1 Neuanfang

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Montag, 6:30, mein Wecker klingelt, Zeit aufzustehen!

Es ist mein letztes Jahr an der Highschool, sehr entscheidend also für so ziemlich alles. Vor allem meine Zukunft.

Mein Leben verlief bisher nicht unbedingt leicht.
Würde ich es als Weg beschreiben, würde es steil bergauf gehen, bis man bemerkt, dass es eigentlich eine Klippe ist und man vor dem Abgrund steht. Aber keine Angst, diesen Abgrund habe ich im letzten Jahr überwunden.

Dieses Jahr habe ich beschlossen, dass mich nichts davon abbringen wird, mich auf die kleinen Dinge zu konzentrieren, mir ein einfaches, aber glückliches Leben aufzubauen. Nach dem ganzen Stress des letzten Jahres, ist das wirklich mein sehligster Traum.

Im Moment lebe ich mit meiner großen Schwester in einem kleinen Appartment, ich könnte mir aber auch nichts besseres vorstellen.
Sie geht zur Uni und ist dadurch sowieso nicht viel zuhause. Außerdem müssen wir uns beide irgendwie durch das Leben kämpfen, das heißt, dass wir beide einen wenn nicht sogar zwei Jobs hatten, dass wir die Miete und später auch mein College leisten können.

Deshalb war ich gestern auch ziemlich lang auf, ich hatte noch eine Nachtschicht in dem Club in dem ich arbeite, obwohl ich erst 17 bin, so bekam ich aber noch einen Zuschlag und das Geld kann ich echt brauchen.

Da fiel es mir wieder ein, letzte Nacht...bei dem Gedanken daran wird mir ganz schlecht, ich muss diesen Job auf jeden Fall kündigen, aber erst wenn ich etwas besseres finde...

"Lu!" hörte ich schreie von draußen. Ich bemerkte gerade, dass ich meine Augen wieder geschlossen hatte.
Mein Blick wandert zum Wecker, oh nein!

Es ist inzwischen 7 Uhr, in einer dreiviertel Stunde beginnt der Unterricht und ich brauche, wenn ich mich beeile mindestens eine halbe Stunde zur Schule.

"F*ck" schoss es mir durch den Kopf.
Ich sprang aus dem Bett. Ausgerechnet an dem ersten Tag meines Neustarts!
Ich schlüpfte so schnell es ging in unsere Schuluniform, die meine Schwester mir auf den Tisch gelegt hatte, ich hatte keine Zeit alle Knöpfe meiner Bluse zuzuknöpfen, deshalb ließ ich sie fast bis zur Hälfte offen.
Ein Block und ein Stift waren ebenfalls die einzigen Dinge, die ich mir noch schnappen konnte, bevor ich lossprintete.

Atemlos stand ich nun vor der Schule, ich muss mir echt mal Gedanken machen, wie ich zur Schule komme, so dauert das zu lange. Vielleicht mit dem Fahrrad?

Ich schaute auf die große Uhr die an dem Gebäude hängt.
Hm noch 10 Minuten...
Ich war kurz verwundert, dass ich tatsächlich noch Zeit hatte, aber dann beschloss ich gleich auf die Toilette zu gehen um mein Aussehen zu retten, falls es da überhaupt etwas gab.
Viele, die schon vor der Schule standen starrten mich an, also sah ich wahrscheinlich wirklich schrecklich aus.

Ich mache mir normalerweise nicht viele Gedanken darüber was andere von mir denken.
Heute scheint es aber so, als würde mich jeder anstarren.
Auch als ich in das Gebäude laufe, wird dies auch nicht weniger, eher im Gegenteil.

Ein Junge aus dem Footballteam, ich glaub sein Name war Tyler, stand plötzlich neben mir und legt einen Arm um meine Schultern.
Und flüstert mir etwas ins Ohr.

"Wie wäre es wenn du heute nach der Schule zu mir kommst, im Auto oder in der Pause würde aber auch gehen. Je nachdem was dir lieber ist.
So wie du aussiehst war es gerade nicht sehr befriedigend, ich kann das besser, verspreche ich dir"

Seine Hand wandert allmählich auf meinem Rücken runter. Bevor er an meiner Tallie angekommen ist, nehme ich seine Hand und schlage sie weg.

"Wie wäre es wenn du deine Hände von mir lässt!" fauche ich ihn an.

Doch er steht nur vor mir und mustert mich und bleibt mit seinen Augen bei meiner nur zu Hälfte zugeknöpften Bluse stehen.
Ein grinsen breitet sich in seinem Gesicht aus.

"Wie kann es sein dass ich dich davor noch nie bemerkt habe?"

"Vor was?"
Ich löse mich aus meiner starre und fang an meine Bluse zuzuknöpfen.

"Dabei hätte ich dir gerne geholfen, auch wenn ich die Knöpfe in der Regel nur öffne." Erwiedert er als er mit seinen Augen meinen Fingern folgt bis ich den letzten Knopf zumache.
Ich verdrehe nur die Augen.

In dem Moment macht er einen Schritt auf mich zu, sodass nur noch wenige Zentimeter zwischen uns sind und schaut mir tief in die Augen. Dann wandert sein Blick auf den letzten Knopf meiner Bluse und öffnet ihn ohne Mühe.

"So ist es besser."

"Vor was?" wiederholte ich mich, dieses Mal etwas lauter und mit einem wütenden Unterton.
Er sah nicht so aus als würde er mir antworten und seine Nähe macht mich nur noch wütender, ich gebe ihm einen Schubs nach hinten, auf den er nicht vorbereitet war.

Don't mess with me cause I'll mess with u <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt