchtiges Abenteuer wäre." Er nippte in einem Impuls der Besitzergreifung an dessen Halsbeuge.

Yi Ling gab ein leises, perplex klingendes Wimmern von sich.

„Ich möchte dich berühren. Doch wenn du mich gewähren lässt, dann werde ich nicht im Stande sein, damit aufzuhören, bis alles von dir mir gehört." Das Nippen wurde zu einem leichten aber spürbaren Biss.

„Ein Drachenherz liebt nur einmal.", legte er seine kompletten Emotionen dar.

„Lan Zhan..." Es war ein gebrochenes Flüstern, nicht mehr als ein hilflos treibendes Blatt im Wind und Wangji legte seine Stirn gegen dessen Nacken, in der ihm bevorstehenden Ahnung der Ablehnung.

„Ich wollte nur, dass du es weißt." Er löste seine Arme von Yi Ling, um ihn wieder freizugeben.

„Es soll keine Fessel für dich sein. Nur ein Geständnis, bevor du Weiterzuziehen gedenkst." Damit trat er ein paar Schritte von Yi Ling zurück. Schritte, die sich wie tausende li (chin. Metermaß) mehr anfühlten.

Tausende mehr, die nur ein Feuerschweif-Stern wie Yi Ling, in solch einer Geschwindigkeit überbrücken konnte, das dieser ihn beinahe zu Boden schickte mit seiner Wucht.

Sowie die Menschen den Glauben hegten, dass solch ein Stern unerwartete und gewichtige Ereignisse prophezeite, so bewahrheitete es sich für ihn in aller Tragweite, seit er Yi Ling das erste Mal begegnet war.

Ihr Aufeinandertreffen, war mehr als unerwartet für ihn gewesen und alles was folgte, führte zum Erwecken seiner tiefreichenden Gefühle für ihn.

Yi Ling's Arme hatten sich um seine Hüfte geschlungen, während sein Kopf ein leichtes Schütteln zeigte, über welches er ihn seinen Namen flüstern hörte. Erst als er seine Arme ebenso um diesen zu legen gedachte, fiel Wangji die am Boden liegende Robe auf.

Er spürte die Wärme in einer Welle wieder über ihn hereinbrechen, als er sich dem entblößten Körper von Yi Ling vollends bewusst wurde, welcher sich so innig an ihn geschmiegt befand.

Und da er nicht wusste, ob dessen Zittern eben diesem Umstand zuzuschreiben war, oder es einen anderen Grund hatte, schloss er seine Arme nun auch um ihn, zog ihn näher zu sich.

Yi Ling raunte zugetan über diese Geste.

„Was du gerade sagtest..." Dessen Unsicherheit war nicht zu verkennen. „Meinst...meintest du es tatsächlich ernst?"

„Mn. Jedes Wort." Es würde sich nicht lohnen es abzustreiten, zumal er dem Lügen nicht zusprach.

Yi Ling schüttelte abermals seinen Kopf und gab ein langgezogenes Ningeln von sich, das im Stoff von Wangji's Gewand verschwand, so wie dieser sein Gesicht darin zu verstecken versuchte.

„Warne diese sensible Seele, wenn du solche Dinge sagst. Mein Herz ist für so etwas nicht ausgelegt.", hörte er ihn in einem zurechtweisenden Schmollen sagen und es ließ ihn liebevoll lächeln.

Yi Ling mochte sich nur am Schein seines Geständnisses seiner ehrlichen Zuneigung wärmen, während er hier in seinen Armen stand, doch war die Erleichterung nicht verstoßen worden zu sein, mehr als genug für diesen Moment.



Yi Ling war sich sicher, dass er nach seinem Sturz aus der Wanne, sich den Kopf hart angeschlagen haben musste und in seiner Bewusstlosigkeit zusammenfantasierte, sich nackt und aufgewühlt in Lan Zhan's Umarmung wiederzufinden. Lan Zhan, der ihm gestanden hatte, so viel mehr für ihn zu empfinden, als Freundschaft. Es machte ihn schwindelig es sich überhaupt vorzustellen.

Deswegen konnte es auch nichts anderes als pure, sehnsüchtige Einbildung sein.

Was sollte das Schicksal bewogen haben, ihm plötzlich solch ein unbezahlbares Geschenk zu machen?

Lan Zhan's Hände strichen sanft über seinen bloßen Rücken und er wünschte das er einfach hier so verweilen könnte. Nur sie beide, eng aneinandergeschmiegt, mit dem Gefühl von Geborgenheit, wie er es sich stets ersehnt hatte.

„Ich will wirklich nicht wieder aufwachen.", murmelte er versonnen, als er auch schon einen Teil seines Traumes schwinden sah, als Lan Zhan sich ein stückweit aus ihrer Position lossagte und es ihn nur unglücklich murren ließ.

„Yi Ling?"

„Nein! Gib mir noch einen Moment. Ich bin noch nicht soweit. Ist der Lan Zhan in meinem Kopf nicht dazu verpflichtet mir meine Fantasien zu erlauben?" Er drängte sich etwas bockig wieder an den anderen heran.

„Nichts wird sich je wieder so gut anfühlen, wie dieser Augenblick. Selbst wenn ich es mir nur einbilde.", meinte er mit einem Anteil an Melancholie über diese Wirklichkeit.

„Yi Ling. Es ist keine Einbildung.", versuchte man ihn zu verführen, doch ließ er sich nicht überzeugen und lachte nur etwas niedergeschlagen.

„Hm, das ist genau das, was ich würde hören wollen. Doch die Realität ist, dass der richtige Lan Zhan verrückt wäre, jemandem wie mir solche Gefühle zu gestehen. Er würde wohl eher seine Haare abschneiden, als so etwas über seine viel zu sinnlichen Lippen zu bringen. Und das mit Recht. Ich wäre es nicht wert, auch in hunderten von Jahren nicht." Er seufzte tief und akzeptierend.

„Ich mag ihn so sehr...Das letzte was ich für ihn tun kann ist, ihn endlich wieder seinen Frieden zu lassen. Dieses Herz hier hat schon länger geschlagen, als es sollte..."

„Sag so etwas nicht!" Yi Ling fand sich abrupt aus seinen trüben Gedanken gerissen, durch die Vehemenz dieser Worte und blickte demnach etwas verloren in die ernsten, ausdrucksstarken Augen von Lan Zhan.

„Was würde dich begreifen lassen? Wirklich begreifen lassen? Dass ich dich nicht wieder ziehen lassen möchte. Das ich mit dir Felder bestellen würde. Oder mit dir in einem Haus am Meer leben. Das ich mit dir ebenso die Welt sehen will. Das mein Herz niemand anderen mehr anerkennen würde." Verzagtheit zeigte sich in seinen Worten und in seiner Stimme, die Yi Ling nicht dort wissen wollte.

Mit entwaffnetem Verlangen, legte er seine leicht zittrigen Hände an dessen Wangen, suchte nach dem Einverständnis zu dieser Berührung in dessen Augen.

„Zeig es mir. Um mich verstehen zu lassen. Zeig mir was ich nicht zu glauben vermag." Würde er dessen Blick nicht so innig standhalten, wäre ihm diese winzige Regung darin wohl entgangen, doch sah er die aufgeschreckten Funken. Funken die von einem Feuer zeugen mochten, dessen Intensität er sich nicht wagte zu erhoffen.

Lan Zhan's Gesicht schmiegte sich an eine seiner Hände, wo dessen Lippen in einem Hauch über seinen Ballen streiften und dieser seine Augen schloss.

„Bist du dir sicher? Ich werde nicht in der Lage sein von dir abzulassen, sobald du mich gewähren lässt.", gab dieser ihm die Möglichkeit, sich noch einmal umzuentscheiden.

„Ich war mir noch nie so sicher.", vergewisserte er ihm, dem ein tiefes Durchatmen von Lan Zhan folgte und er seine Augen wieder aufschlug. Die Flammen darin nun schon deutlicher zu sehen waren.

Dennoch war es Yi Ling, der sich wie eine Motte davon haltlos, hilflos angezogen sah und den wenigen Abstand, der noch zwischen ihn bestand überwand.

Ein spürbares Beben ging durch Lan Zhan's Körper, als er seine Lippen auf die seinen legte, etwas das Risse in dessen schwere Jade-Rüstung trieb und es Yi Ling danach verlangte diese vollkommen splittern sehen zu wollen.

Er wandelte das simple Aufeinanderlegen ihrer Lippen in begierige Bewegung. Eine Aufforderung der Lan Zhan ohne Zögern entgegenkam.

Und es war so viel besser, als er es sich hatte vorstellen können. Diese stürmische Unerfahrenheit, die Lan Zhan abermals wieder ein Stück greifbarer machte.

Nur für ihn.

Nur wegen ihm.

Niemand sonst konnte behaupten, der Ursprung der aufblühenden Passion des zweiten Jade-Prinzen zu sein.

Es ihm zeigte, dass dieser unter all den Lan Obliegenheiten, immer noch jemand war, der hier und da nicht nur bewährte Perfektion vorzeigen konnte. Es machte dieses Erlebnis so viel inniger. Emotionaler.

Denn Lan Zhan besaß so viele Fassetten, die sich einem erst nach und nach offenlegten.

Das auch nur, wenn dieser tatsächlich gewillt war jemanden in sein Herz zu lassen.

Wie in diesem Moment.

Auch wenn er noch immer nicht glauben konnte, dass er gerade dieses wertvolle Herz erobert haben sollte, kam ihm nicht eine Situation in den Sinn, die dafür den Anstoß gegeben haben könnte.

Doch glaubte er ebenso wenig, das Lan Zhan ihm etwas vormachte.

Sollte dieser solch eine dunkle Seite besitzen, müsste Yi Ling wirklich an seinem Gespür für Persönlichkeiten arbeiten.

Aber war dies alles nicht von Belang.

Nicht jetzt.

Zu sehr verlor er sich in dessen Nähe. Dessen Wärme, die immer intensiver zu spüren war, als dieser seine Hände, in einem festen Griff, an seine Hüfte legte.

In dessen forschen Küssen, die immer mehr an Geschick dazugewannen und er nur hilflos in diese hineinseufzen konnte.

Lan Zhan's Hände wurden mutiger, strichen sie, im Kontrast du seinem vorherigen Halt, nun in federleichten Berührungen seinen Rücken hinauf, dass es Yi Ling ein wohliges Zittern und angetanes Raunen entlockte.

Lan Zhan's Zunge nutzte diese Chance und tauchte neugierig zwischen seine Lippen, stippte die seine in einer beinahe schüchtern wirkenden Weise an. Es war so Lan Zhan und Yi Ling unterdrückte diesen ungestümen Impuls, sich einfach alles von ihm nehmen zu wollen. Stattdessen ging er es sanft aber hingebungsvoll an. Ließ Lan Zhan die Möglichkeit sich selbst zu versuchen, was ihm gefiel. Was er wollte.

Als sich ihre Lippen trennten, Lan Zhan weitaus weniger außer Atem als Yi Ling es war, was er als ziemlich unfair empfand, fühlte er sich kurz etwas unsicher. Somit hielt er seinen Blick rigoros auf Lan Zhan's breite Brust gerichtet, über welche er gedankenverloren streichelte. Erst als er dessen heftig schlagendes Herz unter seiner Hand spürte, wagte er zu glauben.

Zu glauben, was Lan Zhan ihm versucht hatte begreiflich zu machen.

Es entzog sich ihm, wie Lan Zhan einen Finger unter sein Kinn legte, da es ihm erst deutlich wurde, als sich ihre Blicke trafen. Warmer Kerzenschein war zu einem Feuer geworden, das dessen Augen die Illusion von geschmolzenem Gold wiederspiegelten.

Sonnenlicht für einen Poeten.

Für ihn.

Denn es war nahezu unmöglich seinen Blick davon abzuwenden, nicht darin verloren, nicht selbst in Flammen aufzugehen.

„Lan Zhan...", wisperte er, zu überwältigt von all seinen Gefühlen. „Du bist atemberaubend. Nicht nur hier." Er strich diesem zärtlich über eine Wange. „Sondern auch hier." Er tippte mit dem Zeigefinger der Hand die noch immer über dessen Herz ruhte gegen dessen Brust, lächelte etwas in Melancholie.

„Bist du dir sicher, mir einen Platz darin gewähren zu wollen?" Es sollte nicht möglich erscheinen, doch wurde Lan Zhan's Blick noch etwas intensiver.

„Nicht nur einen Platz. Alles davon!" Es war die Vehemenz dieser Worte, die eine Tatsache daraus formten.

Der folgende, harte Kuss die Jahrtausende um sie zu Diamanten werden zu lassen.

Woher sollte er die Kraft nehmen sich dem noch zu entziehen? Wie sollte er noch seinem Egoismus folgen, und es nicht einfach mit beiden Händen an sich reißen?

Mit eigener Begierde kam er Lan Zhan schließlich entgegen, zeigte ihm, dass er nicht bereit war loszulassen.

Auch wenn es ihn danach verlangte nicht nur den Stoff von dessen Robe zwischen seinen Händen spüren zu wollen. Etwas ungeschickt zog und zerrte er daran herum, doch zeigten sich seine Finger zu unstet, als das er tatsächlich etwas damit erreichte. Ein frustriertes Raunen rutschte ihm darüber hervor, das Lan Zhan mit einem unangebrachten Schmunzeln erwiderte.

Yi Ling sah es als erforderlich diese Gemeinheit damit zu kontern, indem er seinen Kopf zur Seite abwandte und ein Schmollen zeigte. Allerdings ließ sich Lan Zhan nicht davon beirren, legten sich dessen Lippen an seine Wange, wo sie sich ihren Weg hin zu seinem Ohr küssten. Ihm der warme Atem der es streichelte, ein Kribbeln bescherte, und es ihm ein gedämpftes Keuchen entlockte, als dieser die Stelle genau dahinter erkundete. Er hatte selbst nicht gewusst, dass er dort so sensibel war und es fachte das Begehren an, Lan Zhan auch all die anderen Punkte an ihm finden zu lassen, die ihm die Knie weich werden und sein Herz nur noch heftiger pulsieren ließen.

Nur war er zu sehr von diesen Gesten eingenommen, um seinen Wunsch auch vorbringen zu können.

Doch so wie es aussah, brauchte er das auch gar nicht, fand er sich kurz darauf auch schon wieder in die weichen Lagen von Lan Zhan's Bett dirigiert, ohne dass dieser nur einen Moment von ihm abgelassen hätte.

„Lan...Zhan..." Er wusste selbst nicht was er ihm sagen wollte, fühlte er sich immer noch so fern seiner Realität.

Die plötzliche Angst, dass ihm dies alles doch nur wieder durch die Finger rinnen würde, ließ ihn sich nahezu verzweifelt an Lan Zhan klammern, dessen Namen ein Mantra, das ihn glauben ließ ihn damit in Form und Gefühl verfestigen zu können

Etwas zog an seinem Halt und er gab ein widerwilliges Wimmern von sich.

„Nicht...", bat er mit wackeliger Stimme. Er könnte diese Distanz und sei sie noch so gering, gerade nicht ertragen.

„Yi Ling." Er schüttelte nur den Kopf.

„Ich bin hier. Bei dir." Lan Zhan küsste ihn liebevoll auf seine Stirn, strich etwas von seinem wilden Haarschopf zurecht.

„Ich verspreche es dir.", wisperte dieser zärtlich.

„Ich habe dir noch so viel zu zeigen. So viel zu geben."

In another life the sea is in the sky - Searching for the smile of the moonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt